Wasserstoff-Aktie Plug Power: Besser als Nel ASA oder Ballard Power?

Die Investoren des US-Wasserstoffspezialisten Plug Power brauchen seit Monaten eine Menge positive Energie. Denn mit einem Kurswert von rund 8,40 Euro notiert die Plug-Power-Aktie in etwa wieder auf dem Niveau von 2020 und ist meilenweit von ihrem All-Time-High Anfang 2021 (etwa 65 Euro) entfernt. Aber bedeutet das, dass Anleger bei Plug Power bessern den Stecker ziehen sollten?

Mit Wasserstoff gegen den Klimawandel?

Werfen wir zunächst einmal einen Blick auf das Branchenumfeld. Wahrscheinlich wird grüner Wasserstoff in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel einnehmen. Denn er kann gut transportiert, gespeichert und sauber verbrannt werden. Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse - also die Zerlegung von Wasser in die Elemente Sauerstoff und Wasserstoff mithilfe von Strom. Um Wasserstoff „grün“, also klimaneutral herzustellen, wird hierzu ausschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen verwendet.   

Vor allem das Transportwesen und die Industrie dürften von H2 als nachhaltige Energiequelle profitieren, die Gas oder Öl ergänzen bzw. ersetzen soll. Aufgrund der vielen Vorteile des Energieträgers hat z.B. die Bundesregierung Ende Juli 2023 ihre Wasserstoffstrategie aktualisiert und das Ziel für die Produktionskapazität von grünem Wasserstoff bis 2030 verdoppelt. Ähnliches gilt für die EU und viele andere Länder weltweit.

Plug Power in den roten Zahlen

Plug Power gilt als Marktführer auf dem Gebiet der wirtschaftlich tragbaren Wasserstoff- und Brennstoffzellen und ist besonders durch die mit GenDrive-Zellen betriebenen Gabelstapler, die u.a. für Amazon und Walmart fahren, bekannt geworden. Das 1997 gegründete Unternehmen baut eigenen Angaben zufolge ein durchgängiges Ökosystem für grünen Wasserstoff auf - von der Produktion über die Speicherung und Lieferung bis hin zur Energieerzeugung.

Doch das Geschäft ist kostenintensiv, was sich auf die Profitabilität auswirkt. Deshalb hat Plug Power in der Mitte August veröffentlichten Q2-Bilanz einmal mehr rote Zahlen vermelden müssen. Zudem muss das US-Unternehmen der US-Börsenaufsicht SEC wegen fehlerhafter Buchungen in einigen seiner Bilanzen zivilrechtliche Geldbuße in Höhe von 1,25 Millionen Dollar bezahlen.

Generell sind die Aktienkurse von Unternehmen wie Nel ASA, Ballard Power oder eben Plug Power, die mit Wasserstoff arbeiten, trotz der positiven Branchenperspektive spekulativ und sehr volatil: Nach Kurssprüngen von zum Teil mehreren 100 Prozent haben die betreffenden Aktien seit der Coronakrise stark verloren und sind derzeit weit von ihren Rekordhochs entfernt.

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