Varta: Wie viel Power steckt in der Aktie?

Montag, 14.12.20 10:45
Varta hat für Investoren heute ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk im Gepäck: 2021 will der Batteriehersteller erstmals eine “signifikante Dividende” zahlen. Großaktionär Michael Tojner kommentierte das Vorhaben mit den Worten: “Bisher haben wir alle Gewinne zu hundert Prozent wieder in die Firma investiert…jetzt ist es an der Zeit, die Aktionäre zu beteiligen.” Die Dividenden-Nachricht wurde von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen und mit +0,8% Kursgewinn zu Handelsstart quittiert. Aber ob das reicht, um die volatile Varta-Aktie in ruhigere Bahnen zu lenken? Seit dem Börsenstart vor fast genau zwei Jahren steht zwar eine Gesamtperformance von +317% zu Buche. Doch Investoren mussten teils starke Nerven beweisen. Zum Beispiel, als die Varta-Aktie zwischen Januar und März 2020 von rund 125 Euro auf nur noch 51,20 Euro abgestürzt war. Die Frage lautet deshalb: wie viel Power hat der MDax-Wert langfristig?

Varta traut sich mehr zu


Aktuell laufen die Geschäfte des Traditionskonzerns aus Baden-Württemberg hervorragend: In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg Vartas Umsatz u.a. dank des Zukaufs der Haushaltsbatteriesparte um fast 160 Prozent auf 630 Millionen Euro, die operative Marge verbesserte sich um neun Prozent auf 36,3 Prozent. Entsprechend zuversichtlich ist der Batteriehersteller für das Gesamtjahr 2020: Der Umsatz soll sich mit 840 bis 860 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte 230 bis 235 Millionen Euro erreichen (Vorjahr: 97,5 Millionen Euro).

Kraftvolle Konkurrenz


Besonders vielversprechend entwickelt sich dabei das Geschäft mit Mini-Batterien für kabellose Kopfhörer, dessen Erlöse in den ersten neun Monaten um gut 71 Prozent zulegen konnten.
Die Knopfzellen werden vor allem von Großkunden wie Champions Samsung und Apple nachgefragt, die sogenannte Premium True Wireless Stereo Headsets (TWS) herstellen. Ein riesiger Markt, den Varta mit einem jährlichen Wachstumspotenzial von 30% beziffert.

Allerdings kursiert bei Einkäufern von Samsung und anderen Varta-Kunden die Sorge, dass der Lieferant aus Ellwangen nicht genug Zellen liefern kann. Deshalb suchten diese nach Alternativen und wurden in China fündig - zum Beispiel bei (Plagiat-)Batterieherstellern wie EVE und MIC Power. Auch arbeiten Samsung und Apple mit Hochdruck daran, selbst Batteriezellen zu entwickeln oder sich an entsprechenden Unternehmen zu beteiligen. So verfügt die Champions-Tochter Samsung SDI schon jetzt über Spezialmaschinen, um Mini-Batterien herzustellen. Zudem kursieren Gerüchte, wonach sich Varta-Großkunde Apple möglicherweise beim schwäbischen Batteriehersteller einkaufen könnte.

Deshalb: Verschwenden Sie nicht zu viel Energie mit einem spekulativen Varta-Investment, sondern denken Sie langfristig. Champions-Aktien wie Samsung oder Apple haben genug finanzielle “Power”, um sich einen Teil vom lukrativen Batterie-Markt zu sichern und ihre Abhängigkeit von Varta zu verringern. Auch weisen Samsung, Apple und alle insgesamt 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions eine mindestens zehnjährige, erfolgreiche Aktienkurshistorie auf, von der Börsennovizen wie die volatile Varta-Aktie nur träumen können. Welche boerse.de-Aktienbrief-Champions aktuell besonders empfehlenswert sind, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe, die Sie hier downloaden können!

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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