Euwax Trends: Pleitegeier kreisen über Athen - DAX bricht ein - Spanische Schuldenkrise erreicht Provinzen des Landes

Montag, 23.07.12 17:46
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Erneute Spekulationen um eine Pleite Griechenlands und zusätzliche Finanzhilfen für Spanien haben zum Wochenauftakt für heftige Reaktionen an den Finanzmärkten gesorgt.

 

Die griechische Regierung wolle offenbar weiterhin über einen großzügigeren Zeitplan bei der Umsetzung der Reformen im eigenen Land verhandeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel und weitere hohe Vertreter aus den Kreisen der EU und des IWF sind dazu aber nicht bereit. Berichten zufolge würde Griechenland möglicherweise weitere Darlehen in Höhe von bis zu 50 Milliarden Euro benötigen. Finanzhilfen, die über das bisher vereinbarte Maß hinaus gehen, würden aber nicht mehr gewährt, heißt es von der Bundesregierung. Experten zufolge werde ein Staatsbankrott des südeuropäischen Landes immer wahrscheinlicher. Für Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler habe ein solches Szenario aber inzwischen seinen Schrecken verloren.

 

In Spanien geraten immer mehr Provinzen in finanzielle Nöte. Neben der Region Valencia hat nun auch die Region Murcia bei der Zentralregierung um Finanzhilfen gebeten. Experten rechnen nun damit, dass Spanien bald ganz unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen müsse.

 

Die Renditen für spanische Staatsanleihen sprangen auf den höchsten Stand seit Einfühung des Euro. Für zehnjährige Papiere lag die Rendite deutlich über 7,5 Prozent. Die Umsätze im Anleihenhandel der Börse Stuttgart zogen entsprechend stark an.

 

Großer Abgabedruck herrscht auch bei den griechischen Papieren. Hier klettere die Rendite bei Anleihen mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2023 von 25 auf mehr als 27 Prozent.

 

Der Euro rutschte auf ein Zweijahrestief zum US-Dollar (1,2068 US-Dollar) und ein Elfeinhalbjahrestief zum Japanischen Yen (94,26 JPY).

Der DAX verlor am Vormittag zunächst 1,7 Prozent auf 6.520 Punkte. Das heute in Reaktion auf die beschriebenen Ereignisse erhobene Leerverkaufsverbot für italienische Finanzwerte und spanische Wertpapiere erhöhte dann aber den Druck. Denn in der Vergangenheit hätten Spekulanten in solchen Situationen verstärkt auf fallende Kurse deutscher Finanzwerte gewettet. Damit wollten sie vermutlich die Verbote in anderen europäischen Ländern umgehen. Letztlich fiel der der DAX bis zum Nachmittag bis auf 6.371 Zähler. Damit lag er mit 259 Punkten bzw. 3,9 Prozent im Minus. Binnen zweier Handelstage betrug der Abschlag sogar mehr als 5,5 Prozent. Dies ist der rasanteste Kursrutsch seit Anfang November 2011. Damals hatten Zweifel an der Wirksamkeit europäischer Rettungsbemühungen für Griechenland sowie die Ankündigung des damaligen griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou, das Volk über das Hilfspaket und die damit verbundenen Sparauflagen abstimmen zu lassen, einen Kursrutsch ausgelöst.

 

Die Verunsicherung an den Märkten war auch lange Zeit bei der Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger spürbar. Am Nachmittag gingen viele Marktteilnehmer dann aber wieder in Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate auf den DAX hinein. Der Euwax Sentiment Index lag in dieser Phase bei plus 55 Punkten.

 



Quelle: boerse.de

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