Die Kosten von ETFs

Donnerstag, 17.10.19 12:50
Die Kosten von ETFs
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Die Kosten einer Investition spielen bei der langfristigen Vermögensanlage eine sehr wichtige Rolle. Dabei gilt es, neben der relativ transparenten Gesamtkostenquote (TER = Total Expense Ratio), die im Produktbeiblatt KIID (engl.: Key Investor Information Document) eines jeden Fonds enthalten ist, auch die versteckten und risikobehafteten Kosten eines Produktes zu berücksichtigen. Hierzu sollten sich Anleger zunächst mit der Kostenstruktur von Fonds befassen. Wichtig ist vor allem, wofür Fonds Gebühren verlangen und ob diesen eine tragbare Kosten-Nutzen-Relation gegenübersteht. So können z.B. die angegebenen Kosten für einen Dax-ETF von 0,16% real deutlich höher sein als die 1,81% für den boerse.de-Weltfonds. Wie immer im Leben ist es wichtig zu wissen, welche Leistung Anleger für die bezahlten Gebühren erhalten.

Im vorliegenden Beitrag gehen wir auf die gängigen Definitionen und Vereinbarungen in Bezug auf die Kosten eines Fonds ein. Denn immer wieder stellen wir fest, dass Entscheidungen allein auf Basis der TER getroffen werden. Dabei gibt es noch eine Reihe anderer Kosten, die auf Basis der Gesetzeslage nicht veröffentlicht werden müssen, zu berücksichtigen. Zunächst einige Definitionen, die jeder Anleger kennen sollte:

 

Ausgabeaufschlag (Agio)

Der Ausgabeaufschlag (Agio) ist eine einmalige Gebühr, die beim Fondserwerb anfällt. Er stellt die Differenz zwischen dem höheren Ausgabe- und dem niedrigeren Rücknahmepreis dar und wird üblicherweise in Prozent angegeben. Der boerse.de-Weltfonds erhebt übrigens keinen Ausgabeaufschlag!

Verwaltungs- bzw. Managementgebühren

Darüber hinaus fallen bei Fonds auch diverse Verwaltungsaufwendungen z.B. für Information, Controlling, Depotführung, Research oder die Vergütung des Managements an. Die in Prozent angegebenen Gebühren werden jeden Monat anteilig von der Wertentwicklung abgezogen und direkt dem Fondsvermögen entnommen. Die Höhe der Verwaltungsgebühren hat deshalb einen großen Einfluss auf die langfristige Performance eines Fonds. So müssen Anleger bei Rentenfonds mit einer laufenden jährlichen Belastung von 0,5% bis 1,3%, bei Aktienfonds mit 0,8% bis 3% rechnen. Die Kosten beim boerse.de-Weltfonds liegen mit 1,81% p.a. auf einem in Bezug auf die angebotene Leistung günstigen Niveau. Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) kommen dagegen lediglich auf eine Verwaltungsgebühr von 0,05% bis 0,75% p.a. und eignen sich dadurch als kostengünstige Alternative, um z.B. einen ganz bestimmten Markt abzubilden.

Performance-Gebühr

Viele Fonds erheben neben einem Ausgabeaufschlag und den laufenden Verwaltungs- bzw. Managementgebühren eine zusätzliche Performance-Gebühr, die in der Regel zwischen 5% und 25% liegt. Damit soll die besondere Leistung des Fondsmanagements belohnt werden. Die Zusatzgebühr orientiert sich an einer bestimmten absoluten oder relativen Zielvorgabe wie z.B. der Outperformance gegenüber einer bestimmten Benchmark oder der Erzielung eines neuen Höchststandes (High Watermark). Die Outperformance-Variante ist für Anleger unvorteilhaft, wenn der Fonds z.B. im Abwärtsmarkt lediglich etwas weniger als der Vergleichsindex verliert. Dagegen wird bei der High-Watermark-Methode erst dann eine Performance-Gebühr fällig, wenn der Fonds auch tatsächlich einen neuen Höchststand erreicht hat. Beim boerse.de-Weltfonds beträgt die Performance-Gebühr 10%, wodurch die für Anleger enorm wichtige risikoreduzierende Eigenschaft vergütet wird.

Total Expense Ratio (TER)

Aus Transparenzgründen verlangt der Gesetzgeber von den Fondsgesellschaften seit Anfang 2004 im vereinfachten Verkaufsprospekt und im Jahresbericht den Ausweis einer sogenannten Total Expense Ratio (TER) bzw. Gesamtkostenquote. Darin werden die innerhalb eines Geschäftsjahres angefallenen Kosten zum durchschnittlichen Fondsvolumen ins Verhältnis gesetzt. Mit der TER werden die Verwaltungs-, Depotbank-, und Vertriebsgebühren erfasst. Bei ETFs kommen eventuell noch Lizenzgebühren für Indexanbieter dazu. Weitaus wichtiger ist jedoch, was in der TER nicht enthalten ist. Hierzu gehören vor allem die Transaktionskosten auf der Fondsebene. Diese fallen bei jedem Kauf oder Verkauf, den der Fonds tätigt, an. Die „echten“ Kosten eines Fonds können also weitaus höher sein, als von der TER ausgewiesen.



Quelle: boerse.de

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