Qualitative Kriterien
Oft hört man den Spruch: "Ich hatte die richtige Idee im Markt. Leider hatte ich den falschen Optionsschein." Das ist sehr ärgerlich, denn wenn man eine Meinung zum Markt hat, so gibt es mittlerweile genügend Optionsscheine, um diese auch im Depot umsetzen zu können. Dieses Kapitel soll dabei behilflich sein, dass der Anleger den für sich besten Optionsschein heraussuchen kann oder zumindest die Angaben, die der Bankberater ihm gibt, richtig versteht.
Die Auswahl des optimalen Optionsscheins geschieht nach qualitativen und quantitativen Kriterien. Die bekanntesten dabei sind die quantitativen Kennzahlen, denn diese lassen sich mathematisch mehr oder weniger einfach bestimmen und haben eine feste Aussagekraft, die man nur richtig zu deuten wissen muss. Schwieriger einzuschätzen sind die qualitativen Kriterien, denn diese sind für den Marktbeobachter nicht immer sofort zu erkennen und benötigen schon etwas Markterfahrung.
Obwohl eine alte Weisheit für das Schreiben eines Fachtextes besagt: "Vom Leichten zum Schwierigen" soll an dieser Stelle mit den qualitativen Kriterien begonnen werden, denn die Angaben dazu kann der Bankberater sicherlich ohne Probleme schnell und gut geben.
Qualitative Kriterien
Ein nicht zu unterschätzendes Kriterium ist die Qualität des Emissionshauses. Dies gilt natürlich nur für die Optionsscheine, die nicht aus einer Optionsanleihe hervorgegangen sind.
Das Emissionshaus ist normalerweise eigenverantwortlich für die Pflege des Sekundärmarktes und den Handel außerhalb der Börsenzeit. Die Emissionshäuser berechnen dann entsprechende Kurse und man kann als Anleger entscheiden, ob man dazu handeln möchte oder nicht. Die Kurse sind über Computerinformationssysteme aktuell abrufbar und der Bankberater kann innerhalb kürzester Zeit sagen, zu welchem Kurs der ausgewählte Optionsschein ge- oder verkauft werden kann.
Doch das bloße Vorhandensein dieser außerbörslichen Handelsmöglichkeit sagt noch nichts über die Qualität des Emissionshauses aus. Wichtig sind auch die Überlegungen:
Sind die An- und Verkaufspreise fair gerechnet?
Ist die Spanne zwischen An- und Verkaufskursen nicht zu groß?
Welche Stückzahl kann überhaupt zu dem entsprechenden Kurs gehandelt werden? Wie groß ist das Volumen der insgesamt im Rahmen dieser Emission ausgegebenen Optionsscheine?
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