600 Banken haben sich heute bei der Europäischen Zentralbank (EZB) insgesamt 529,5 Milliarden Euro für eine Laufzeit von drei Jahren geliehen. Der Zins für dieses Geschäft orientiert sich am Leitzins in der Euro-Zone, welcher derzeit auf einem historischen Tiefststand von 1,0 Prozent liegt. Beim ersten Tender dieser Art kurz vor Weihnachten hatten 523 Banken insgesamt 489 Milliarden Euro abgerufen. Aufgrund des enormen Volumens hatte EZB-Präsident Mario Draghi den Dreijahrestender scherzhaft als “Dicke Bertha” bezeichnet. Weitere Geschäfte dieser Art mit dreijähriger Laufzeit seien derzeit nicht geplant.
Nach Bekanntgabe der Details des heutigen Tenders erreichte der DAX mit 6.967 Zählern sein vorläufiges Tageshoch. Danach tendierte das deutsche Börsenbarometer wieder schwächer.
Um 14:30 Uhr gab das Handelsministerium der USA bekannt, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal überraschend stark gewachsen ist. Dabei legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer Jahresrate von 3,0 Prozent zu. Das ist der beste Wert seit dem Frühjahr 2010. In einer ersten Schätzung in Januar war das Handelsministerium noch von einem BIP-Wachstum in Höhe von 2,8 Prozent ausgegangen. Im dritten Quartal 2011 war die US-Wirtschaft nur um 1,8 Prozent gewachsen.
Um 15:45 Uhr wurde der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager für den Monat Februar veröffentlicht. Dieser lag mit 64,0 Punkten über den von Analysten im Durchschnitt erwarteten 61,5 Zählern.
Aussagen von Ben Bernanke zur Inflation haben die gute Laune an den Märkten dann ein wenig getrübt. Der US-Notenbankpräsident hatte unter anderem erklärt, dass die zuletzt stark gestiegenen Benzinpreise in den USA vermutlich die Inflation vorübergehend steigen lassen. Händlern zufolge hat Erwartungen zu einer Neuauflage des Anleihenkaufprogramms der Fed etwas gedämpft. Zudem hatte Bernanke erklärt, dass der Arbeitsmarkt trotz des jüngsten Stellenaufbaus in relativ vielen Bereichen noch weit von der Normalität entfernt sei. Es dürfe angemessen sein, den Niedrigzins bis mindestens Ende 2014 beizubehalten.
Der DAX rutschte danach bis auf ein Tagestief von 6.843 Punkten. Später notierte er bei 6.880 Zählern mit 0,1 Prozent im Minus.
An der Euwax wurden heute Vormittag erst einmal Gewinne bei Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten auf den DAX mitgenommen. Offensichtlich glaubten sie nicht daran, dass der DAX jetzt in einem Zug die Marke von 7.000 Punkten durchbrechen könne. Der Euwax Sentiment Index pendelte am Mittag aber schon wieder bei plus zwanzig Punkten. In dieser Phase lag der DAX bei den oben erwähnten 6.925 Zählern. Am Nachmittag zog der Euwax Sentiment Index nach dem Rückgang des DAX auf plus dreißig Punkte an.
“Wir haben etwas, was sie wirklich sehen müssen. Und berühren.” Mit diesen Worten lädt der Apple-Konzern Journalisten für den 7. März zu einer Präsentation ein. Experten sind sich einig, dass dabei das neue iPad 3 vorgestellt werden soll. Es wird vermutet, dass sich dieses allein schon aufgrund eines Displays mit deutlich höherer Auflösung von seinem Vorgänger abheben werde. Der Kurs der Apple-Aktie kletterte gestern in New York auf ein neues Allzeithoch. Heute Nachmittag lag der Kurs in Stuttgart bei 405,00 Euro mit 2,4 Prozent im Plus. Dies entspricht einem Kurs von derzeit etwa 542,00 US-Dollar. Derivateanleger halten überwiegend Call-Optionsscheine auf Apple in ihren Depots.
Stärkster Gewinner im DAX ist heute die RWE-Aktie, die am Nachmittag bei 34,25 Euro mit 1,9 Prozent im Plus notierte. Analysten von Exane BNP hatten das Papier von “neutral” auf “outperform” hochgestuft. Das Kursziel wurde um 25 Prozent auf 40 Euro angehoben. Zur Begründung hieß es, dass die Ergebnis-Ziele des Unternehmens für das Jahr 2013 konservativ seien. In der Studie ist die Rede davon, dass RWE seine gesamte Atomstrom-Produktion für eben dieses Jahr schon Mitte 2011 und damit vor Beginn des Strompreis-Rückgangs verkauft habe. Auch hier sind viele Derivateanleger im Besitz von Call-Optionsscheinen.
Quelle: boerse.de