Von Schnäppchen, Familienunternehmen und Börsengängen

Donnerstag, 18.07.13 16:19
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

über Börsengänge gab es zuletzt ja leider nur wenig Positives zu berichten. Von den drei großen Börsengängen in diesem Jahr, Evonik, Kion und Deutsche Annington, notiert einzig die Aktie des Immobilienkonzerns über seinem Ausgabepreis. „Schuld“ hierfür war meist der zu hoch angesetzte Ausgabepreis. Denn:

Gerade wenn (Hedge-)Fonds ihre Anteile veräußern wollen, wird die Preisspanne bis auf den letzten Cent ausgereizt. Zum Nachteil für den anschließenden Börsenerfolg.

Eine positive Ausnahme bei Börsengängen sind aber Familienunternehmen. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und dem Institut für Familienunternehmen der WHU - Otto Beisheim School of Management akzeptieren diese bei einem Börsengang einen höheren Abschlag vom möglichen Ausgabepreis als andere Kapitalgesellschaften.

Der Studie zufolge ist das so genannte Underpricing, also die Differenz zwischen dem erzielten und dem möglichen Ausgabepreis, bei Familienunternehmen im Durchschnitt um zehn Prozentpunkte höher als bei nicht-familiengeführten Kapitalgesellschaften. Die Folgen sind klar:

IPOs von Familienunternehmen bieten auf Grund der statistisch nachweisbaren stärkeren Unterbewertung größere Kurschancen.

Die Studie erklärt diesen Effekt damit, dass der entgangene maximale Erlös durch nicht-wirtschaftlichen Nutzen, den so genannten Socio-Economic-Wealth, wie etwa den weiterhin bestimmenden Einfluss der Familie auf das Unternehmen kompensiert wird.

Das günstige Pricing kann aber auch durchaus ein anderes Kalkül haben: Mit einem höherem Abschlag vom Fairen Wert steigen die Erfolgsaussichten für den Börsengang. Ein weiteres Motiv für das Verhalten kann auch die Sorge vor rechtlichen Auseinandersetzungen sein, sollte der Aktienkurs nach dem Börsengang deutlich nachgeben. Das Fazit dieser Studie kann eigentlich nur sein:

Jeder Börsengang muss genau unter die Lupe genommen werden! Zeichnungsgewinne sind statistisch gesehen nicht bei allen IPOs drin. Doch wer sich als Anleger gar nicht erst auf das Minenfeld „Börsengang“ einlassen will, setzt auf längst an der Börse eingeführte Unternehmen. Mit Champions-Aktien werden Sie große Gewinne machen können, bei denen man vermeintliche Zeichnungsgewinne links liegen lässt.

Mit bester Empfehlung

Jochen Appeltauer
Chefredakteur
Aktien-Ausblick


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Jochen Appeltauer ist boerse.de-Aktienbrief-Chefredakteur. Der boerse.de-Aktienbrief ist der große deutsche Börsenbrief für den langfristigen Vermögensaufbau mit den laut Performance-Analyse 100...

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