Nachdem die Börsianer drei Tage in Folge Kursverluste hinnehmen mussten, zeigte sich der DAX heute leicht erholt. Auch viele Privatanleger warteten sehnsüchtig auf eine technische Gegenbewegung.
Diese wurde dann vor allem durch die Unterstützung guter US-Konjunkturdaten realisiert. Außerdem ist eine Auktion dreier spanischer Staatsanleihen erfolgreich gelaufen. Dabei konnte das hoch verschuldete Land doppelt so viel Geld einsammeln wie geplant war – und das zu vergleichsweise günstigen Konditionen.
In der vorangegangenen Woche sind in den USA 366.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe registriert worden. Analysten hatten mit 390.000 gerechnet.
Der Index der New Yorker Fed für das verarbeitende Gewerbe liegt für den Dezember bei +9,53 Punkten. Hier war mit einem Stand von +3,00 Punkten gerechnet worden.
Die Geschäfte der Industrie im Schlüsselstaat New York liefen im Dezember so gut wie seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr. Der “Empire State Index” kletterte von 0,61 auf 9,53 Punkte. Die Aufträge legten dabei so stark zu wie zuletzt im Mai. Entsprechend optimistischer blicken die Unternehmer in die Zukunft.
Der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia liegt für den Dezember bei +10,3 Punkten. Hier war die Prognose bei +5,0 Zählern.
Insgesamt fielen die Daten des heutigen Nachmittags also deutlich besser aus als erwartet.
Der DAX kletterte um 55 Punkte bzw. 1,0 Prozent auf 5.730 Zähler.
Bei Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten auf den DAX kam es heute zu einigen Gewinnmitnahmen. Dennoch scheint die Mehrheit der aktiven Derivateanleger auf eine weitergehende Erholung des DAX zu setzen. Der Euwax Sentiment Index lag am Nachmittag bei plus 30 Punkten.
Nachdem Solon vor zwei Tagen einen Insolvenzantrag gestellt hatte, kam es zu heftigen Bewegungen bei den Solartiteln. Dabei zeigte sich die Solarworld-Aktie erstaunlich stark. Heute kletterte sie um weitere 5,3 Prozent auf 3,26 Euro. Offenbar rechnen viele Anleger damit, dass Solarworld die besten Chancen hat, um aus dem laufenden Konsolidierungsprozess der Branche gestärkt hervorzugehen.
Die Commerzbank-Aktie ist mit einem Aufschlag von 6,7 Prozent auf 1,31 Euro der stärkste Gewinner im DAX. Händlern zufolge gebe der Plan zur Reaktivierung des deutschen Bankenrettungsfonds SoFFin den Papieren Auftrieb. Der entscheidende Punkt des Gesetzesentwurfes sei dabei die Tatsache, dass Banken künftig Staatsanleihen in eine Bad Bank unter dem Dach des SoFFin auslagern könnten. In der ersten Auflage des SoFFin von 2008 bis 2010 war dies nur für toxische Wertpapiere möglich. Anleger setzen aber weiterhin eher auf steigende Kurse der Deutsche-Bank-Aktie, die heute um 1,5 Prozent auf 27,64 Euro zulegen konnte.
Der Goldpreis notiert derzeit auf dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Eine Feinunze Gold kostete am Nachmittag 1.572 US-Dollar. Damit ist die Notierung seit Anfang Dezember bereits um acht Prozent gefallen. Händlern zufolge versuchten die Investoren mit dem Auflösen ihrer Gold-Positionen die Verluste in anderen Rohstoffklassen auszugleichen. Außerdem hat der US-Dollar zuletzt wieder zugelegt. An der Euwax waren heute aber Knock-out-Calls und Call-Optionsscheine auf Gold gesucht.
Quelle: boerse.de
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