So geht es weiter

Montag, 01.02.10 16:00

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

mal ehrlich: Sind Sie sicher, wie es mit der Weltwirtschaft und den Börsenkursen weitergeht? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch – handeln Sie danach! Sie haben eine klare Meinung und sind auch bereit, die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Warum ich das hervorhebe? Nun, am vergangenen Wochenende hat mich ein alter Bekannter (Typ Besserwisser) angerufen und mit leicht spöttischem Unterton gefragt, ob ich nach den zahlreichen Gesprächen und Diskussionen in den zurückliegenden Januartagen immer noch unschlüssig sei. Schade, dass ein mitleidiges Lächeln nicht durch ein klassisches Telefon transportiert werden kann …

Auch von den üblichen Wochenausblicken, wie sie von Nachrichtenagenturen und Online-Diensten der Zeitungen veröffentlicht werden, wird Ihnen die Entscheidung nicht abgenommen: Man sammelt dafür aktuelle Analysen und Prognosen, gerne auch gegensätzliche, und ergänzt diese um die börsenrelevanten Termine der kommenden Tage. Häufig liest man dann (oder hört es im Börsen-TV), die Anleger „warten auf neue Wirtschaftsdaten“, auf Zwischenberichte großer Unternehmen und konjunkturelle Frühindikatoren zum Beispiel. Nur: Diese regnet es fast börsentäglich, zumal längst nicht mehr nur die heimischen eine Rolle spielen, sondern auch die amerikanischen – aktuell gilt der Blick vor allem den US-Arbeitsmarktdaten, am kommenden Freitag – und zunehmend auch die asiatischen (China).

Natürlich ist es nicht so, als würde ständig abgewartet. An der Börse wird mal mehr, mal weniger lebhaft gehandelt, und das Gewicht der Einflussfaktoren kann sich verschieben. Zurzeit stehen den überwiegend zuversichtlichen Fundamentalisten (Konjunktur erholt sich, Unternehmensgewinne steigen mehrheitlich) die unsicheren Monetaristen (was machen die Notenbanken?) und die skeptischer werdenden Chartisten (Aktien technisch angeschlagen) gegenüber. Und ich befürchte, so wird es erst einmal weitergehen. Dieser Januar war mit einem Minus von gut 6 Prozent (Dax) einer der schwächsten überhaupt, meist folgt dann ein weiter nachgebender Februar.

Mit anderen Worten: Bis auf Weiteres erwarte ich keine Rückkehr zu einem klaren Trend; die Märkte bleiben instabil und werden letztlich vor allem auf die Entwicklungen im Finanzsektor reagieren – von den Schritten zur Krisenbewältigung bis zur Geld- und Zinspolitik der Notenbanken. Für „normale“ Aktienanleger ist dies kein günstiger Zeitpunkt zum Einsteigen; reizvoll sind die schwankenden Märkte vor allem für risikobewusste, kurzfristige Trader (Derivate wie CFDs oder Hebelzertifikate nutzen!). Hierbei unterstützt Sie bspw. mein Kollege Gerhard Mahler im Kurzfrist-Trader.

Zocker können sich gerade bei den „bösen“ Banken austoben. Auch andere Märkte (Anleihen, Rohstoffe) drängen sich nicht (mehr) auf. Wer als Konsequenz nicht noch mehr sparen und/oder konsumieren möchte, der sollte sich mit der kaum überschaubaren Vielfalt von Anlagemöglichkeiten auseinander setzen, die nicht das klassische „Long-only“ (ich kaufe etwas in Erwartung steigender Kurse) bieten. Ich appelliere ja schon seit Langem an fortgeschrittene Privatanleger, sich für Instrumente zu interessieren, mit denen man Seitwärts- und Abwärtsbewegungen sowie Sondersituationen spielen kann.

Machen Sie auf jeden Fall weiter mit – und machen Sie’s gut!
Ihr

Hermann Kutzer

 
P.S.: Hermann Kutzer hört im neuen kostenlosen Newsletter "Kutzers Bauchgefühl" zweimal wöchentlich pünktlich zur Mittagszeit auf sein Bauchgefühl. Dabei schätzt er exklusiv für seine Leser die aktuelle Lage und die daraus resultierenden Chancen an den Kapitalmärkten ein. Hier gehts zur kostenlosen Anmeldung!

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