„Lege nie alle Eier in einen Korb“ – so lautet ein geflügeltes Wort, das Nobelpreisträger Harry Markowitz, dem Begründer der modernen Portfoliotheorie, zugeschrieben wird. Gemeint ist damit die Risikominimierung durch Diversifikation, also die Streuung der Depotzusammensetzung auf mehrere Positionen aus verschiedenen Branchen, Ländern und Währungsräumen. Diese Idee wird von vielen Anlegern in Form von Indexinvestments via
ETFs aufgegriffen. Sie wissen:
Bei ETFs (Abkürzung für Exchange Traded Funds) handelt es sich um passiv gemanagte Fonds, die das Geld der Anleger bündeln, um damit einen Index wie den Dax oder Dow Jones & Co. eins zu eins nachzubilden. Dabei wird also nicht auf einzelne Aktien, sondern in einen Markt investiert, wobei die Kursentwicklung dem jeweils zugrunde liegenden Index folgt. ETFs sind zudem kostengünstig, da Managementgebühren komplett entfallen und die Verwaltungsgebühren nur einen Bruchteil eines aktiv gemanagten Fonds betragen. Doch die Sache hat ein paar gewaltige Haken. Denn:
ETFs auf Indizes wie Dax oder Dow Jones bergen Klumpenrisiko
Bei ETF-Investments in Indizes wie Dax oder Dow Jones konzentriert sich das Risiko auf jeweils eine Volkswirtschaft bzw. Währung. Deshalb bedarf es im Sinne der Portfoliotheorie von Markowitz mehrerer ETFs, um das Länderrisiko zu minimieren. Das gleiche gilt für ETFs auf Branchen- oder Themenindizes, die für sich allein betrachtet ein veritables Klumpenrisiko bergen können. Und auch die Risikostreuung innerhalb der jeweiligen Indizes lässt zu wünschen übrig. Konkret:
Im Dax bspw. sind nur fünf Titel (SAP, Siemens, Deutsche Telekom, Allianz und Airbus) für 43 Prozent des 40 Werte umfassenden deutschen Leitindex verantwortlich. Als Champion kann sich allerdings keines dieser Dax-Schwergewichte qualifizieren – entweder aufgrund überhöhter Risikokennziffern und/oder unterdurchschnittlichen Kursrenditen. Indes werden bei ETF-Investments z.B. in den Dax Depotbremser mitgeschleift, wie z.B. Commerzbank (geoPAK10: 1%) oder Mercedes-Benz (geoPAK10: 0%) bzw. sogar veritable Kapitalvernichter wie Volkswagen VZ (geoPAK10: -7%) oder Bayer (geoPAK10: - 14%).
Auch MSCI World weniger breit gestreut als angenommen
Als Paradebeispiel für internationale Diversifikation wird vielfach der MSCI World genannt, der Aktien von 1600 Unternehmen aus 23 Ländern enthält. Doch 22 Prozent des Gesamtgewichts entfallen allein auf die zehn höchstgewichteten Konzerne, die zudem durchwegs aus den USA und großteils aus dem Technologiesegment stammen. Insgesamt sind die USA mit 70 Prozent der Indexmitglieder im MSCI World deutlich überrepräsentiert. Das heißt:
Es ist ein Trugschluss, dass Investments in ETFs automatisch zur Risikominimierung beitragen. Zudem erfolgt die Aktienauswahl und bei den meisten Standardindizes nicht nach Qualitätskriterien, sondern vorwiegend nach Größe gemessen an Marktkapitalisierung und Börsenumsatz. Einen Sonderfall stellt der Dow Jones dar. Der älteste und wohl weltweit bekannteste Index ist preisgewichtet, d.h. Index-Aktien mit einem (optisch) hohen Kurs wirken stärker auf die Indexentwicklung als Aktien mit einem niedrigen Kurs. Dabei gibt es für die Entscheidung über die Indexzugehörigkeit keine festen Regeln. Ausschlaggebend ist allein das Ermessen des Indexkomitees, was dazu führt, dass auch im Dow Jones eine Reihe von langfristigen Verlustbringern wie Verizon (geoPAK10: -1%) oder Intel (geoPAK10: -4%) enthalten sind. Daher:
Um ein Depot langfristig wetterfest zu machen, sollten Selbstentscheider ausschließlich auf Qualitätsaktien wie die Champions aus dem
boerse.de-Aktienbrief setzen. Um eine sinnvolle Streuung auf verschiedene Länder, Branchen und Währungsräume zu erreichen, genügt es, in zehn der 100 Aktienbrief-Champions zu investieren und sich bei den Gewichtungen an der Zusammensetzung des Champions-Pools im boerse.de-Aktienbrief zu orientieren. Für Anleger, die eine Fondslösung bevorzugen, bieten sich die intelligenten boerse.de-Fonds (
boerse.de-Aktienfonds,
boerse.de-Weltfonds,
boerse.de-Technologiefonds und
boerse.de-Dividendenfonds) idealerweise an, wobei hier die Aktienauswahl transparent und regelbasiert erfolgt. Und ab einem Anlagevolumen von 100.000 Euro können über den Direktanlageservice
myChampions100 sogar alle 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions auf einen Schlag ins Depot geholt werden.
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Ihr
Thomas Driendl
Börsenverlag-Redaktion
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