in unruhigen Börsenzeiten wirkt es auf viele Anleger vernünftig, sich vorübergehend aus dem Markt zurückzuziehen und erst dann zurückzukehren, wenn die Lage stabiler erscheint. Doch die Vergangenheit zeigt: Wer versucht, die besten Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu treffen, erzielt in der Regel schlechtere Ergebnisse als diejenigen, die konsequent investiert bleiben. Dass es selten funktioniert, den Markt zu timen, hat mehrere Gründe:
Die stärksten Börsentage machen den Unterschied
Ein erheblicher Teil der langfristigen Rendite entsteht an wenigen besonders starken Handelstagen. Diese Tage lassen sich im Voraus nicht erkennen und treten oft mitten in Krisen oder kurz danach auf. Wer in diesen Momenten nicht investiert ist, verpasst einen Großteil der Gewinne.
Eine Analyse von Fidelity Investments verdeutlicht das besonders anschaulich. Ein Anleger, der von 1980 bis 2022 durchgehend im S&P 500 investiert war, hätte 10.000 Dollar auf rund 1,1 Millionen Dollar anwachsen lassen. Wer jedoch nur die fünf besten Börsentage in diesem Zeitraum verpasste, wäre bei rund 671.000 Dollar gelandet. Das Verpassen der zehn besten Tage reduzierte das Ergebnis auf etwa 483.000 Dollar. Und wer die 50 besten Tage an der Seitenlinie verbracht hätte, käme gerade einmal auf rund 76.000 Dollar.
Diese Zahlen machen deutlich: Wer versucht, den perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu erwischen, läuft Gefahr, die besten Phasen zu verpassen – mit erheblichen Konsequenzen für den Vermögensaufbau. Übrigens: Wir haben das auch für den Dax und den Dow Jones analysiert. Wer hier die genauen Ergebnisse (und viele weitere Informationen rund um das Thema Börse) erfahren möchte, dem sei unser kostenloser „Leitfaden für Ihr Vermögen“ empfohlen.
Die (nahe) Zukunft ist nicht vorhersehbar, langfristig dabei bleiben zahlt sich jedoch aus
Die Börse reagiert auf harte Fakten, aber auch auf Erwartungen, Stimmungen und Überraschungen. Selbst wenn jemand Zugang zu allen aktuellen Wirtschaftsdaten hätte, bliebe immer noch unklar, wie der Markt diese interpretiert. Kurse können auch bei schlechten Nachrichten steigen oder trotz positiver Zahlen fallen. Angst, Hoffnung, Gier und Unsicherheit prägen das Verhalten der Marktteilnehmer kurzfristig oft stärker als objektive Kennzahlen.
Für größere Zeiträume sieht das jedoch anders aus: Historische Daten zeigen, dass Aktien langfristig deutlich besser abschneiden als andere Anlageklassen. Ein US-Dollar, der 1900 in amerikanische Aktien investiert worden wäre, hätte sich bis Ende 2024 auf über 107.000 Dollar vervielfacht – bei einer durchschnittlichen Jahresrendite von 9,7 Prozent. Auch global gesehen lagen Aktien mit 5,2 Prozent pro Jahr klar vor Anleihen und Geldmarktpapieren.
Emotionen führen zu Fehlentscheidungen
Gier und Angst zählen zu den größten Feinden des langfristigen Investierens. In Aufwärtsphasen dominiert häufig die Angst, etwas zu verpassen. In Krisen wiederum verkaufen viele Anleger aus Panik, und dann oft am Tiefpunkt. Diese emotionalen „Reflexe“ führen zu einem systematisch falschen Timing.
Weitere psychologische Effekte verschärfen das Problem: Die Verlustaversion sorgt dafür, dass Verluste emotional deutlich schwerer wiegen als Gewinne. Der Rückschaufehler lässt uns glauben, wir hätten Entwicklungen „kommen sehen“ – was zu einem übertriebenen Selbstvertrauen führen kann. Und der Herdentrieb verleitet dazu, Entscheidungen zu treffen, nur weil „alle es tun“. All diese Effekte führen dazu, dass Investoren systematisch zu falschen Zeitpunkten handeln und damit Rendite verschenken.
Kontinuierlich dranbleiben – in Etappen zum Ziel
Wer regelmäßig investiert, macht sich unabhängig von Marktlaunen und erleichtert sich selbst das Anlegerleben. Denn je länger der Anlagehorizont, desto weniger Bedeutung hat der Einstiegszeitpunkt. Doch auch hier kann uns die Psyche einen Streich spielen: Wer sein Geld in einem ungünstigen Moment auf einmal investiert, ärgert sich womöglich noch Monate später über Kursverluste. Diese Enttäuschung kann lähmen und dazu führen, dass nicht weiter investiert wird.
Ein Sparplan löst das Problem. Durch regelmäßige, gleichbleibende Einzahlungen wird das Investieren zur Gewohnheit, unabhängig von Marktlage oder Stimmung. Bei niedrigen Kursen werden automatisch mehr Anteile erworben und bei hohen Kursen entsprechend weniger. Der daraus resultierende Durchschnittskosteneffekt senkt nicht nur das Risiko eines ungünstigen Einstiegs, sondern entlastet auch das Nervenkostüm – denn die Entscheidung, den perfekten Zeitpunkt treffen zu müssen, entfällt.
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Beim Investieren stellt sich nicht nur die Frage nach dem „Wie“, sondern auch nach dem „Worin“. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte auf Unternehmen setzen, die über starke Marken, stabile Geschäftsmodelle und nachhaltige Wettbewerbsvorteile verfügen. Mithilfe der boerse.de-Performance-Analyse identifizieren wir solche Qualitätsaktien, denn auf lange Sicht spiegelt sich die fundamentale Stärke eines Unternehmens immer auch in seinem Kursverlauf wider. Die nach dieser Methode 100 besten Werte erhalten die Auszeichnung „Champion“. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im
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Mit bester Empfehlung
Georg Kling
boerse.de Vermögensverwaltung GmbH
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