TeamViewer: Warum die Aktie trotz guter Geschäftszahlen einbricht

Montag, 10.02.20 15:42
Trotz vielversprechender Jahreszahlen verlor die TeamViewer-Aktie heute nach Handelsstart zwischenzeitlich rund fünf Prozent. Seit dem Börsengang am 25. September 2019 stehen zwar dennoch stolze +25 Prozent zu Buche, während der Vergleichsindex MDax “nur” rund 12 Prozent gewann. Doch Anleger sollten die volatile Kursentwicklung der TeamViewer-Aktie nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Positive Jahreszahlen…


Seit dem TeamViewer-Börsengang vor rund einem halben Jahr mussten Investoren schon mehrere Kursrücksetzer “aussitzen”, die auch Analysten nicht hatten kommen sehen. So auch heute. Während viele Finanzmedien anfangs den tollen “Turnaround” der Schwaben feierten, rutscht der Kurs in den Keller.

Beginnen wir jedoch bei den Lichtblicken der Bilanzkennzahlen: die Göppinger erzielten 2019 nach einem Vorjahresverlust von 12 Millionen Euro einen Überschuss von 110,9 Millionen Euro. Auch der Umsatz kletterte um 51 Prozent auf 390,2 Millionen Euro und das bereinigte Ebitda stieg um ebenfalls 51 Prozent auf 182,1 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen von der weltweiten Expansion und dem bereits vor dem Börsengang umgestellten Erlösmodell: statt Einfachlizenzen verkaufen die Schwaben jetzt Abomodelle, die kalkulierbare, langfristige Einnahmen erzielen.

TeamViewer produziert Softwarelösungen, die einen Fernzugang zu stationären oder mobilen Endgeräten ermöglichen. IT-Wartung wird damit für Unternehmen einfacher, flexibler und damit kostengünstiger. Zudem können Kunden mit TeamViewer-Produkten Videokonferenzen abhalten - ein wichtiger Wachstumsmarkt für das Unternehmen.

…verhaltene Aussichten


Im laufenden Jahr wird der Umsatz laut Prognose dennoch weniger stark steigen, als zuletzt: er soll sich auf 420 bis 430 Millionen Euro belaufen, was einem Plus von maximal zehn Prozent entspräche. Konzernchef Steil gibt sich dennoch optimistisch: "In diesem Jahr werden wir unsere Wachstumsstrategie weiterhin in vollem Tempo umsetzen, indem wir Anwendungsfälle, Kundensegmente und unsere globale Reichweite ausbauen werden”.

Aktionäre machten heute trotzdem Kasse. Zum einen, weil die TeamViewer-Aktie wie erwähnt schon sehr gut gelaufen ist. Zum anderen, weil der Umsatzausblick des Softwareherstellers verhaltener war, als erwartet. Da an der Börse bekanntlich die Zukunft gehandelt wird, gehen manche Analysten davon aus, dass TeamViewer die “Vorschusslorbeeren” im Rahmen des Börsenganges nun bereits eingepreist haben könnte.

Unterm Strich lässt sich sagen: Aktien von Börsenneulingen wie TeamViewer sind immer ein spekulatives Investment. Zum einen, weil sich Unternehmen vor dem IPO gerne im besten Licht zeigen, um Investoren zu umwerben. Welches Potenzial eine Aktie langfristig hat, wissen Anleger deshalb nie nach den ersten Monaten, sondern erst nach einer jahrelangen “Feuerprobe”. Zum anderen ist Softwareentwickler TeamViewer in einem hoch volatilen und kompetitiven Markt unterwegs, in dem zahlreiche Tech-Unternehmen um Marktanteile und Innovationsvorsprünge buhlen. Welcher Branchenvertreter am Ende “das Rennen” macht, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand orakeln.

Lassen Sie deshalb bei Börsenneulingen wie TeamViewer immer Vorsicht walten und stellen Sie Ihr Depot statt dessen auf ein stabiles Fundament aus Top-Aktien: Die boerse.de-Aktienbrief-Champions weisen nämlich im Gegensatz zu Börsennovicen eine mindestens zehnjährige, erfolgreiche Kurshistorie bei besonders geringen Rücksetzern auf und eignen sich somit hervorragend für den langfristigen Vermögensaufbau. Welche 100 Champions Sie jetzt “im Blick” haben sollten, erfahren Sie in Ihrer aktuellen Aktienbrief-Gratisausgabe!

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

Ihre Miss boerse.de

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