TeamViewer: Quartalszahlen können nicht überzeugen

Montag, 11.01.21 14:28
TeamViewer-Spekulanten mussten in den vergangenen Monaten starke Nerven bewahren: Nach einer coronabedingten Rally, während der sich der Aktienkurs des Softwareanbieters zwischen Mitte März und Anfang Juli 2020 mehr als verdoppelt hatte, verlor das TeamViewer-Papier innerhalb der vergangenen sechs Monate wieder 20 Prozent an Wert. Auch die heute veröffentlichten, an sich positiven Quartalszahlen scheinen Investoren nicht zu überzeugen: Die MDax-Aktie verlor zu Handelsbeginn rund 1,2 Prozent.

Positive Perspektive


Die gedämpfte Marktreaktion lässt darauf deuten, dass Aktionäre wenig Vertrauen in den langfristigen Unternehmenserfolg der Schwaben haben, der aktuell größtenteils auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. TeamViewers Lösungen und Software zur Digitalisierung, Computer-Fernwartung und für Videokonferenzen erlebten in den vergangenen Monaten einen Boom, weil u.a. die Nachfrage nach Home-Office-Software spürbar angezogen hat. Wer sich selbst bei technischen Problemen am heimischen PC nicht mehr zu helfen weiß, kann diese über ein Fernwartungsprogramm lösen lassen – sofern der Arbeitgeber TeamViewer-Kunde ist.

Infolgedessen wuchs die Zahl der Abonnenten in Q4 von 567.000 auf über 584.000. Zudem akquirierte TeamViewer mehr große Kunden mit einem jährlichen Vertragsvolumen von über 10.000 Euro. Entsprechend stiegen die im vierten Quartal in Rechnung gestellten Erlöse des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum währungsbereinigt um 32 Prozent.

Wachstum durch Übernahmen?


Am 9. Februar 2021 will TeamViewer einen detaillierten Einblick in das Gesamtjahr geben und dann auch Gewinnzahlen veröffentlichen. Bisher ist lediglich bekannt, dass die Marge beim bereinigten Betriebsgewinn 2020 mit rund 56 Prozent auf Vorjahresniveau lag. Im Rahmen der endgültigen Zahlenpräsentation erhalten Investoren möglicherweise auch nähere Informationen darüber, ob sich der Zukauf des Datenbrillen-Herstellers Ubimax ausgezahlt hat. Für das Bremer Unternehmen hatte TeamViewer im Juli vergangenen Jahres 136,5 Millionen Euro auf den Tisch gelegt, was manche Analysten als zu viel erachteten.

Investoren sollten die TeamViewer-Aktienkursentwicklung deshalb nicht durch die “rosarote Brille” sehen, sondern die Realität im Auge behalten. Denn zum einen kann niemand die Geschäftsentwicklung nach der Corona-Pandemie vorhersehen, wenn viele Arbeitnehmer wieder an den Schreibtisch im Büro zurückkehren und Fernwartung entbehrlich wird. Zum anderen ist TeamViewer erst seit September 2019 börsennotiert und muss seine langfristige Anlagequalität erst unter Beweis stellen. Investieren Sie deshalb besser in die 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions, die seit mindestens zehn Jahren mit einem “von links unten nach rechts oben” gezogenen Kursverlauf und besonders geringen Rücksetzern punkten. Welche Champions aktuell besonders empfehlenswert sind, erfahren Sie in 2 Aktienbrief-Gratis-PDFs, die sie hier downloaden können.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

Ihre Miss boerse.de

Miss boerse.de gehört zum Team des Aktien-Ausblicks, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Der Aktien-Ausblick informiert von Montag bis Samstag über...

Unsere Mission