Varta-Aktie vor den Zahlen: Ist der Batteriehersteller dauerhaft auf Erfolg gepolt?

Montag, 10.05.21 16:13
Der berühmte “Knopf im Ohr” war in meiner Kindheit noch dem Steiff-Teddybären vorbehalten. Mittlerweile sieht man jedoch immer mehr “hippe” Zeitgenossen, die Knopfzellen in Form von “Wearables” tragen. Zum Beispiel die kultverdächtigen AirPods von Apple, die mit den Mikrobatterien von Varta ausgestattet sind. Neben dem wichtigen Großkunden Apple profitiert Varta von der generell fortschreitenden Digitalisierung und Elektrifizierung: Vom Autoschlüssel über Powerbanks bis hin zu Mährobotern und Autobatterien – viele Geräte und Gadgets sind heute auf Batterien oder Akkus als Energiespeicher angewiesen. Und Varta weiß, sich seinen Innovations- und Wettbewerbsvorsprung zunutze zu machen.

Varta: Von der Knopfzelle bis zur Autobatterie


Das mittelständische Unternehmen aus dem baden-württembergischen Ellwangen produziert und vermarktet ein umfassendes Batterie-Portfolio von Mikrobatterien, Haushaltsbatterien, Energiespeichersystemen bis zu kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von Anwendungen. Varta produziert eigenen Angaben zufolge täglich nahezu zehn Millionen Batteriezellen und beschäftigt momentan rund 4800 Mitarbeiter. Mit fünf Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa und den USA sind Vartas operative Tochtergesellschaften derzeit in über 75 Ländern weltweit vertreten.

Varta-Aktie: Spannung vor den Quartalszahlen

 


Aufgrund des u.a. Pandemie-bedingten Booms elektronischer Geräte für Entertainment, Sport und den Heimgebrauch verbuchte Varta 2020 Rekord-Jahreszahlen: Der Umsatz sprang um 140% auf 870 Millionen Euro und der Nettogewinn kletterte um 89% auf 95 Millionen Euro. Am 12. Mai präsentieren die Ellwanger Zahlen zum ersten Quartal 2021. Analysten erwarten ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und ein prozentual deutlich zweistelliges Ergebniswachstum. Aber ob das reichen wird, um die Konkurrenz dauerhaft in Schach und Investoren bei der Stange zu halten?

Die Aktienkursentwicklung deutet bereits auf eine leichte Abkühlung hin: Nach einem jahrelangen Kurs-Aufschwung verlor die Varta-Aktie innerhalb der vergangenen drei Monate rund 22% an Wert, da Anleger daran zweifeln, ob das Unternehmen in den Wachstumsbereichen Elektromobilität und Wearables seine Wettbewerbsposition halten bzw. ausbauen wird. So stammen die meisten Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos schon jetzt aus asiatischen Ländern. Zu den führenden Herstellern zählen etwa BYD aus China, der japanische Panasonic-Konzern, der Tesla beliefert und Champion Samsung, der zudem auch noch Knopfzellen für Kopfhörer und Hörgeräte herstellt, die der neuen Batteriegeneration von Varta stark ähneln.

Der Konkurrenzkampf gegen asiatische Wettbewerber, die sich in den genannten Bereichen engagieren, dürfte für Varta in Zukunft noch härter werden. Anleger sollten also besser Vorsicht walten lassen. Auch, weil sich Varta aufgrund der fehlenden, mindestens zehnjährigen, erfolgreichen Kurshistorie noch nicht als Investment für den boerse.de-Aktienbrief qualifiziert hat. Setzten Sie deshalb besser auf etablierte Marktführer und langfristig erfolgreiche Champions wie Apple oder Samsung. Alle insgesamt 100 boerse.de-Aktienbrief-Empfehlungen finden Sie in zwei aktuellen Ausgaben, die Sie hier kostenlos als PDFs anfordern können.

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