Trendfolgend agierende Anleger zeichnen sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus. Das betrifft sowohl die Auswahl der Märkte als auch der Einsatz geeigneter Finanzinstrumente. Denn dadurch, dass die Bestimmung von Trends an der Börse mit Hilfe der
200-Tage-Linie so einfach ist, können gleichzeitig viele Märkte parallel gehandelt werden. Hierdurch wird eine ausgewogene Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und Märkte überhaupt erst möglich. In Hausse-Perioden finden sich dabei immer ausreichend Trading-Gelegenheiten, um Handelsrisiken auf mehrere Wertpapiere zu verteilen. Was aber tun, wenn sich die Aktienmärkte in einer Baisse befinden, die sich über mehrere Monate oder sogar Jahre hinzieht? Ganz einfach:
Für einen erfolgreichen Trendfolger spielt es keine Rolle, ob ein Trend aufwärts oder abwärts gerichtet ist. In der heutigen modernen Finanzwelt kann auf Knopfdruck in jede Trendrichtung investiert werden. Wichtig dabei ist, dass Anleger die grundlegende Funktionsweise bei Positionierungen auf fallende Kurse verstehen. Deshalb ein paar Begriffsbestimmungen vorweg:
Die Entmystifizierung eines babylonischen Sprachgewirrs
Ein zentraler Begriff bei der Spekulation à la Baisse ist der „Leerverkauf“. Synonym wird hierfür auch der Begriff „Short-Selling“ verwendet. Umgangssprachlich werden oftmals auch die Redewendungen „…Aktie short gehen“ oder „…Aktie shorten“ verwendet. Entsprechend ist eine Position, die an einem Abwärtstrend partizipiert, eine „Short-Position“. Die Finanzinstrumente, die hierzu verwendet werden, tragen oft die Bezeichnung „Put“ in ihrem Namen. Ein Put-Optionsschein, eine Put-Option oder ein Put-Hebelzertifikat haben alle eines gemeinsam: Der Wert nimmt bei fallenden Kursen des Basiswertes – das ist die Aktie oder der Index, auf die sich die Spekulation bezieht – zu. Im Gegensatz hierzu setzen „Long-Positionen“ auf steigende Kurse, wobei die eingesetzten Derivate die Bezeichnung „Call“ in ihrem Namen tragen.
Das Grundprinzip eines Leerverkaufs
Das wichtigste Grundprinzip stellt wie bereits erwähnt der Leerverkauf dar. Hierunter versteht man den Verkauf von Wertpapieren, die sich gar nicht im Besitz des Verkäufers befinden. Die Verkäufer sind bearish eingestellt und spekulieren darauf, die verkauften Titel zu einem späteren Zeitpunkt wieder günstiger erwerben zu können. Die Kursdifferenz zwischen Verkaufs- und (Rück)Kaufkurs ist der Gewinn des Leerverkäufers. In der unten dargestellten Grafik ist der Ablauf skizziert:

Wenn ein Anleger am Abwärtstrend einer Aktie profitieren will, kann er dies einfach dadurch tun, dass er die Aktie leerverkauft. Hierzu muss zunächst das Wertpapier von einem Verleiher geliehen werden. Der Verleiher – dies kann eine Bank, ein Fonds oder ein auf Wertpapierliehe spezialisiertes Unternehmen sein – erhält hierfür eine Gebühr. Sobald der Anleger die geliehene Aktie in seinem Depot hat, verkauft er das Wertpapier sofort an der Börse zum Marktpreis. Im Beispiel wurde dieser mit 100 € angenommen. Fällt der Kurs anschließend z.B. auf 80 €, dann kann der Trader das Wertpapier zu diesem Kurs wieder zurückkaufen und an den Verleiher zurückgeben. Der Gewinn des Traders ist die Differenz zwischen Verkaufskurs und Kaufkurs – im vorliegenden Beispiel sind das 20 € (= 100 € - 80 €). Hiervon muss noch die Leihgebühr – im Beispiel 1€ – abgezogen werden.
Der gesamte beschriebene Prozess ist von institutionellen Marktteilnehmern vollständig automatisiert, sodass Anleger von dem zugrunde liegenden Leiheprozess überhaupt nichts mitbekommen. Hinzu kommt, dass beim Kauf eines Put-Derivats der Emittent den Leerkauf im Rahmen seiner Absicherung für den Investor übernimmt. Übrigens:
Im
Trendbrief nutzen wir das gesamte Instrumentarium der Finanzprodukte. Hierzu gehören natürlich auch Derivate, die in Abwärtstrends Geld verdienen. Das kann zum Zweck der Spekulation oder auch mit dem Ziel einer Absicherung geschehen. Insbesondere bei stark fallenden Aktienmärkten lässt sich damit eine erhebliche Zusatzrendite verdienen. Probieren Sie es aus. Testen Sie den
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Quelle: boerse.de