Wir werden es sehen...

Mittwoch, 27.08.08 18:02
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

auch im Sommer-Loch wollen die Ungewöhnlichkeiten des Börsenjahres 2008 einfach nicht abreißen. Der Comeback-Versuch des US-Dollars kurz vor (...) Ausbruch des Georgien-Konflikts mag noch irgendwie angehen. Dass festere Dollar-Notierungen dann sofort die Rohstoffpreise unter Druck bringen, entspricht dem üblichen Muster. Doch:

Das regelrechte Gemetzel bei den Rohstoffen überrascht, wenngleich die Kommentatoren natürlich - wie immer - für jede Kursentwicklung eine nachträgliche Begründung zur Hand haben. So war der Rohölpreis binnen 5 Wochen um fast ein Viertel weggebrochen, weil nun nicht mehr Knappheit bzw. die wachsende Nachfrage der Emerging Markets im Vordergrund stehen soll, sondern die weltweiten, von den USA ausgehenden, Konjunktursorgen. Und auch die Edelmetalle sind mit einer angeblich vollends neuen Perspektive konfrontiert:

Zwischen dem 15. Juli und dem 14./15. August hat Gold 20% seines Wertes verloren. Noch schlimmer traf es Silber und Platin, die in diesem Zeitraum sogar um 33% eingeklappt sind. Die Edelmetalle haben seit jeher den Nimbus einer Fluchtwährung in Krisenzeiten, brechen aber - trotz zunehmender Krisenherde - binnen vier Wochen um ein Fünftel bis ein Drittel ein! Das ist historisch ungewöhnlich und wird damit begründet, dass das Thema Inflation angesichts der auf einmal massiv rückläufigen Rohstoffpreise nun keines mehr sein soll. Solche Kommentare sind indes Schall und Rauch, denn niemand auf der Welt kann wirklich erklären, warum ein Kurs gerade steigt oder fällt. Deshalb:

Beachten Sie nur die Kurstrends und nicht die Erklärungen dafür, denn allein die Kurse diktieren die Interpretation von Nachrichten und nicht umgekehrt, - wie uns Jesse Livermore schon vor 80 Jahren gelehrt hat. Die heute außergewöhnlichen, erratischen Kursschwankungen sind einfach die Konsequenz des riesigen, immer schneller schwadronierenden weltweiten Spekulationskapitals. Und es braucht keiner prophetischen Fähigkeiten, um zu erkennen, dass es nur eine Frage der Zeit sein kann, bis dieses Kapital wieder zurück an die Aktienmärkte finden wird. Dann - wenn die Kurse deutlich höher notieren - werden wir alle erfahren, dass der Höhepunkt der Finanzkrise überstanden ist, Aktienbörsen einfach viele Monate vor den konjunkturellen Tiefs eine Trendwende vollziehen und die fundamentalen Aktienbewertungen sich sowieso weit unter dem langfristigen Mittel befinden, also erhebliches Aufholpotenzial bestehen würde. Deshalb:

Das wird im Nachhinein der übliche Medien-Tenor sein, doch Sie sollten sich konsequent an den Kursen und deren relativen Entwicklung orientieren, also gemäß unserer Strategie vor allem auf die 200-Tage-Linien achten. Das dort gezeichnete Bild ist weitaus konstruktiver, als es die Stimmung vermuten lässt. Denn die Technologie-Indizes Nasdaq und TecDax, die oft den großen Börsen vorauslaufen, notieren zurzeit schon im Bereich ihrer 200-Tage-GDs. Der Dow Jones befindet sich aktuell 6% unter seinem Entscheidungs-GD und der S&P 500 5% darunter, so dass die Trendpfeile hier schnell drehen können. Dafür müsste der Dax zwar über 6900 ansteigen, doch der Abwärtstrend ist mit 18% Rückgang und mehr als sieben Monaten Dauer schon weit fortgeschritten. Zu allerletzt berücksichtigen Sie bitte noch, dass wir die entscheidenden Tiefs für das dritte Quartal avisiert hatten und dabei bleibt es. Im vierten Quartal und 2009 sind massiv steigende Aktienkurse wahrscheinlich. Wir werden es sehen...

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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