Wenn es an der Börse rumpelt – Dividenden als Balsam für die Investorenseele

Donnerstag, 10.04.25 16:58
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

derzeit rumpelt es heftig an den Börsen, ausgelöst durch die handelspolitischen Entscheidungen der US-Regierung. Mit umfassenden neuen Importzöllen, die alle wichtigen Handelspartner betreffen, wurde eventuell ein neues Zeitalter des Protektionismus eingeläutet. Das Wörtchen „eventuell“ setze ich hier ganz bewusst, denn eines lässt sich über Donald Trump mit Gewissheit sagen: Festgefahren in seinen Meinungen ist er nicht, diese können sich schon mal über Nacht ändern. Niemand kann derzeit mit Sicherheit sagen, wie sich die internationalen Handelsbeziehungen kurz- oder mittelfristig weiterentwickeln werden. Diese Unklarheit wirkt wie Sand im Getriebe des Marktes (wobei es diesmal ziemliche Brocken sind).

Unsicherheit war schon immer Gift an den Börsen, denn investiert wird stets in die Zukunft. Unternehmen werden danach bewertet, wie ihre zukünftigen Gewinne, Cashflows und Wachstumschancen aussehen. Wenn es sich jedoch schwer einschätzen lässt, wie sich politische Rahmenbedingungen, Zinsen, Währungen oder Lieferketten entwickeln, fällt diese Bewertung schwerer. Das führt zu Zurückhaltung, vorschnellen Reaktionen oder Panikverkäufen – besonders bei kurzfristig orientierten Marktteilnehmern. Auch eine Art „Nervositätsspirale“ ist möglich, in der sich rationale Bewertung und Marktverhalten zunehmend entkoppeln.

Dividenden werden unabhängig vom Kurs gezahlt



Trotz aller Unsicherheiten und Kursschwankungen gilt ein Grundsatz, der sich über Jahrzehnte hinweg immer wieder bewahrheitet hat: Langfristig geht der Weg an den Börsen nach oben. Rückschläge gehören dazu, dennoch zeigt sich ein klarer Trend: Unternehmen wachsen, sind innovativ und steigern die Produktivität – und damit erhöht sich auch in Summe deren Wert. Bei fallenden Kursen ist es dennoch manchmal schwierig, offen für diese langfristige Betrachtung zu bleiben.

Meiner Meinung nach sind Dividendenaktien deshalb gerade jetzt wieder Balsam für die Investorenseele. Gewinne werden unabhängig von der Kursentwicklung ausgeschüttet und können vom Anleger erneut investiert werden, um den Zinseszinseffekt zu nutzen und bei günstigen Kursen das eine oder andere Schnäppchen zu machen. Oder aber die Zahlungen werden für andere finanzielle Bedürfnisse verwendet, ohne dass grundsätzlich das Depot angegriffen werden muss. Ich bin ganz ehrlich: Jedes Mal, wenn ich eine Dividendenbenachrichtigung erhalte, freue ich mich, und das gilt in der derzeitigen Situation noch einmal mehr.

Dieser krisenfeste Champion steigert seit über 60 Jahren seine Dividende



Damit eine Dividendenstrategie nachhaltig ist, muss natürlich eines gelten: Bei den Investments handelt es sich um qualitativ hochwertige Unternehmen, denen eine hohe Krisenfestigkeit innewohnt. Denn wenn Dividenden in schwierigen Phasen länger ausgesetzt werden müssen, verpufft ja der Balsam-Effekt. Es lohnt ein Blick in den Rückspiegel, beginnend mit den Ölkrisen:

1973 sorgte ein Ölembargo arabischer Staaten für eine Vervielfachung des Ölpreises. Wenige Jahre später, 1979, führte die Islamische Revolution im Iran zu einer weiteren Verknappung. Die Folge waren hohe Inflationsraten, wirtschaftliche Stagnation, also das wirtschaftspolitische Dilemma „Stagflation“.

Und dennoch gab es Unternehmen, die auch damals unverdrossen Dividenden zahlten oder sogar steigerten. Zu diesen „gallischen Dörfern“ gehörte zum Beispiel der Champion Illinois Tool Works (ITW), in den der boerse.de-Dividendenfonds investiert ist. Das Unternehmen erhöht seine Ausschüttungen seit 1964 ununterbrochen. ITW gehört damit zu den Dividendenkönigen, also zu den Firmen, die seit mindestens einem halben Jahrhundert ihre Dividenden kontinuierlich steigern. Der Champion ist in über 50 Ländern aktiv und verfolgt eine Strategie der Dezentralisierung: Viele Produkte und Komponenten werden vor Ort für den lokalen Markt hergestellt. Damit ist ITW weniger abhängig von grenzüberschreitenden Lieferketten. In den vergangenen zehn Jahren verteuerten sich die Aktie im Mittel um 10% p.a., die aktuelle Dividendenrendite beträgt 2,6%.

Seit über 50 Jahren erhöht dieser Finanzdienstleister Champion seine Ausschüttungen



Die Finanzkrise 2008 wurde durch den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes und den massiven Einsatz von undurchsichtigen Finanzprodukten ausgelöst. Als Großbanken kollabierten und das Vertrauen ins Finanzsystem erschüttert wurde, rutschte die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession. Dennoch konnte S&P Global seine Dividendenstrategie unbeirrt fortsetzen, obwohl Ratingagenturen damals massiv unter öffentlicher Kritik standen. Seit 1974 erhöht der Finanzdienstleistungs-Champion Jahr für Jahr seine Ausschüttungen. Es handelt um einen weiteren Dividendenkönig aus dem boerse.de-Dividendenfonds.

S&P Global verkauft keine physischen Produkte, die über Grenzen hinweg transportiert werden müssten. Das Unternehmen ist ein klassischer Informations- und Dienstleistungsanbieter, der mit Finanzdaten, Analysen, Kreditratings und Indexlösungen Geld verdient. Hinzu kommt: Die Nachfrage nach zuverlässigen Daten und Ratings steigt in unsicheren Zeiten oft sogar. Innerhalb der vergangenen Dekade konnten sich die Aktionäre über Kurszuwächse von durchschnittlich 18% pro Jahr freuen, die aktuelle Dividendenrendite beläuft sich auf 0,9%.

Dieser Fast-Food-Champion trotzte der Corona-Krise



Die Corona-Pandemie traf die Welt eiskalt: Lockdowns, unterbrochene Lieferketten und eine plötzliche globale Rezession sorgten für massive Unsicherheit an den Kapitalmärkten. Sie wissen sicher noch, dass die Restaurant-Branche ganz besonders von den Einschränkungen betroffen war. Dennoch musste der Fast-Food-Champion McDonald’s seine Dividende nicht senken, im Gegenteil: Die Ausschüttungen wurden weiter erhöht. Insgesamt steigert das Unternehmen bereits seit 1977 regelmäßig die Beteiligungen seiner Aktionäre am Gewinn.

McDonald’s betreibt ein hochgradig regionalisiertes Geschäftsmodell. Fast alle Lebensmittel, Verpackungen und Zutaten stammen aus dem jeweiligen Land, in dem sich die Restaurants befinden, nur ein sehr kleiner Teil der Wertschöpfungskette ist zollrelevant. Zudem handelt es sich um ein Geschäftsmodell mit ausgelagertem Risiko: Die überwiegende Mehrheit der McDonald’s-Restaurants wird von Franchise-Nehmern betrieben, die eine feste Lizenzgebühr und Miete an McDonald’s zahlen müssen. Für die Aktionäre bedeutete das in den vergangenen zehn Jahren Kurszuwächse von durchschnittlich 12% per annum. Aktuell beträgt die Dividendenrendite 2,4%.

Sie sehen: Qualität ist wie immer Trumpf. Falls Sie sich für einzelne Dividendenaktien als Balsam für die jetzige und auch kommende Krisen interessieren, helfen wir Ihnen bei der Auswahl geeigneter Werte im boerse.de-Aktienbrief gern weiter. Die Mehrzahl unserer Champions schüttet Gewinne aus. Alternativ eignet sich der boerse.de-Dividendenfonds zur Umsetzung einer Dividendenstrategie, der auch Anteile an McDonalds’s hält. Der Vorteil: Anleger sind hier von Anfang an bereits diversifiziert. Ausführliche Informationen finden Sie im kostenlosen White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds: Konzeption und Funktionsweise“.

Auf gute Investments!

Ihre
Katja Zacharias

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