Verluste begrenzen: Dieser harte Schritt gehört zum Erfolgsrezept der besten Anleger

Dienstag, 07.05.24 14:30

Wie soll man als Anleger am besten mit Verlusten umgehen? Das ist ein heikles Thema, mit dem ich gerade wieder einmal konfrontiert wurde. Bei unserem letzten Investorenabend unterhielt ich mich mit einem Leser, der gern eine größere Summe in Champions-Aktien investieren wollte, am liebsten mit unserem Anlageservice myChampions100. Doch noch sei die Zeit für dieses Investment nicht gekommen, erklärte er mir.

Seine Begründung: Bevor er Geld in myChampions100 investiere, müsste er zunächst eine größere Position eines Investmentfonds verkaufen, die er vor einigen Jahren eingegangen sei. Heute notiere dieser Fonds jedoch unter seinem Einstiegskurs – und mit Verlust verkaufen, komme nicht infrage. Zuerst müssten die Verluste wieder aufgeholt werden.

Ich kann diese Einstellung gefühlsmäßig sehr gut nachvollziehen. Doch leider ist diese Strategie weder rational noch sinnvoll. Das gilt für Fonds ebenso wie für Investments in einzelne Aktien. Auch wenn es weh tut: Die bessere Strategie ist es, Verluste zu realisieren und das freigewordene Geld in aussichtsreichere Aktien zu investieren.

Verluste wiegen mehr als Gewinne

Jeder Anleger kennt das unangenehme Gefühl, das mit Verlusten einhergeht. Auch viele Wissenschaftler haben sich mit diesem Thema befasst, unter anderem die beiden Nobelpreisträger Daniel Kahneman und Amos Tversky. Sie entwickelten die Prospect Theory, das Gegenstück zur klassischen nutzenbasierten Entscheidungstheorie.

Ein zentrales Element ihrer bahnbrechenden Theorie ist das Phänomen der Verlustaversion: Die meisten Menschen empfinden Verluste viel stärker als Gewinne gleicher Größe. Das konnten Kahneman und Tversky durch zahlreiche Experimente eindeutig nachweisen. Die Experimente der Nobelpreisträger haben auch gezeigt, dass Menschen in Entscheidungssituationen oft irrational handeln, besonders wenn Unsicherheiten eine Rolle spielen.

Und genauso irrational verhalten wir uns als Anleger, wenn wir an Verliereraktien festhalten, nur in der Hoffnung, dass unsere Verluste irgendwann einmal ausgeglichen werden. Wer entscheiden will, ob es sich lohnt an einem Investment festzuhalten, muss nach vorn schauen, nicht nach hinten. Entscheidend ist, wie sich die Aktie oder der Fonds in der Zukunft entwickeln werden.

Verluste aussitzen ist kein Erfolgsrezept

Nur wer absolut sicher ist, dass sich ein Papier mit enttäuschender Wertentwicklung künftig besser entwickelt als ein alternatives Investment, hat einen rationalen Grund, an dieser Position festzuhalten. Wer dagegen seinen Verliereraktien die Stange hält, bindet damit unnötig Kapital, das er an anderer Stelle viel gewinnbringender einsetzen könnte.

Bedenken Sie auch, dass es sehr schwierig sein kann, Verluste wieder aufzuholen. Wer Anfang des Jahrtausends Aktien der Deutschen Telekom kaufte, kennt diese bittere Wahrheit. Nach überragenden Gewinnen schlitterte diese Aktie in die Tiefe und konnte bis heute den Rückgang nicht ausgleichen.

Wie eine rationale Anlagestrategie aussieht, zeigt sehr schön myChampions100: Investiert wird ausschließlich in 100 Champions-Aktien, also in die laut boerse.de-Performance-Analyse langfristig besten Aktien der Welt. Das ist der Grundstein dieser Erfolgsstrategie. Ein weiteres ganz wesentliches Element ist jedoch, dass die Portfolio-Zusammensetzung nicht in Stein gemeißelt ist, sondern regelmäßig adjustiert wird. So wird sichergestellt, dass die Auswahl immer die besten Aktien umfasst.

Nüchtern entscheiden

Zu jedem Quartalsende findet eine Champions-Überprüfung und gegebenenfalls ein Champions-Austausch statt. Dabei werden die Champions, sowie viele weitere Aktien, mit den Kennzahlen der Performance-Analyse neu bewertet. Findet das Aktienbrief-Team bei dieser objektive Analyse Aktien, die bessere Chance-Risiko-Profilen als etablierte Champions haben, findet ein Austausch statt.

Emotionen und die Angst vor Verlusten spielen bei diesen Anpassungen keine Rolle. Entscheidend ist allein das nüchterne Ergebnis der Performance-Analyse. Bei ihren persönlichen Anlageentscheidungen sollten Sie genauso rational urteilen.

Auf gute Investments!

Uli Kühn

PS: Eine ausführliche Beschreibung zur Performance-Analyse finden Sie im „Leitfaden für Ihr Vermögen“, den wir Ihnen gerne kostenlos und unverbindlich zusenden.

 

 

 

 



Uli Kühn schreibt seit mehr als 35 Jahren ausschließlich über Börse, Aktien und Geldanlage-Themen. Im Laufe seiner Karriere als Finanzjournalist war er lange Jahre Redakteur bei führenden...


Alle Kolumnen erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern ...

Unsere Mission