Technische Analyse: Diamant-Formationen richtig einsetzen

Montag, 11.10.10 08:23

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

obwohl bereits 1953 von Marilyn Monroe besungen, gilt “Diamonds are a girl‘s best friend“ heutzutage nach wie vor. Doch schmücken die Steine inzwischen nicht mehr nur weibliche Dekoltees, sondern bei einigen Technischen Analysten auch die Chartbilder. Denn die nur wenig bekannte Chartformation des Diamanten kann bei richtigem Einsatz gute Indikationen über den künftigen Verlauf geben und stellt somit für Trader wie mittel-/langfristige Anleger ein wertvolles Hilfsmittel dar.

Die Grundvoraussetzung, damit sich ein charttechnischer Diamant überhaupt ausbilden kann, ist zunächst einmal eine volatil vorherrschende, trendlose Marktsituation. Weder Bullen noch Bären können dabei brillieren und die Aktienkurse treten unter hohen Schwankungen de facto auf der Stelle. Für gewöhnlich lassen sich die Bewegungen dabei in eine Schiebezone eingrenzen, deren Ausbruch die Richtung der nächsten Trendbewegung aufzeigt. Die Eingrenzung in einen potenziellen charttechnischen Diamanten ist grundsätzlich erst am Ende eines solches Zick-Zack-Kurs möglich, was die Identifikation eines solchen auch herausfordernd macht.

Ein erster Hinweis für die Formation kann sein, wenn im Anfangsteil der Seitwärtsphase leicht ansteigende Hochpunkte sowie absteigende Tiefs zu verzeichnen sind. In diesem Fall würde sich ein umgedrehtes Dreieck konstruieren lassen (divergierende Trendgeraden), was somit den ersten Teil des Diamanten repräsentiert. In der Mitte der Seitwärtsspanne sollte sich diese Konstellation dann drehen. Die Tops also absteigen und Tiefpunkte ansteigen, die Trendgeraden beginnen also zu konvergieren, bis letztlich die Formation das Aussehen eines Diamanten angenommen hat. Wie bei vielen anderen Chart-Mustern auch, sollten die Umsätze im rechten Teil der Formation rückläufig sein.

Diamant-Formation im Dow Jones

Die Komplettierung erfolgt in der Regel mit einem Ausbruch nach unten, weshalb Diamanten auch der Kategorie Umkehr- bzw. Topbildungsformation zugerechnet werden. Gelingt es indes den Diamanten nachhaltig gen Norden zu durchbrechen, sollte dies ebenfalls als ernstzunehmendes Signal gewertet werden, sodass in diesem Fall der Diamant zu einer Fortsetzungsformation resultiert. Ein solcher Vorgang war Ende 2005/2006 im amerikanischem Leitindex, dem Dow Jones, zu beobachten.

Diamant-Formation
Die Börse ging dabei nach einem starken Aufschwung im September und Oktober zu Jahresende 2005 in eine seitwärtsverlaufende Bewegung über. Im Laufe der Zeit entstand hieraus eine Diamantsformation, welche schließlich im Februar ihre Auflösung nach oben fand. Unmittelbar im Anschluss kam es zu einer Flaggenbildung mit erfolgreichem Breakout, welche den Diamant-Ausbruch abermals bestätigte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt lag also ein klares Hausse-Signal vor. Doch:

Während Diamanten auch nach einem Abwärtstrend als Bodenbildungsmuster auftreten können, kommt es in der Mehrzahl der Fälle – nach einem Aufwärtstrend – zur Auflösung nach unten. Folglich sollten Anleger nach der Identifizierung ihre Strategie und Positionierung vornehmlich danach ausrichten. Als großer Vorteil erweist sich bei Diamanten dabei die Möglichkeit der Kurszielbestimmung. Dazu wird einfach die größte, vertikale Strecke des Musters an das Ausbruchsniveau projiziert, sodass beim Einstieg eine gute Vorstellung über das voraussichtliche Ausmaß der Kursbewegung möglich ist.


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