Zocker-Aktie Varta: +270% in einer Handelswoche

Montag, 14.10.24 10:35

Zocker-Aktie Varta: +270% in einer Handelswoche

“An der Börse wird die Zukunft gehandelt”, heißt es so schön. Doch die wilde Zockerei mit der Varta-Aktie, die allein vergangene Woche rund 270% zugelegt hat, lässt sich damit kaum erklären. Zwar gibt es Fortschritte beim Sanierungsvorhaben des angeschlagenen Batterieherstellers, aber Kleinanleger werden in Zukunft wahrscheinlich dennoch vor dem Totalverlust stehen. Zu den Hintergründen:

 

Varta-Aktie: Hoffnungsschimmer Sanierungskonzept?

 

Für Varta ist es momentan entscheidend, die Schuldenlast zu reduzieren, um wieder investieren und sich dem intensiven Wettbewerb stellen zu können. Der Vorstand verhandelt deshalb mit potenziellen Investoren und Gläubigern. Diesbezüglich gab es vergangene Woche positive Nachrichten: Eine Brückenfinanzierung und der Einstieg von Porsche bei Varta. So wird der Sportwagenbauer Porsche AG die Varta-Tochter V4Drive Battery GmbH übernehmen. In der Firma V4Drive Battery bündelt Varta das Geschäft für großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen, die im Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS eingesetzt werden.

 

Außerdem haben die MT InvestCo und die Porsche AG eine Investorenvereinbarung unterzeichnet. Diese stellt der Varta AG insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Finanzspritzen sollen die Liquidität des Unternehmens bis zum Abschluss des StaRUG-Verfahrens gewährleisten. Dieses Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen kann Firmen zwar vor der Insolvenz bewahren, hat für Privatinvestoren jedoch gravierende Folgen bis hin zum Totalverlust.

 

Varta-Kursziel: Null Euro

 

Denn ein wesentlicher Teil des StaRUG-Verfahrens sieht vor, das Kapital der Varta-Altaktionäre auf null zu reduzieren, um frisches, für die Restrukturierung benötigtes Geld (Fremdkapital oder Eigen- und Fremdkapital), einzubringen. Durch den Schuldenschnitt auf null werden laut Unternehmensangaben sämtliche bestehende Aktien ihren Wert verlieren und die Börsennotierung der Varta AG wird zeitnah eingestellt (Delisting). Ende Oktober will Varta den Restrukturierungsplan beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart einreichen sowie einen Erörterungs- und Abstimmungstermin beantragen.

 

Für Kleinanleger bedeutet StaRUG also den Totalverlust. Warum trotzdem mit der an sich wertlosen Varta-Aktie gezockt wird, ist einzig und allein mit der Gier nach schnellen Gewinnen zu erklären. Zumal Varta Ende der Woche in einer Ad-hoc-Mitteilung auch noch die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024 deutlich nach unten korrigiert hat: Das Unternehmen erwartet nun Umsätze zwischen 750 und 800 Millionen Euro, statt der zuvor prognostizierten 820 bis 870 Millionen Euro.

 

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Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre

Miss boerse.de

P.S.: Das sind die besseren Alternativen zur Varta-Aktie...



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