Euwax Trends am Vormittag: Baldige Einigung für griechischen Haircut erwartet - ThyssenKrupp verkauft Edelstahlsparte Inoxum

Dienstag, 31.01.12 14:04
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Den Ausgang des EU-Gipfels nahmen die Börsianer heute neutral zur Kenntnis. Händler zeigten sich über den Ausgang des Treffens der Staats- und Regierungschefs kaum überrascht. 25 der 27 EU-Staaten hatten sich dabei auf ein härteres Spardiktat durch einen Fiskalpakt geeinigt. Darüber hinaus wurde auch der Vertrag zur vorzeitigen Einführung des permanenten Rettungsschirms ESM im Monat Juli abgesegnet.

Hoffungen auf eine baldige Einigung bei den Verhandlungen über einen griechischen Schuldenschnitt haben den DAX dagegen heute beflügeln können. Griechenlands Regierungschef Lukas Papademos hatte sich nach einem Treffen mit Vertretern der EZB und der EU entsprechend optimistisch geäußert, dass die Verhandlungen über einen Forderungsverzicht privater Gläubiger bis Ende der Woche abgeschlossen sein könnten.

 

So kletterte das deutsche Börsenbarometer am Vormittag um 1,1 Prozent auf 6.512 Zähler. Und auch der Euro legte wieder zu. Der Kurs der Gemeinschaftswährung lag am Vormittag im Bereich von 1,32 US-Dollar.

Die Mehrheit der Marktteilnehmer reagierte zunächst mit Gewinnmitnahmen bei Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten. Im weiteren Verlauf wurden diese Produkte teilweise aber wieder nachgekauft.

 

Pessimistische Einschätzungen von Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender von Klöckner & Co., zur Stahlnachfrage im laufenden Jahr hatten die Kurse der Stahlwerte gestern noch stark belastet. Heute konnte sich zumindest die ThyssenKrupp-Aktie mit einem Aufschlag von rund drei Prozent auf 21,80 Euro zeitweise sogar an die Spitze der DAX-Gewinner setzen. Das Unternehmen konnte sich mit seinem finnischen Konkurrenten Outokumpu über eine weitgehende Übernahme der Edelstahlsparte Inoxum einigen. Inoxum wird dabei auf einen Wert von rund 2,7 Milliarden Euro taxiert. Die Einigung sieht die Gründung eines neuen gemeinsamen Unternehmens vor, an dem ThyssenKrupp mit 29,9 Prozent beteiligt bleiben soll. Zuletzt hatten Arbeitnehmervertreter Regelungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung druchsetzen können. Dabei ist wohl ein grundsätzlicher Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2015 enthalten. Reaktionen beim Handel mit verbrieften Derivaten auf ThyssenKrupp gab es heute allerdings kaum.

Quelle: boerse.de