Verwahrentgelt: Immer mehr Banken verlangen von Kleinsparern Strafzinsen

Donnerstag, 07.04.22 18:33
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht ging es Ihnen ähnlich wie mir: Anfang des Jahres wurde ich bei jeder Anmeldung zum Online-Banking meiner Hausbank dazu aufgefordert, die neuen Geschäftsbedingungen zu akzeptieren. Zermürbt von dem nahezu unumgänglichen Gesuch rang ich mich schließlich dazu durch, die angepassten Konditionen zu lesen. Nach vielen Seiten Kleingedrucktem war ich schließlich sogar relativ angenehm überrascht: Meine Bank berechnet mir erst ab 50.000 Euro ein „Verwahrentgelt” von 0,5%. Prinzipiell ist aus Kundensicht natürlich jeder Cent Strafzinsen die reinste Geldverschwendung. Doch es gibt Institute, die deutlich dreister sind als meine Hausbank und deutlich mehr Verwahrentgelte für noch geringere Beträge berechnen. Deshalb lohnt sich ein Blick aufs Kleingedruckte – und eine Anlagestrategie, die dem Vermögensaufbau dient, statt den schleichenden Kapitalabfluss zur fördern. 

Strafzinsen bereits ab 5000 Euro



Sparer haben seit Jahren nichts zu lachen: Die als Reaktion auf die Finanzkrise abgeschafften Zinsen ab dem Jahr 2014 führen dazu, dass Geld auf dem Konto keinerlei Rendite erwirtschaftet. Das allein wäre schon schlimm genug. Doch die wachsende Bereitschaft vieler Banken, sogar Strafzinsen zu verhängen, führt in Kombination mit der historisch hohen Inflation zu einer gigantischen Geldschmelze: Nach Berechnungen der Comdirect verloren Sparer in Deutschland allein im vergangenen Jahr in Summe 80 Milliarden Euro wegen nicht bzw. negativ verzinster Einlagen.

Laut einer aktuellen Studie eines Vergleichsportals haben 449 von rund 1300 deutschen Kreditinstituten Ende März Negativzinsen für Tagesgeld oder Girokonto-Guthaben verlangt. Gleichzeitig setzt sich auch der Trend zu immer niedrigeren Freibeträgen fort, die von Strafzinsen ausgenommen sind. Einige Kreditinstitute kassierten schon ab 5000 oder 10.000 Euro auf dem Tagesgeld-, Giro- oder Verrechnungskonto ein Verwahrentgelt, weshalb auch Klein- und Durchschnittssparer immer häufiger betroffen sind.

(K)ein Ende der Strafzins-Ära in Sicht



Zuletzt hatten einige Banken ein Ende der Negativzinsen in Aussicht gestellt, sobald der Strafzins auf Bankeinlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wegfällt. Sollte also der Einlagensatz von derzeit minus 0,5 Prozent wieder in den positiven Bereich klettern, würde das Entgelt z.B. laut Aussagen der Deutschen Bank und der DKB komplett wegfallen.

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ab diesem, bislang unbekannten Zeitpunkt automatisch positive Zinsen gutgeschrieben werden.

Denn selbst wenn es wieder Zinsen für das Ersparte gäbe, so lägen diese im Schnitt deutlich unter der Inflationsrate. Was bleibt, ist eine Flucht in Sachwerte – wie zum Beispiel in Gold und Aktien. Das Edelmetall dient aufgrund seines hohen, intrinsischen Wertes langfristig nachweislich als Wertspeicher bzw. Inflationsschutz und weist eine geringe Korrelation zu den Kapitalmärkten auf. Und mit Champions-Aktien (= Unternehmensanteilen) von hoher Anlagequalität profitieren Investoren vom Erfolg „ihrer” Unternehmen und können Renditen erzielen, die verzinste Anlageformen auch in ferner Zukunft vermutlich nicht abwerfen werden.

Deshalb: Informieren Sie sich noch heute über erfolgreiche und einfach umzusetzende Strategien für Ihren Vermögensaufbau an der Börse. Die aktualisierte Neuauflage „Der Leitfaden für Ihr Vermögen” liegt schon kostenlos für Sie bereit.

Auf gute Investments!

Ihr Markus Schmidhuber
Content-Manager

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Markus Schmidhuber ist seit 2010 Content Manager bei boerse.de – dem ältesten Finanzportal Europas und mit über einer Million monatlicher Nutzer eines der führenden Börsenportale. In dieser...


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