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Warum Spekulanten nicht nur gefährlich sind
Wie Sie der grafischen Aufbereitung der Gold-Nettopositionen entnehmen können, stellen Mitte Dezember 2009 so genannte »Managed-Money«-Investoren und Kleinspekulanten auf der Käuferseite – der Long-Seite – des Goldmarktes den Gegenpart zu den sich am Terminmarkt gegen rückläufige Marktnotierungen absichernden Hedgern dar. Anhand dieser Grafik lässt sich sehr gut die Rolle der Spekulanten an den Rohstoffmärkten erkennen.
Gold-Nettopositionen verschiedener Interessensgruppen
Quelle: www.wellenreiter-invest.de
In der Kategorie Managed Money werden dabei die Vermögensverwalter wie Investmentfonds oder Hedgefonds sowie sonstige Großanleger aufgeführt, die an den Warenterminmärkten nicht zur Absicherung physischer Rohstoffbestände, sondern rein zu Investitions- und Spekulationszwecken Futureskontrakte kaufen und verkaufen. Hinzu kommen noch die als Kleinspekulanten bezeichneten nichtprofessionellen Marktteilnehmer, die aufgrund der Größe der von ihnen gehaltenen Positionen meldepflichtig sind. Der Netto-Handelsbestand der Kleinspekulanten ergibt sich demzufolge als Restgröße der nicht durch die gemeldeten Transaktionen abgedeckten Gesamthandelsposition aller Marktteilnehmer.
Doch was bewegt diese Investorengruppe, die an sich kein originäres Interesse an den von ihr oft in großem Ausmaß gehandelten Rohstoffe hat, dazu, sich so intensiv in die Warenmärkte einzumischen? Um das herauszufinden schauen wir uns die Beweggründe der spekulativen Investoren an den Rohstoffmärkten sowie deren für die Effizienz und das Funktionieren der Märkte wichtige Funktion einmal genauer an.
Beweggründe der spekulativen Investoren
Die Spekulanten als Teilnehmer an den Rohstoffmärkten übernehmen bereitwillig und gerne genau diejenigen Marktpreisrisiken, die die Hedger durch ihre Transaktionen an den Terminmärkten möglichst vermeiden wollen. Dabei ist es einem Spekulanten im Gegensatz zu einem Produzenten oder Verbraucher umso lieber, je stärker die Preise der zugrunde liegenden Rohstoffe sich bewegen, da seine Chancen auf hohe Gewinne in solchen volatilen Märkten tendenziell höher sind, als bei weniger schwankungsanfälligen Kursbewegungen. Ob die Preise dabei steigen oder fallen, ist einem Spekulanten an sich relativ egal, denn er will ja nur an der Preisentwicklung und an möglichst steilen Kurstrends teilhaben.
Die Umsetzung beider Marktmeinungen ist durch den Handel an der Warenterminbörse oder an den Rohstoff-Swapmärkten möglich. In Erwartung steigender Preise kauft ein Spekulant Terminkontrakte oder tritt als Festpreiszahler in einen Rohstoffswap ein. Ist er hingegen davon überzeugt, dass die Preise fallen werden, so verkauft er entsprechend Terminkontrakte oder tritt als Festpreisempfänger in einen Rohstoffswap ein, um diese Kontrakte zu einem späteren Zeitpunkt bei gefallenen Rohstoffpreisen wieder zurückzukaufen bzw. den Swap mit Gewinn zu schließen. Wie genau ein solcher Swap funktioniert, das werden Sie im nächsten Kapitel kennen lernen.
Dass Spekulanten ihre Marktmeinung meist über Transaktionen auf den Terminmärkten umsetzen hat im Fall der Rohstoffmärkte nicht nur mit der großen Hebelwirkung beim Handel mit Terminkontrakten zu tun. Zwar reizt die Spekulanten sicherlich die Tatsache, dass durch den Abschluss von Terminkontrakten bereits sehr kleine Preisveränderungen des zugrundeliegenden Rohstoffes sehr große Gewinne zur Folge haben. Da dieses Prinzip jedoch auch in die andere Richtung wirkt, und auch kleine Preisveränderungen zu riesigen Verlusten führen können, müssen sich die Spekulanten diese überdurchschnittlichen Gewinnchancen durch das Eingehen entsprechend großer Risiken erkaufen. Speziell bei den Rohstoffmärkten ist es jedoch aus rein technischen Gründen nicht so problemlos möglich, als Spekulant die zugrundeliegenden Rohstoffe einfach direkt und ohne den Umweg über die Terminmärkte zu handeln.
Beispiel Öl:
Stellen Sie sich vor, Sie wollen in Erwartung steigender Ölpreise in Öl investieren. Hierzu könnten Sie beispielsweise eine große Menge Öl kaufen, es in einem Öllager oder auf einem Supertanker zwischenlagern und nach dem hoffentlich eingetretenen Preisanstieg wieder verkaufen. Sicherlich für einen reinen Geldinvestor kein problemlos gangbarer geschweige den bevorzugter Weg, an den Entwicklungen des Rohstoffmarktes teilhaben zu können. Der Abschluss von Transaktionen an den Terminmärkten ist deshalb für Investoren und Spekulanten oftmals die einzige Möglichkeit, im Geschäft mit den Commodities mitspielen zu können. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel.
Dies zeigt sich eindeutig daran, dass das Vorhandensein von spekulativem Kapital an sich nicht immer schlecht sein muss, wie es immer wieder in verschiedenen Medien oder in der Politik dargestellt wird – im Gegenteil: erst das Vorhandensein von spekulativem Kapital auf den Terminmärkten ermöglicht die Absorption eines eventuell vorhandenen Überschussangebotes am Markt (siehe Gold mit der Nettoverkaufsposition der Produzenten) oder aber die Befriedigung einer Überschussnachfrage nach dem zugrundeliegenden Rohstoff.
Die Gruppe der Spekulanten sorgt durch die Herstellung eines Marktgleichgewichtes dafür, dass größere Preisverzerrungen meist verhindert werden können und eine gewisse Mindestliquidität am Markt gewährleistet ist. Und genau diese Eigenschaft spekulativem Kapitals gewährleistet den Hedgern eine relativ kostengünstige Möglichkeit der Absicherung auch großer Volumina an Rohstoffen.
Fazit:
Wären an den Rohstoff-Terminmärkten keine Spekulanten aktiv, so würden die Hedger mehr oder weniger unter sich bleiben und somit versuchen müssen, ihre Absicherungsbedürfnisse zwischen sich und den Swap Dealern unter einen Hut zu bringen.
Ob dann jedoch die Swap Dealer die durch ihre Swap-Aktivitäten eingegangenen Risiken, die sie oftmals direkt an die Spekulanten weitergegeben hatten, selbst tragen würden, darf allerdings bezweifelt werden. Die Kosten des Hedgings würden dann sicherlich wesentlich höher sein – wenn eine Absicherung im großen Stil ohne Spekulanten am Markt überhaupt noch möglich wäre!
Mehr noch: Ohne das Vorhandensein von Spekulanten ist die Existenz von Börsen überhaupt nur sehr schwer vorstellbar.
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