Twitter -20 Prozent: Was Anleger jetzt wissen müssen!

Montag, 30.07.18 11:48

Erst Facebook, dann Twitter: in den letzten Tagen der vergangenen Handelswoche verzeichneten beide Aktien zweistellige Kursverluste. Das Facebook-Papier stürzte am Donnerstag um rund 19 Prozent ab, Branchenkollege Twitter folgte am Freitag ebenfalls mit zeitweise -20 Prozent. Damit büßte der Kurznachrichtendienst innerhalb eines Tages sechs Milliarden Dollar an Marktwert ein. Der Grund, weshalb Facebook und Twitter wie die Lemminge nacheinander in die Tiefe sprangen, sind schwindende Nutzerzahlen. Im Fall von Twitter kannibalisiert das schwache Wachstum sogar die eigentlich positiven Bilanzkennzahlen und stellt Investoren vor die Frage: geht der Boom der Technologie-Perlen zu Ende?

 

Starke Zahlen, schwaches Wachstum

Die gute (Kurz-)nachricht zuerst: Twitter steigerte das Quartalsergebnis kräftig und verdiente besser, als die meisten Analysten erwartet hatten. Unterm Strich lag der Gewinn bei gut 100 Millionen Dollar nach einem Verlust von 116,5 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz wuchs um 24 Prozent auf 711 Millionen Dollar. Eigentlich eine Erfolgsmeldung, aber: nur 335 Millionen Menschen verwendeten Twitter im vergangenen Quartal - eine Million weniger, als in den vorangehenden drei Monaten. Noch schwerer verdaulich als schrumpfende Nutzerzahlen war für die meisten Investoren jedoch die Mitteilung von Twitter-Chef Jack Dorsey, wonach der Wachstumsschwund wohl noch längere Zeit anhalten könnte.

 

Vertrauensverlust

Eine im Übrigen durchaus gewollte Entwicklung. Es ist nämlich nicht so, dass die Anhänger sozialer Netzwerke Twitter & Co. meiden. Ganz im Gegenteil: der Facebook-Datenskandal, sogenannte “Fake News”, gefälschte Profile und Spam führten zu einem immensen Vertrauensverlust, der mit Gegenmaßnahmen, wie der Sperrung von Nutzerprofilen, bekämpft werden muss. Twitter hat zu lange toleriert, dass jeder das zwitschern kann, was ihm in den Sinn kommt. Egal ob politische Propaganda, Falschmeldungen, Schikanen oder sogar automatische, von “bots” generierte Spam-Nachrichten. Dem Kurznachrichtendienst mit dem blauen Vögelchen bleibt also gar keine andere Wahl, als zahlreiche Accounts zu sperren und den damit einhergehenden Nutzerschwund vorübergehend in Kauf zu nehmen.

 

Qualität statt Quantität

Da Falschmeldungen und zweifelhafte Profile Twitter langfristig schaden würden, sperrte Jack Dorsey in den vergangenen Monaten rund 70 Millionen Zugänge. Denn nur mit dem systematischen “Rausschmiss” zweifelhafter Twitterer kann die Qualität des sozialen Netzwerks langfristig garantiert werden. Eine strategische Neuausrichtung, die Twitter-Investoren und Analysten offensichtlich nicht gebührend honorieren. So senkte die US-Investmentbank Goldman Sachs das Kursziel für Twitter von 55 auf 48 US-Dollar, die Aktie rangiert auch heute vorbörslich wieder in der Verlustzone.

 

Kein Champion, wie er im Buche (bzw. boerse.de-Aktienbrief) steht. Die Kurshistorie des Nachrichtendienstes ist äußerst volatil und weist zudem seit dem Börsengang 2013 eine negative Performance von -14,37 Prozent auf. Doch trotz des Kursdebakels von Facebook und Twitter sollte man nicht alle US-Technologiewerte “über einen Kamm scheren”. Im boerse.de-Aktienbrief finden Sie so manche Technologie-Perle, die mit einer hervorragenden, langjährigen Kurshistorie und blendenden Renditeaussichten glänzt. Sichern Sie sich deshalb noch heute Ihre aktuelle Aktienbrief-Gratisausgabe!

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre Miss boerse.de



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