Smart Investor Weekly: Schulden - sichtbar gemacht

Mittwoch, 27.07.11 12:28
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Der Tag X rückt näher. Ab dem 2. August werden die USA nicht mehr alle ihre Ausgaben finanzieren könne Es sei denn, Demokraten und Republikaner können sich doch noch darauf einigen, die Schuldenobergrenze von derzeit 14,3 Bio. USD zu erhöhen.

Wieviel ist das?
Diese zunächst sehr abstrakte Summe lässt sich nummerisch recht einfach darstellen: 14.300.000.000.000. Was man sieht, sind viele Nullen. Aber um zu verdeutlichen, welch eine enorme Summe dies ist, ist diese Darstellung nicht sonderlich hilfreich. Einen etwas tauglicheren Versuch haben die Macher der Website www.wtfnoway.com unternommen. Anhand von 100 Dollarnoten (die Banknote mit dem höchsten Nennwert in den USA), werden jeweilige Summen abgebildet. Besonders erschreckend ist hierbei die Darstellung der impliziten Schulden (also alle zukünftigen Verpflichtungen) der USA: Der Turm aus 100-Dollarnoten ist dabei etwa so groß wie die beiden Türme des ehemaligen World Trade Centers zusammengenommen. Allerdings erscheint uns auch dieser Versuch irgendwie nicht ganz treffend – denn schließlich handelt es sich bei den 100-Dollarnoten nur um bedrucktes Papier, welches seinen Wert (im eigentlichen Sinne seine Kaufkraft) nur staatlichem Zwang und Gewalt verdankt. In Ein-Dollarnoten wären die Türme um ein Hundertfaches höher, und gäbe es eine 14,3-Billionen US-Dollarnote, dann läge zu Füßen der Freiheitsstatue eben genau ein Schein (Was passieren kann, wenn jemand eine Banknote mit überaus hohem Nominalwert besitzt, erzählt auf unterhaltsame Weise eine Kurzgeschichte von Mark Twain).

…und in echtem Geld?
Die Tiefe des US-Schuldensumpfs wird erst richtig deutlich, wenn ihm „wahre“ Werte (übrigens die Titelgeschichte der kommenden Ausgabe des Smart Investor 8/2011) gegenübergestellt werden. So entspricht die aktuelle Staatsverschuldung der USA mehr als der fünffachen Marktkapitalisierung des Dow Jones. In Gold ausgedrückt ist es noch dramatischer. Mit den 14,3 Bio. USD ließen sich rund 8.940 Millionen Unzen zu aktuellen Kursen kaufen. Dies entspricht ungefähr 280.000 Tonnen oder, bei einer jährlichen Fördermenge von 2.600 Tonnen, der Gesamtproduktion von mehr als 100 Jahren. Allerdings wurden in der gesamten Menschheitsgeschichte bisher „nur“ 160.000 Tonnen des Edelmetalls gefördert. Gott sei Dank jedoch gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen Gold und Papiergeld. Letzteres lässt sich recht einfach mittels eines Streichholzes und ggf. etwas Benzin beseitigen. In unserer modernen Zeit werden Streichholz und Benzin einfach durch einen Knopfdruck ersetzt, der den Schuldensumpf, nachdem ihn das (digitale) Papiergeld überflutet hat, mittels einer Währungsreform trockenlegt. Sowohl davor als auch danach jedoch, bleibt eine Unze Gold eine Unze Gold. Und damit zu den Märkten.

Die Märkte
Die Aktienmärkte verhalten sich erstaunlich robust angesichts des immer näher rückenden Stichtages für die USA. Zwar haben sowohl der Dow als auch der Dax in den letzten Tagen etwas abgegeben, aber angesichts der verfahrenen Situation hätte man mit kräftigeren Abgaben bereits im Vorfeld des Stichtags rechnen dürfen. Bedenkt man die saisonale Zyklik so ist auch die enorme Stärke des Goldes etwas überraschend. Andererseits da versucht wird jeden Brandherd mit noch mehr Liquidität (=Schulden = Brandbeschleuniger) zu löschen, darf die Bewegung auch hier nicht überraschen. Insgesamt sehen wir uns in unserer bullishen Haltung weiterhin bestätigt.

Fazit
Wir bleiben dabei: Die Schuldenkrisen dies- und jenseits des großen Teichs sind nicht ausgestanden und weit davon entfernt gelöst zu werden. Entsprechend bullish bleiben wir für alle Sachwertinvestments.

Fabian Grummes



Quelle: boerse.de

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