Stimmung vs. Realität

Donnerstag, 24.06.04 08:00
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

während der Spätphase der letzten Hausse kannten Anleger und Analysten die aberwitzigsten Gründe, warum der Aufschwung der Börsen noch ewig weiter gehen sollte. Vergleichen Sie das mit der heutigen Börsenstimmung, die nach wie vor von einer sehr breiten Skepsis geprägt ist, in der die Mehrheit der Marktteilnehmer viel mehr Risiken als Chancen sieht. Denn:

Sie lesen seit mehr als einem Jahr alle möglichen Begründungen, weshalb die Börsen gefährdet seien. Zunächst argumentierten Pessimisten, dass die Weltkonjunktur nicht in Fahrt kommen würde und sogar eine Deflation drohe. Dieses Bild hat sich mittlerweile um 180 Grad gedreht, da die Konjunkturlokomotive USA jetzt unter Hochdampf rollt und die Pessimisten nun vielmehr eine Inflation befürchten. Denn die Zinsen stehen vor einer Aufwärtswende und der Ölpreis hat lange nicht mehr gesehene Höchstkurse erreicht. Doch:

Es ist zwar eine Tatsache, dass es vor 30 Jahren tatsächlich eine Ölkrise gab und die Wirtschaft unter exorbitanten Zinsen zu leiden hatte, doch es lassen sich eigentlich keine Parallelen zur heutigen Situation finden. Derzeit ist einfach keine Zins-Stimulanz der Notenbanken mehr notwendig, denn die Unternehmen verzeichnen Gewinnsteigerungen wie seit 20 oder 30 Jahren nicht mehr. Und dabei sind die Unternehmen heute weltweit so stark vernetzt, wie nie zuvor in der Wirtschaftsgeschichte. Den eisernen Vorhang gibt es nicht mehr, dafür aber zusätzlich noch einen ungeheuren China-Boom. Das eröffnet den erfolgreichen Global Playern einerseits günstigere Produktionsmöglichkeiten und andererseits ganz neue Absatzmärkte. Denn auch die 1,3 Milliarden-Chinesen streben nach westlichem Lifestyle wie Amex-Kreditkarten, Starbucks-Kaffee, Puma-Turnschuhen oder Boss-Anzügen. Und selbst für Porsche übertrifft der Absatz in Shanghai alle Erwartungen. Also:

Die langfristigen Perspektiven sind positiv. Dabei ist vor allem zu berücksichtigen, dass sich die Aktienbörsen nach der abgeschlossenen dreijährigen Super-Baisse, die zur größten Kapitalvernichtung aller Zeiten geführt hatte, nun gerade einmal seit einem Jahr in einer neuen Aktienhausse befinden. Eine Hausse dauert in der Regel aber um ein Vielfaches länger als eine Baisse. Daher dürften noch äußerst lukrative Börsenjahre vor uns liegen, zumal eine Hausse zumeist in einer breiten Euphoriephase endet, die aber derzeit noch nicht einmal im Ansatz zu erkennen ist. Denken Sie daran:

Alles auf der Welt hat zwei Seiten und jedes Ereignis kann positiv oder negativ interpretiert werden. Derzeit überwiegen negative Sichtweisen, aber die Kurse weigern sich zu fallen. Trotz der schlechten Stimmung notieren sowohl der Dax wie der Dow Jones derzeit lediglich 3 Prozent unter ihren im Januar bzw. Februar markierten Jahreshochs. Damit können unsere Champions, die sich weiterhin sehr erfreulich entwickeln, bald einen erheblichen Rückenwind von den Märkten erhalten.

Für uns als Anleger ist nicht entscheidend wie sich die Kurse verhalten sollten, sondern wie sie sich tatsächlich verhalten. Nur die Kurse sind real, nicht Meinungen, Gefühle oder Erwartungen. Die derzeit schlechte Stimmung, bei Kursen, die kurz vor dem Ausbruch stehen, lässt für den Rest des Jahres aber noch einiges erwarten!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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