Wenn aus Spiel Ernst wird: der Millionenbetrug mit einer falschen Kryptowährung

Freitag, 12.11.21 17:47
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht haben auch Sie die umstrittene, aber äußerst erfolgreiche Serie „Squid Game” auf Netflix gesehen. Über deren Handlung und Moral zu diskutieren würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Deshalb beschränken wir uns auf den finanziellen Schaden, den Betrüger verursacht haben, indem sie die Fantasiewährung „Squid Coin” erschufen ...

Der Squid Coin Scam



Mit dem Squid Coin kreierten die noch unbekannten Erfinder eine sogenannte Meme-Kryptowährung und kündigten über eine speziell eingerichtete Website an, virtuelle Wettbewerbe veranstalten zu wollen, die sich an den Spielen der Netflix-Serie orientieren sollten. Doch während der Squid-Game-Gewinner in der Serie mit einem enormen Geldgewinn rechnen konnte, erzielten Squid-Coin-Spekulanten einen reellen Totalverlust.

Gestartet war der Coin am 20. Oktober 2021 bei 0,01 Dollar und gewann in den darauffolgenden Tagen rasant an Wert. Anfang November explodierte der Kurs dann förmlich und erreichte innerhalb kurzer Zeit einen Höchstwert von 2856 Dollar. Die Marktkapitalisierung des Meme-Tokens belief sich zeitweise auf über 270 Millionen Dollar. Dann kam es, wie es kommen musste: Aufgrund von Betrugsvorwürfen kollabierte der SQUID-Kurs innerhalb weniger Minuten und hinterließ – passend zur Handlung in der Netflix-Serie – nur einen Gewinner: die Coin-Erfinder, die sich mit umgerechnet 2,5 Millionen Dollar in Form anderer Kryptowährungen aus dem Staub machten. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als drei Millionen Dollar.

Bei Meme Coins hört der Spaß auf



Dabei ist der Fall Squid Coin längst nicht der einzige seiner Art. Immer wieder lassen sich Spekulanten auf riskante Geschäfte mit neu kreierten Kryptodevisen ein. Deren Macher setzen auf Propaganda durch Social Media und prominente Fürsprecher, um mehr Investoren für sich zu gewinnen. Die bekanntesten unter den sogenannten Meme Coins sind der 2012 als Satireprojekt entwickelte Doge Coin und der neuere Shiba Inu Coin, der als Parodie auf den Doge Coin erschaffen wurde. Beide gehören mit einem Marktwert von aktuell jeweils über 30 Milliarden Dollar (!) zu den zehn größten Kryptowährungen.

Dabei haben Doge Coin und Shiba Inu Coin zwei Dinge gemein: Sie tragen ein Hundekopf in ihrem virtuellen Logo und werden von Tesla-Gründer Elon Musk nach oben oder unten „getwittert”. Fotos von Musks neuem Haustier – einem Shiba-Inu-Welpen namens Floki – versetzen seit Mitte September 2021 Investoren in Extase. Ein Tweet mit Flokis Foto und schon springt der Shiba Inu Coin Kurs in astronomische Höhen. Ähnlich verhält es sich mit der Hunde-Währung Doge Coin. Nachdem der Tesla-Gründer im Rahmen einer Krypto-Branchenveranstaltung erwähnt hatte, dass er unter anderem in Doge Coin investiert sei, schoss der Kurs zwischenzeitlich um 20% nach oben.

Der Trend zu an sich völlig wertlosen und unregulierten Spaß-Währungen ist bedenklich. In der Hoffnung auf immense Kursgewinne investieren die meist jungen, unerfahrenen Spekulanten teils viel Geld und ignorieren das sehr reale Risiko eines Totalverlusts.

Da spiele ich persönlich doch lieber das „größte Spiel der Welt” auf dem Börsenparkett. Vielleicht winken bei Champions-Aktien mit einer besonders hohen Anlagequalität nicht ganz so absurd hohe Renditen. Doch am Ende des Tages kann ich ruhig schlafen, da ich weiß, dass mein Kapital in die langfristig besten Unternehmen der Welt investiert ist, weshalb das Risiko eines Totalverlusts praktisch ausgeschlossen ist. Wie auch Sie an der Börse „spielerisch” Geld verdienen, erfahren Sie im kostenlosen, digitalen „Leitfaden für Ihr Vermögen” den Sie hier unverbindlich anfordern können.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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