windeln.de: Kursgewinne nicht in trockenen Tüchern

Mittwoch, 23.06.21 15:50
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

als Mutter von zwei Jungs kenne ich natürlich windeln.de – ein Onlineshop für Baby- und Kinderartikel aller Art. Dennoch hätte ich in den vergangenen Jahren im Traum nicht daran gedacht, in diesen langfristigen „Kapitalvernichter par excellence” zu investieren. Die windeln.de-Aktie rauschte seit dem IPO 2015 vom Ausgabepreis (18 Euro pro Anteilsschein) im Mai 2021 auf ein Pennystock-Niveau von unter einem Euro. Doch Anfang Juni stieg das Papier plötzlich auf in der Spitze 4,43 Euro. Ein Plus von zeitweise mehr als 400%. Das Problem dabei: Es gab und gibt keinerlei geschäftlich motivierte Ursachen für die Kursexplosion des Onlinehändlers, denn windeln.de steckt seit Jahren in den roten Zahlen. 2020 lag der Verlust nach Steuern beispielsweise bei knapp 14 Millionen Euro und aufgrund der negativen Bilanz gab es allein im vergangenen Jahr mehrere Kapitalerhöhungen, die den Aktienkurs weiter belasteten.

Börsenhype um windeln.de

Die jüngste Rallye der windeln.de-Aktie ist deshalb ausschließlich auf „Börsen-Zocker” zurückzuführen, die auf Gewinne sogenannter „Meme-Aktien” spekulieren. Deren Kurse werden durch Trader angetrieben, die sich in Online-Communitys wie Reddit austauschen und sich zum Kauf scheinbar „unterbewerteter” Aktien verabreden, die daraufhin rasant an Wert gewinnen. Damit mischen sie die Finanzmärkte auf und lehren so manchen Hedgefonds das Fürchten.

Neben windeln.de legten auch andere, vermeintliche „Schnäppchen-Aktien” in den vergangenen Wochen teils dreistellig zu: Die Titel der Adler Modemärkte stiegen von 85 Cent auf in der Spitze knapp zwei Euro, die Aktien der insolventen Fluglinie Air Berlin schossen zeitweise um mehr als 150% in die Höhe.

Vorsicht vor „Meme-Aktien”

Natürlich entbehrt die Zockerei mit Pennystocks oder „Zombie-Aktien” insolventer Unternehmen jeder soliden Grundlage. Und so kommt es wie es kommen muss: Die künstlich „gepushten” Kursgewinne der Meme-Aktien lösen sich meist ebenso schnell wieder in Luft auf, wie sie entstanden sind. Deshalb beherzigen Sie besser die Worte der Investorenlegende Warren Buffett: „Man sieht erst, wenn die Ebbe kommt, wer die ganze Zeit über ohne Badehose geschwommen ist.“ Und: Investieren Sie in Aktien mit einer langfristig hohen Anlagequalität, statt sich mit Pennystocks zu verspekulieren. Welche 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions seit mindestens zehn Jahren hohe Renditen und geringe Rücksetzer vorweisen können, erfahren Sie in zwei boerse.de-Aktienbrief-PDFs, die Sie hier kostenlos und unverbindlich anfordern können.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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