Volkswagen: Warum die Dax-Aktie kein Kauf ist

Montag, 09.09.24 09:37

Volkswagen: Warum die Dax-Aktie kein Kauf ist

Der Volkswagen-Konzern hatte einen tristen Start in den September. Zum einen weil der Prozess gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn im VW-Dieselskandal vor dem Landgericht Braunschweig begonnen hat. Die Staatsanwaltschaft wirft Winterkorn vor, früher über Abgasmanipulationen Bescheid gewusst und den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig informiert zu haben. Zum anderen hat der Autohersteller angekündigt, wegen der schlechten, wirtschaftlichen Lage den Sparkurs bei der Marke VW noch einmal zu verschärfen. Für die VW-Aktie ging es im Zuge dessen allein in der letzten Handelswoche um rund fünf Prozent abwärts.

 

Milliardengrab E-Autos?

 

Erstmals seit 30 Jahren könnte es Entlassungen geben; Branchenexperten halten sogar Werksschließungen für möglich. Hintergrund sind schleppende Verkäufe und entsprechend enttäuschende Bilanzzahlen. Im ersten Halbjahr 2024 verbuchte Volkswagen zwar ein leichtes Umsatzplus auf knapp 159 Milliarden Euro, aber der operative Gewinn ging auf gut zehn Milliarden Euro zurück. Auch die Umsatzrendite sei wegen bereits laufender Restrukturierungsaufwendungen auf fünf Prozent gesunken.

 

Bereits Ende 2023 hatte der amtierende Konzernchef Oliver Blume Volkswagen eine Sparkur verordnet: Das Management und der Betriebsrat haben sich auf ein Sparprogramm mit einem Volumen von zehn Milliarden Euro bis 2026 geeinigt. Zugleich soll die Umsatzrendite auf 6,5 Prozent steigen. Ob die geplanten Maßnahmen reichen werden, um die Wolfsburger wieder auf Kurs zu bringen, darf jedoch bezweifelt werden. Denn massive Fehler, die über einen Zeitraum von zehn Jahren begangen wurden, dürften sich nicht von heute auf morgen ausbügeln lassen.

 

Fehler in Serie

 

Dazu zählt natürlich der Dieselskandal, der VW bis heute rund 32 Milliarden Euro gekostet haben soll. Anschließend hat der Konzern auch noch den Umstieg auf die E-Mobilität verschlafen und damit seine starke Position im wichtigen, chinesischen Markt verspielt.

Rund 40 Prozent der verkauften Volkswagen-PKW stammen aus China, was VW extrem abhängig vom dortigen Markt macht. Doch chinesische Hersteller wie BYD treiben die E-Mobilitätswende mit einem deutlich rasanteren Tempo voran und bringen neue Modelle mit großer Reichweite schneller auf den Markt, als VW. Infolgedessen bricht der China-Absatz der Wolfsburger rapide ein.

 

Zweifelsohne ist die VW-Aktie gemessen am KGV von derzeit rund 3,7 sehr günstig bewertet. Das ist für langfristig orientierte Anleger allerdings kein Einstiegs-, sondern ein Warnsignal. Denn mit einem Kursverlust von -6% p.a. im Zehn-Jahres-Mittel trägt die Aktie allenfalls das “Prädikat” Kapitalvernichter.

 

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Ihre

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