Zocker-Aktie Varta: Investoren droht der Totalverlust

Montag, 29.07.24 09:39

Trotz einer drohenden Insolvenz und Sanierungsplänen, die zum Totalverlust für Kleinaktionäre führen würden, ist die Varta-Aktie ein beliebtes Zocker-Papier. Vergangenen Mittwoch schoss die Aktie beispielsweise zwischenzeitlich von ihrem Tief bei 1,41 Euro in der Spitze um mehr als 80 Prozent nach oben, am Donnerstag ging es weitere 60 Prozent aufwärts. Wohlgemerkt folgten die Kurssprünge auf einen massiven Absturz am 23. Juli 2024 von über zehn Euro auf nur noch rund zwei Euro pro Anteilsschein, nachdem Varta weitreichende Sanierungspläne angekündigt hatte.

 

Varta geht der Saft aus

 

Der Batteriehersteller verkehrt aufgrund mehrerer Faktoren schon längere Zeit in finanziellen Schwierigkeiten. Dazu zählen hohe Produktionskosten durch steigende Rohstoffpreise, ein intensiver Wettbewerb, eine schwache Nachfrage nach bestimmten Batterien, teure Investitionen in neue Technologien und die Auswirkungen eines Hackerangriffs. Zudem spielen strategische Fehlentscheidungen im Management eine Rolle.

 

Bereits Mitte April musste Varta deshalb einräumen, dass das bestehende Sanierungskonzept nicht ausreicht, um wie geplant bis Ende 2026 zu einem profitablen Wachstumskurs zurückzukehren.

 

Aktien werden wertlos

 

Um sich vor der Insolvenz zu retten, will Varta das relativ neue Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) nutzen. Ein entsprechender Antrag wurde vor rund einer Woche eingereicht. Der mit StaRUG verbundene Schuldenschnitt ist eine Vereinbarung zwischen dem Schuldner und seinen Gläubigern, die einen Teil der Schulden erlassen, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens wiederherzustellen. Zur Begründung sagte der als Sanierer an Bord geholte Vorstandschef Michael Ostermann, dass die fast 500 Millionen Euro schwere Schuldenlast deutlich reduziert werden müsse. Dazu sei frisches Kapital von knapp 100 Millionen Euro nötig. Durch den von den Gläubigern geforderte Schuldenschnitt auf null werden jedoch sämtliche der bestehenden Aktien ihren Wert verlieren und Varta droht das Delisting von der Börse.

 

Aus diesem Grund ist es völlig unverständlich, warum - neben Shortseller, die ihre Positionen glattgestellt haben - auch manche Privatanleger noch immer mit der Varta-Aktie zocken. Denn sogar im Falle einer abgewendeten Insolvenz dürften sie vor dem Totalverlust stehen.

 

Anhand der Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre war das Varta-Desaster eigentlich absehbar, und auch die Aktienkursentwicklung des erst seit 2017 börsennotierten Unternehmens sprach gegen ein Investment. Spekulieren Sie deshalb nicht mit “Mode-Aktien”, sondern investieren Sie in langfristige Anlagequalität. Zum Beispiel mit den insgesamt 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions, die eine mindestens zehnjährige, erfolgreiche Kurshistorie vorweisen müssen und die Sie in Ihrem kostenlosen boerse.de-Aktienbrief nachlesen können.

 

Ich wüsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre Miss boerse.de

 



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