Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
dank der Möglichkeiten des Internets gibt es Millionen heiße Tipps, mit welchen Aktien Anleger angeblich phantastische Gewinne einfahren können. Meist wird Ihnen dabei innerhalb weniger Tage oder Wochen eine praktisch risikolose Vervielfachung versprochen. Doch Sie wissen:
In der Realität ist damit nur für die Tippgeber Geld zu verdienen, da diese ihre zuvor erworbenen Papiere dann an die Tippempfänger verkaufen. 100% sichere Gewinne mit Aktien sind natürlich Utopie, da jedes Investment Risiken birgt. Doch:
Mit der richtigen Titelauswahl lassen sich diese durchaus im Rahmen halten. Betrachten wir dazu zunächst folgenden Chart:
Die Aktie des kalifornischen Grafikkarten-Spezialisten Nvidida folgte in den vergangenen zehn Jahren einem regelrechten Zickzackkurs. Dabei wurden 35 Monate jeweils mit zweistelligen Kursverlusten abgeschlossen – und negatives Highlight war zweifelsfrei der 49%-Absturz im Juni 2002.
Unter dem Strich verbuchten Nvidia-Anleger dadurch seit Ende Mai 2000 im Schnitt ein mageres Kursplus von im Mittel 2,7% p.a. Aus einem 10.000er-Investment wären dadurch bis heute gerade einmal 11.559 geworden, wobei die zwischenzeitlichen heftigen Schwankungen so manchen Nerv gekostet haben dürften.
Wesentlich ruhiger verliefen dagegen vermutlich die Nächte bei Investoren, die Nestlé im Depot liegen haben. Denn:
Zu zweistelligen Verlusten kam es hier lediglich in einem der zurückliegenden 120 Monate (–10% ebenfalls im Juni 2002). Gleichzeitig sind hier zwar auch keine überproportionalen Kurssprünge nach oben zu erwarten. Doch immerhin wurden in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt 5% p.a. aufgesattelt, sodass aus 10.000 Euro mittlerweile 17.818 Euro wurden. Dazu kommt:
Neben den Kursgewinnen profitieren Langfristanleger beim Nahrungsmittelgiganten aus der Schweiz regelmäßig von einer großzügigen Ausschüttungspolitik. So wurden zuletzt 1,60 Franken je Aktie ausgeschüttet, was aktuell einer Dividenden-Rendite von 3,0% entspricht! Inklusive aller Dividenden wäre das 10.000er-Investment hier in den vergangenen zehn Jahren sogar auf mehr als 21.000 Euro angewachsen. Deshalb:
Dementsprechend küren die Kennzahlen der Performance-Analyse Nestlé zu einem defensiven Basis-Investment für jedes Langfrist-Portfolio. Im Augenblick notiert die Aktie übrigens lediglich einen Wimpernschlag unter dem am 10. Juni markierten historischen Höchststand, während Dax und Dow Jones für dieses Kunststück noch 30% bzw. 37% fehlen!
Mit bester Empfehlung
Jochen Appeltauer
Stellv. Chefredakteur boerse.de-Aktienbrief
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