Spekulationsobjekt Uniper-Aktie: Warum sich Investoren an dem Energiekonzern die Finger verbrennen könnten

Dienstag, 06.06.23 10:15

Spekulationsobjekt Uniper-Aktie: Warum sich Investoren an dem Energiekonzern die Finger verbrennen könnten

Uniper hat sich zur Zocker-Aktie par excellence entwickelt. Anfang Januar 2022 stand die Aktie des Energiekonzerns noch bei gut 42 Euro, ein Jahr später bei etwa zwei Euro. Doch innerhalb der vergangenen Woche sprang das Uniper-Papier plötzlich um etwa 80 Prozent nach oben. Es versteht sich eigentlich fast von selbst, dass sich spekulative Aktien wie diese keinesfalls für den langfristigen, erfolgreichen Vermögensaufbau eignen - wie Sie im kostenlosen “Leitfaden für Ihr Vermögen” nachlesen können. Denn zum einen ist Uniper erst seit 2016 börsennotiert. Zum anderen sollte die volatile, unterm Strich verlustreiche Kurshistorie des Konzerns Warnung genug sein.

Chart: Uniper-Aktie


Uniper-Aktie Chart

Werfen wir aber dennoch einen Blick auf Unipers turbulente (Kurs-)Historie.

 

Eon-Tochter wird zum Insolvenzkandidaten

 

Im September 2016 gelang der Eon-Tochter ein recht zufriedenstellender Börsengang: Die Uniper-Aktie stieg am ersten Handelstag auf bis zu 11,05 Euro und lag damit zeitweise gut zehn Prozent über ihrem ersten Kurs von 10,02 Euro. Der Plan war damals, dass sich Uniper weiterhin um das Traditionsgeschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken kümmert und Eon sich auf das Ökostromgeschäft konzentriert. Der Börsenneuling stand jedoch von Anfang an aufgrund der stark gefallenen Strom-Großhandelspreise unter Druck.

 

Doch es kam noch schlimmer: Seitdem kein Gas mehr aus Russland fließt, müssen sich die Kunden des Konzerns - rund 500 Stadtwerke und ebenso viele Industrieunternehmen - mit Gas aus anderen Ländern eindecken. Als Zwischenhändler verfügte Uniper jedoch einerseits über langfristige Lieferverträge mit Russland und andererseits über ebenso langfristige Verträge mit den hiesigen Abnehmern. Deshalb konnte Uniper die stark gestiegenen Einkaufspreise nicht an seine Kunden weitergeben und geriet in eine erhebliche Schieflage, aus der der Konzern vergangenen Sommer mit 13 Milliarden Euro vom Staat gerettet werden musste.

 

Uniper: Hoffnungsschimmer schwarze Zahlen?

 

Diese Woche überraschte das kriselnde Unternehmen jedoch mit einer Ad-hoc-Mitteilung, die für den besagten Kurssprung verantwortlich war: Uniper erwartet für dieses Jahr die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Die Düsseldorfer haben mitgeteilt, dass sie dank Absicherungsgeschäften "signifikante Gewinne aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen" für russische Lieferkürzungen erwarten. "Weitere Eigenkapitalerhöhungen des Bundes werden daher nicht mehr erforderlich sein". Auch das Geschäft mit dem Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven entwickelt sich positiv, denn der mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs stark gestiegene Gaspreis ist mittlerweile wieder tief gefallen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Geschäft von Uniper in den kommenden Monaten entwickeln wird. Börsianer sollten aus den genannten Gründen jedoch nicht auf weitere Positiv-News hoffen, sondern besser in langfristig erfolgreiche Champions-Aktien investieren, die mit einer besonders hohen, mindestens zehnjährigen Anlagequalität punkten. Welche das sind, erfahren Sie in zwei boerse.de-Aktienbrief-PDFs, die Sie hier kostenlos und unverbindlich anfordern können.

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

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