Euwax Trends am Nachmittag: Euro-Krisengipfel mit Lösungsentwurf - Erfolgsverwöhnte Autowerte unter Druck

Donnerstag, 21.07.11 18:13
Tafel mit Kursen
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Im Fokus des Geschehens steht heute der Euro-Krisengipfel in Brüssel, der am Deutschen Aktienmarkt zu einer regelrechten Berg- und Talfahrt geführt hat. Konnte die Vorfreude über die in der Nacht erzielte Einigung zwischen Deutschland und Frankreich zur Rettung Griechenlands dem DAX noch zu einem freundlichen Start in den Tag verhelfen, so reagierte man um die Mittagszeit skeptisch und der DAX notierte rund 100 Punkte unter seinem bisherigen Tageshoch. Mit den Lösungsentwürfen kamen am Nachmittag wieder Käufer an den Markt und der DAx pendelt am späten Nachmittag mit einem Plus von 1,1 Prozent um die Marke von 7.300 Punkten. Laut EU-Diplomaten sollen nun doch die privaten Gläubiger an dem zweiten Griechenland-Rettungspaket beteiligt werden. Offenbar hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) dem Druck gebeugt und ist bereit, einen teil- oder zeitweisen Zahlungsausfall des hoch verschuldeten Griechenlands in Kauf zu nehmen. Bisher hatte sich EZB-Chef Jean-Claude Trichet strikt gegen die Beteiligung privater Investoren gewehrt. Im Gegenzug soll der EFSF, der Krisenfonds zur Rettung schwächelnder Eurostaaten, zum Ankauf von Staatsanleihen genutzt werden. Dem Entwurf für das Kommunique des Gipfels zufolge sollen die Laufzeiten für EFSF-Kredite von 7,5 auf mindestens 15 Jahre verlängert werden. Als Zinssatz für EFSF-Kredite an Griechenland werden rund 3,5 Prozent genannt. Darüber hinaus soll der Rettungsfonds künftig nicht mehr nur in akuten Krisen helfen, sondern auch vorbeugend tätig werden können.

Der Euro legte mit den durchgesickerten Entwürfen deutlich zu und notiet mit 1,4381 Euro knapp unter der Marke von 1,44 US-Dollar.

Zu den größten Gewinnern gehören die Finanzwerte. Die Deutsche Bank legt 3,3 Prozent auf 38,95 Euro zu, die Commerzbank ist sogar 9,3 Prozent fester bei 2,74 Euro.

Analog zur Berg- und Talfahrt des DAX wechselte auch das Stimmungsbarometer mehrmals das Vorzeichen. Nach dem Kursrutsch waren in Stuttgart wieder die Optimisten auf dem Vormarsch und Call Optionsscheine und Knock-out Calls waren gesucht. Dem Anstieg begegneten sie mit Verkäufen in Calls und Engagements in Puts. Mittlerweile setzen sie überwiegend auf Gewinnmitnahmen und der Sentiment Index ist im Minus.

Die Enttäuschung über die Quartalszahlen von Scania hat auch die Vorzüge des Mehrheitseigners Volkswagen sowie die Aktien der LKW-Bauer Daimler und MAN ins Minus gedrückt. Scania hat im zweiten Quartal ein leicht rückläufiges Quartalsergebnis von 3,3 Milliarden Kronen vermeldet und liegt damit unterhalb der Analystenschätzungen. In Calls auf die VW-Aktie kommt es zu Käufen und Verkäufen.

Nach einer Kaufempfehlung sind Calls auf den Schweizer Aktienindex SMI erneut gesucht. Der Index hatte zuletzt unter dem starken Franken gelitten, der den Unternehmen enorm zusetzt. Der Index ist nach anfänglichen Gewinnen heute ebenfalls im Minus, gesucht sind aber insbesondere Finanzwerte die nach Einschätzung von Analysten von Hoffnungen auf einen positiven Abschluss des EU-Sondergipfels in Brüssel profitieren.



Quelle: boerse.de

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