Was Langfristigkeit wirklich bedeutet!

Donnerstag, 14.04.05 08:00
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es noch einmal zu einer Verlängerung der Konsolidierung bis 4000 im Dax und 10.000 im Dow Jones kommt. Das hat aber nichts zu tun mit unseren Kurszielen für 2005 - wir rechnen weiterhin mit einem Anlauf auf 5000 Dax-Punkte und neuen historischen Hochs an der Wall Street - oder den glänzenden Langfristperspektiven. Doch:

Die runden Indexmarken zeigen recht gut die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft, wenn es um längere Zeiträume geht. Denn rechnen wir:

Einen Kursgewinn von 15 Prozent in 12 Monaten mögen viele Investoren noch für möglich halten, was für den Dow Jones einen Anstieg von 10.000 auf 11.500 Punkte bedeuten würde. Deutlich weniger können sich aber vorstellen, dass der Dow in den nächsten 5 Jahren bis 20.000 Punkte steigen könnte, obwohl auch dies einem Plus von im Mittel 15 Prozent jährlich entsprechen würde. Aber:

Der Dow Jones hatte bereits in 1999 die Marke von 10.000 Punkten überboten. Wenn es tatsächlich 10 Jahre dauern sollte, bis der wichtigste Index der Welt (in 2009) über 20.000 Punkte ansteigt, würde sich für diesen Zeitraum im Mittel ein Plus von lediglich 7 Prozent ergeben. Damit hätten die Börsen sogar einen herben Renditerückgang von einem Drittel zu akzeptieren, denn für das Vierteljahrhundert zwischen 1980 und 2004 errechnet sich ein durchschnittlicher Anstieg des Dow Jones von 10,6 Prozent. Denken Sie langfristig und nehmen Sie die Historie als Basis:

In 1982 hatte der Dow Jones erstmals klar die Grenze von 1000 Punkten überwunden. Das war zu einer Zeit in der Champions wie z.B. Dell oder Oracle noch nicht einmal gegründet waren und in Deutschland massiv über die Arbeitslosigkeit diskutiert wurde, nachdem erstmals die 2-Millionen-Marke überschritten worden war!

Damals hat sich wohl kaum ein Anleger vorstellen können, dass sich der Dow bis 1999 verzehnfachen würde. Dabei waren viele Krisen zu verkraften, wie z.B. das Tschernobyl-Unglück von 1986, der Golfkrieg von 1990/1991 und die Asienkrise von 1998. Zwischendurch gab es im Oktober 1987 sogar einen Börsencrash, der die Aktienmärkte weltweit in ihren Grundfesten erschüttert hatte (Dow damals -30 Prozent in 6 Tagen!). Dennoch schaffte der Dow Jones in diesen 17 Jahren im Mittel einen Anstieg von 15 Prozent jährlich. Sie sehen:

Allen Katastrophen zum Trotz zeigt der langfristige Weg der Börsen nach oben. Jedem Einbruch der Wall Street sind bisher neue Index-Hochs gefolgt und es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass dies auch in der Zukunft so sein wird. Deswegen:

Seien Sie optimistisch. Und rechnen Sie selbst einmal aus, wo der Dow Jones in den nächsten 17 Jahren landen müsste, wenn sich der Anstieg von 1982 bis 1999 wiederholen sollte...

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

PS: Dies ist das Editorial aus dem boerse.de-Aktienbrief, dem Börsenbrief für die laut Performance-Analyse 100 erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt. Wenn auch Sie Ihr Kapital mit diesen Champions-Aktien im Schnitt alle vier Jahre verdoppeln wollen, lade ich Sie herzlich ein, die aktuelle Aktienbrief-Ausgabe hier kostenlos downzuloaden.

Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


Alle Kolumnen erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern ...

Unsere Mission