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Montag, 18.08.25 09:23
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Kfz-Gewerbe warnt: Eigenzulassungen täuschen über E-Auto-Flaute hinweg



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Bonn/Berlin (ots) - Die Zahl der Neuzulassungen von batterieelektrischen

Fahrzeugen (BEV) steigt laut den amtlichen Zulassungsstatistiken seit

Jahresbeginn kontinuierlich - doch die Stimmung im Kfz-Gewerbe trübt sich weiter

ein: Laut der aktuellen Halbjahresumfrage (https://www.kfzgewerbe.de/kfz-gewerbe

-warnt-eigenzulassungen-taeuschen-ueber-e-auto-flaute-hinweg) des

Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) bewerten Autohäuser und

Kfz-Betriebe ihre Geschäftslage, Umsatzaussichten und die Auftragslage für

E-Fahrzeuge mit wachsender Zurückhaltung: Denn seit zwei Jahren schrumpft die

Nachfrage bei Privaten und die gewerblichen Zulassungen stagnieren. Einzig die

Eigenzulassungen der Hersteller und Händler stimulieren die Zulassungsstatistik,

ohne echte Wertschöpfung im Automobilmarkt.

"Die Geschäftssituation vieler Autohäuser und Kfz-Betriebe ist deutlich

angespannter, als es die offizielle Zulassungsstatistik vermuten lässt. Die

wachsende Zahl an BEV-Neuzulassungen täuscht über die Realität im Handel

hinweg", erklärt ZDK-Präsident Thomas Peckruhn

(https://www.kfzgewerbe.de/wir-ueber-uns/vorstand/thomas-peckruhn-praesident) .

"Was statistisch als Erfolg erscheint, ist in der Realität häufig das Ergebnis

von Eigenzulassungen durch Hersteller und Händler, Flottengeschäften oder

taktischen Maßnahmen - nicht aber von echten Kundennachfragen im Handel."

ZDK-Umfrage kontrastiert KBA-Zahlen

Laut ZDK-Konjunkturumfrage haben die Bestellungen von BEV und Plug-in-Hybriden

seit Jahresbeginn sowohl im Privat- als auch im Flottenbereich trotz steigender

Erstzulassungen an Dynamik verloren. Die Zulassungsstruktur des KBA zeigt, dass

die BEV-Wachstumsraten überzeichnet sind: Im ersten Halbjahr 2025 haben sich die

Eigenzulassungen batterieelektrischer Autos durch Hersteller und Handel im

Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2023 mehr als verdoppelt - auf 65.401

Fahrzeuge. Allein die Eigenzulassungen der Hersteller haben sich in zwei Jahren

vervierfacht. Gleichzeitig ging die Zahl privater BEV-Neuzulassungen um 9 % auf

82.294 Fahrzeuge zurück. Auch bei Hinzunahme der jüngst vom KBA veröffentlichten

Julizahlen ändert sich dieses Bild kaum. Ein Vergleich der kumulierten

Zulassungen von Januar bis Juli der Jahre 2023 und 2025 zeigt, dass die

gewerblichen Zulassungen von rein batterieelektrischen Fahrzeugen um 0,8 %

geschrumpft sind, wenn die Eigenzulassungen der Hersteller und Händler

herausgerechnet werden. Die privaten Neuzulassungen im gleichen Zeitraum liegen

um 4,8 % hinter 2023 zurück.

"Das ist ein klares Warnsignal. Die Politik nimmt diese Absatzkrise nicht wahr,

weil sie nur auf die Entwicklung der amtlichen Zulassungszahlen schaut", betont

Peckruhn. "Wenn wir die Elektromobilität dauerhaft im Markt verankern wollen,

brauchen wir jetzt gezielte Anreize - insbesondere für Privatkunden.

Superabschreibungen und höhere Listenpreissätze für die ermäßigte

Dienstwagensteuer für Elektrofahrzeuge wirken nur bei den gewerblichen

Zulassungen. Ohne neue Impulse wird keine Trendwende erreicht."

Klare Erwartungen an die Politik

Vier von fünf befragten Betrieben bewerten die bisherigen Maßnahmen der

Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität als unzureichend. Je größer

der Betrieb, desto ausgeprägter die Kritik - besonders Unternehmen mit vielen

Beschäftigten fordern ein entschlosseneres politisches Handeln. Ganz oben auf

der Wunschliste der Kfz-Branche: sinkende Strompreise, ein schnellerer Ausbau

der Ladeinfrastruktur und mehr Transparenz bei den Ladetarifen - mit deutlichem

Abstand die Top-Forderungen an die Politik.

"Die Umfrageergebnisse sprechen eine klare Sprache: Wir brauchen dringend eine

breitangelegte Förderung insbesondere privater Elektroautos, die den Namen auch

verdient. Das wäre mindestens die versprochene Senkung der Stromsteuer und der

Netzentgelte für alle Konsumenten. Die aktuellen Maßnahmen der Koalition sind

unzureichend und einseitig nur auf hochpreisige E-Dienstwagen ausgerichtet", so

Peckruhn. "Unsere Betriebe investieren seit über zehn Jahren in Ausbildung und

Ausrüstung für E-Mobilität. Wir geraten ökologisch, technologisch und

wirtschaftlich ins Hintertreffen, wenn diese Technologie jetzt nicht hochläuft."

Klar ist: Seit dem Wegfall der staatlichen Förderung für Elektrofahrzeuge Ende

2023 ist der Marktanteil batterieelektrischer Fahrzeuge nur leicht gestiegen.

Für den Wandel zur klimaneutralen Mobilität reicht das nicht aus.

Peckruhn warnt: "Um die CO2''-Flottenziele bis 2035 zu erreichen, bräuchten wir

bereits jetzt rund 100.000 zusätzliche BEV-Neuzulassungen, um einen Marktanteil

von etwa 25 % bei den Neuzulassungen zu erreichen. Davon sind wir weit entfernt.

Seit dem Förderaus der Ampelkoalition kommt die Marktdurchdringung mit

E-Fahrzeugen nur noch schleppend voran."

Umsatzentwicklung im 2. Halbjahr: größere Betriebe pessimistisch

Bei den Umsatzerwartungen für das zweite Halbjahr zeigt die Umfrage ein klares

Muster: 54% der größeren Betriebe blicken pessimistischer ("schlechter" und

"eher schlechter") auf die Entwicklung bis Jahresende - deutlich mehr als bei

den mittleren (44%) und kleineren Unternehmen (38%). Für seine Halbjahresumfrage

hat der ZDK bis zum 2. Juli rund 500 Autohäuser und Kfz-Betriebe interviewt -

von kleineren Betrieben mit bis zu 15 Beschäftigten über mittlere (16-50) bis

hin zu größeren Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden.

Beim Blick nach vorn liegen die kleineren Betriebe vorn: 23% rechnen mit einer

"besseren" oder "eher besseren" Umsatzentwicklung, gefolgt von 19% der mittleren

und 17% der größeren Unternehmen. Dies wiederum dürfte im Fokus der kleineren

Betriebe liegen, die primär allein aus dem Werkstattgeschäft ihre Wertschöpfung

beziehen, während bei größeren Unternehmen des Kfz-Gewerbes die Skaleneffekte

aus den Autoverkäufen der Umsatz- und Ergebnistreiber ist. Unterm Strich haben

jedoch mit 44% der befragten Betriebe ihre Umsatzerwartungen zurückgeschraubt,

und nur 20% sind optimistischer - ein klarer Indikator für die angespannte Lage

im Autohandel.

"Viele Händler sind zurückhaltend, was die kommenden Monate angeht", so

Peckruhn. "Vor allem die nach wie vor bestehende politische Unsicherheit in

Sachen E-Mobilität, aber auch die Zurückhaltung der Kundinnen und Kunden in

wirtschaftlich unsicheren Zeiten machen sich bemerkbar."

Skepsis wächst mit Betriebsgröße

Größere Betriebe sehen die aktuelle Geschäftslage mit wachsender Skepsis - 55%

bewerten sie "schlechter" oder "eher schlechter" im Vergleich zu Jahresbeginn.

In mittleren Betrieben liegt der Anteil der Pessimisten bei 46%, bei den

kleineren bei 34%. Auch dank der vergleichsweisen guten Konjunkturlage für

Werkstätten sind kleinere und mittlere Betriebe zuversichtlicher: 22% der

kleineren und 19% der mittleren Unternehmen sehen eine Verbesserung ihrer

Geschäftssituation - unter den größeren Betrieben sind es lediglich 15%.

Bei Neufahrzeugbestellungen von Benzin- und Dieselmodellen zeigt sich laut

Umfrage ein weitgehend stabiles Bild im Vergleich zum Jahresbeginn. Anders als

bei BEV und PHEV bleibt die Spannbreite zwischen positiven und negativen

Einschätzungen relativ konstant - lediglich im Gewerbe- und Flottensegment ist

eine leichte Eintrübung erkennbar.

Material zum Download (https://www.kfzgewerbe.de/kfz-gewerbe-warnt-eigenzulassun

gen-taeuschen-ueber-e-auto-flaute-hinweg) liegt bereit.

Pressekontakt:

Ulrich Köster, ZDK-Pressesprecher

Tel.: 0228/ 91 27 270

E-Mail: mailto:[email protected]

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7865/6098525

OTS: ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V.

Quelle: dpa-AFX



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