mit Beginn der Berichtssaison richten sich die Augen vieler Anleger wieder auf die neuesten Zahlen „ihrer“ Unternehmen oder die potenzieller Kaufkandidaten. Analysten und Medien werden den Markt in den kommenden Wochen förmlich mit Kommentaren darüber fluten, welche Firmen die Erwartungen übertreffen und welche enttäuscht haben. Der Fokus auf Quartalsergebnisse kann jedoch zu Fehlentscheidungen verleiten: Es handelt sich dabei lediglich um Momentaufnahmen, die nur einen kleinen Teil der Unternehmensentwicklung abbilden und den Blick auf das Große und Ganze sogar verstellen können.
Quartalszahlen sind eine Momentaufnahme
Ein vorübergehender Rückgang im Gewinn oder eine kurzfristige Verfehlung der Analystenerwartungen sagen wenig über die Zukunft eines Unternehmens aus. Das gilt natürlich auch im umgekehrten Fall: Eine positive Überraschung garantiert noch keinen Erfolg in den kommenden Jahren. Die Zahlen können durch externe Ereignisse und einmalige Kosten (oder Gewinne) verzerrt sein, die auf längere Sicht wenig Relevanz haben. Entscheidend sind stattdessen Faktoren wie Innovationskraft, Effizienz, Marktführerschaft und die Fähigkeit, auch in Krisenzeiten erfolgreich zu bleiben.
Anleger sollten daher über diese kurzen Zeiträume hinausblicken und sich stattdessen auf die langfristigen Aussichten eines Unternehmens konzentrieren. Nur Firmen, die über Jahre hinweg ein solides Geschäftsmodell aufrechterhalten, stetig wachsende Gewinne erzielen und in der Lage sind, sich an Veränderungen im Marktumfeld anzupassen, können für ein Investment in Frage kommen.
Warren Buffett hält wenig von Quartalsberichtserstattung
Auch Warren Buffett, einer der erfolgreichsten Investoren unserer Zeit, gibt wenig auf Quartalszahlen. Wenn es nach dem Willen des Orakels aus Omaha ginge, sollte sogar ganz auf eine unterjährige Berichterstattung verzichtet werden, zum Vorteil aller Beteiligten. Der Druck, viermal im Jahr die Erwartungen der Analysten und Investoren zu erfüllen, kann dazu führen, dass Firmen zur „Bilanzkosmetik“ kurzfristige Entscheidungen treffen. Das erschwert die Umsetzung einer langfristigen Strategie, die manchmal eben auch Zeit braucht, um positive Ergebnisse zu liefern. Buffett hält daher Quartalszahlen für leicht manipulierbar und oft durch einmalige Ereignisse verzerrt.
Für den mittlerweile 94-Jährigen zählen die Entwicklung eines Unternehmens über einen längeren Zeitraum und die vor allem Fähigkeit, über Jahre hinweg Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen. Buffett konzentriert sich auf die fundamentalen Eigenschaften eines Unternehmens: ein starkes Management, nachhaltige Wettbewerbsvorteile und die Fähigkeit, langfristig hohe Renditen auf das eingesetzte Kapital zu erzielen. Für den Superinvestor ist es entscheidend, ein Unternehmen zu besitzen, das auch noch in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren profitabel sein wird – und nicht nur in den nächsten drei Monaten.
boerse.de-Performance-Analyse – ermittelt objektiv Langfristqualität
Warren Buffett hat das Talent und die Erfahrung, Top-Unternehmen anhand der Fundamentaldaten zu identifizieren. Der Entscheidungsprozess ist dabei höchst subjektiv und führte in der Vergangenheit auch zu Fehlgriffen. Im Aktionärsbrief von 2022 erläuterte der Superinvestor seinen Anteilseignern, dass die meisten Investitionen in seiner Karriere nur durchschnittlich gewesen seien. Der Erfolg von Berkshire Hathaway beruhe lediglich auf einem Dutzend wirklich guter Entscheidungen.
Wir gehen daher einen anderen, rein objektiven Weg, um
Aktien mit hoher Qualität zu identifizieren. Letztlich handelt es sich dabei aber um zwei Seiten derselben Medaille: Da sich langfristig die fundamentale Klasse eines Geschäftes in der Entwicklung an der
Börse niederschlägt, werten wir im Rahmen der boerse.de-Performance-Analyse die Kursdaten der vergangenen Dekade aus. Die nach dieser Methode ermittelten 100 besten Werte erhalten den Titel „Champion“ und werden im boerse.de-Aktienbrief regelmäßig besprochen. Wenn Sie genauer erfahren möchten, wie das Verfahren funktioniert und welche Kennzahlen wir dabei ermitteln, empfehle ich Ihnen das
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Ein zentraler Vorteil der Performance-Analyse ist ihre Transparenz und Regelgebundenheit. Die Methode basiert auf objektiven Daten, die unveränderlich sind. Im Gegensatz zu vierteljährlichen Gewinnprognosen und kurzfristigen Maßnahmen, um Quartalsergebnisse „passend“ zu machen, liegt der Fokus hier ganz auf dem langfristigen Erfolg.
Fazit – nicht das Quartal, sondern das Jahrzehnt zählt
Natürlich können unterjährige Ergebnisse mitunter auch hilfreiche Hinweise zur Lage einer Firma geben. Anleger sind jedoch gut beraten, dies stets im Kontext der grundsätzlichen Investmentqualität zu betrachten. Wer sich auf die Quartalsergebnisse eines Unternehmens fixiert, riskiert, die langfristige Perspektive aus den Augen zu verlieren. Der Vermögensaufbau mit Aktien ist ein Marathon, keine Aneinanderreihung kurzfristiger Sprints. Wie bei jedem Langstreckenlauf brauchen Sie hier vor allem eines: Durchhaltevermögen. Der im vergangenen Jahr verstorbene Kompagnon von Warren Buffet, Charlie Munger, brachte das einst wie folgt auf den Punkt: „Das große Geld wird nicht mit dem Kaufen oder Verkaufen gemacht, sondern mit dem Warten.“
Das funktioniert nur natürlich nur, wenn die Qualität stimmt. Sollten Sie nach einer unkomplizierten Möglichkeit suchen, von Unternehmen mit hoher Güte zu profitieren, könnte der
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Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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