Europäische Aktienmärkte unter Druck
Seit Mitte der vergangenen Woche sehen sich vor allem die Börsen in Europa einer heftigen Bärenattacke ausgesetzt. So haben die führenden europäischen Barometer Euro Stoxx 50und Dax seit dem Erreichen ihrer temporären Hochpunkte am22. Mai etwa 5% zurückgesetzt. Dabei wurden wichtige Unterstützungen durchbrochen und teilweise sogar in den Baisse-Modus gewechselt. Das technische Bild an den internationalen Aktienmärkten hat sich hierdurch sichtbar eingetrübt. Konkret:
Derzeit befinden sich zwar lediglich vier unserer 14 Hauptbarometerunterhalb ihrer 200-Tage-Linie. Allerdings ist der durchschnittliche Abstand von 3,5% zur Monatsmitte auf mickrige0,7% zusammengeschrumpft. Bei sechs Indizes liegt die Differenz zum GD200 unterhalb von 2%, sodass hier jederzeit ein Trendwechsel in den bearishen Status erfolgen kann. Lediglich der TecDax und der Nasdaq 100 haben zu ihren langfristigen Durchschnittslinien mit 10% bzw. 8% einen recht ordentlichen Puffer. Das bedeutet:
Die Korrektur kann sich noch fortsetzen. Die Gefahr einesAbgleitens in eine handfeste und breit angelegte Baisse istderzeit nicht von der Hand zu weisen. Klarheit wird hier erstdie Kursentwicklung in den nächsten Wochen bringen. Fakt ist:
Nach einem überaus positiven Monat April, in dem alle unsere14 Indizes eine positive Performance ablieferten, verläuft dieEntwicklung im Mai bisher sehr heterogen. Die Bandbreite reichtdabei von Kursanstiegen im Bereich von 6% beim TecDax undbeim Nasdaq 100 bis hin zu einem Minus von 9% beim CECEund Kurverlusten von 3% beim ATX und Euro Stoxx 50.
Banken und Automobilbranche bleiben schwach
Auch im Bereich der einzelnen Branchen waren in den zurückliegendenHandelstagen sehr unterschiedliche Kursbewegungenzu beobachten. Im Einzelnen:
Seit dem Beginn der Korrektur in der vergangenen Woche habenWertpapiere aus dem Finanzbereich, der Automobilbrancheund dem Energiesektor durchschnittlich etwa 5% an Wert eingebüßt.Dagegen konnten sich Titel aus den eher konservativenBranchen wie z.B. Nahrungsmittel, Haushaltsgüter, Gesundheitund Telekommunikation relativ stabil behaupten. Für unsereAnlagestrategie hat das die folgenden Konsequenzen:
Wir konzentrieren uns heute auf Short-Engagements aus demAutomobilsektor. Denn auf Basis des entsprechenden StoxxEurope 600-Branchenindex wurde in diesem Bereich soebenein Short-Signal generiert. Vor allem Daimler und Continentalscheinen im aktuellen Umfeld lukrative Short-Kandidaten zusein. Lesen Sie hierzu unsere Analysen auf den Seiten 9 und 10!
Abwärtstrend beim Euro setzt sich fort
Gesprächsthema Nummer eins unter Börsianern bleibt dermassive Abwärtstrend beim Euro. Das Währungspaar EUR/USD war in dieser Woche in unsere erste Zielzone zwischen1,15 und 1,16 Dollar eingetaucht. Wir hatten dieses Kursniveaubei unserem Short-Zertifi kat für eine erste Teilgewinnmitnahmein Höhe von 36% genutzt. Nach einer kurzen Gegenbewegungkönnte sich der Abwärtstrend in Kürze verstärkt fortsetzen!
Deutschland: Korrektur hält an
Seit der vergangenen Trendbrief-Ausgabe haben sich der Daxund der MDax mit 1,5% bzw. 1,3% weiter abgeschwächt. Dagegenkonnte der TecDax sein Kursniveau halten. Während dietechnische Situation beim Technologiebarometer derzeit wenigGrund zur Sorge bietet, trübt sich die Lage beim deutschenLeitindex derweil immer weiter ein. Konkret:
Am Dienstag dieser Woche beendete der Dax erstmals indiesem Monat eine Börsensitzung unterhalb der 200-Tage-Linie. Dabei hatte das Barometer am ersten Handelstag imMai den GD200 nach oben gekreuzt. Sollte der Index in dennächsten Tagen nachhaltig unter seine langfristige Durchschnittsliniefallen, dann müsste der kurzlebige Ausfl ug überdie 13.000-Punkte-Marke als Fehlausbruch auf der Oberseiteinterpretiert werden. Die Folge wäre eine umso kräftigereBewegung in die Gegenrichtung. Hinzu kommt:
Auch die Markttechnik unterstützt weiter fallende Kurse. Dennzurzeit befi ndet sich nur noch ein Drittel der Indexaktien über der200-Tage-Linie. Einen kleinen Hoff nungsschimmer bietet aberimmerhin die Charttechnik. Solange die massive Unterstützungim Bereich von 12.500 Punkten verteidigt werden kann, bleibtdas Abwärtspotenzial überschaubar!
US-Börsen: Seitwärtsphase hält an
Der Dow Jones und der S&P 500 waren vorgestern aus ihrenzweiwöchigen Seitwärtstrends nach unten herausgefallen,konnten diese aber gestern sofort wieder zurückerobern. Imübergeordneten Zeitfenster befi nden sich beide Indizes in derMitte zwischen Jahreshoch und Jahrestief. Wir sehen deshalbaktuell weiterhin keine lukrative Trading-Chance in diesen Märkten.Das gilt auch für den Nasdaq, bei dem sich erst oberhalbvon 7200 Punkten weiteres Hausse-Potenzial eröffnet.
Aktien: Marktbreite rückläufig
Die Marktbreite unseres Aktienuniversums hat sich seit dervergangenen Woche verschlechtert. Per gestern befandensich 54% (Vorwoche: 58%) von knapp 6000 Aktien oberhalbihres GD200. Bei den 50 trendstarken Aktien ist die Anzahl derWertpapiere oberhalb der 200-Tage-Linie auf 21 Titel (Vorwoche:27) etwas deutlicher gefallen. Die Marktbreite hat damitderzeit einen leicht bearishen Unterton!
Devisen & Rohstoff e: Euro-Schwäche dominiert weiter
Das dominierende Thema an den Finanzmärkten ist derzeitdie massive Schwäche des Euros. Innerhalb von nur sechsWochen hat die europäische Gemeinschaftswährung gegenüberdem Dollar in der Spitze mehr als 8% an Wert eingebüßt.Im Trendbrief hatten wir frühzeitig auf diesen Kursverfall gesetzt,sodass Trendbrief-Leser, die konsequent unseren Empfehlungenfolgen, in dieser Woche einen Teilgewinn in Höhe von 36%einstreichen konnten!
Erstaunlich stabil halten sich trotz der Dollar-Stärke derzeit dieEdelmetalle. Sowohl Gold als auch Silber konnten sich von ihrenTiefstständen leicht erholen und sind dem massiven Abwärtstrendbeim Währungspaar EUR/USD nicht weiter gefolgt. Wirerwarten in diesem Segment in Kürze erneut Long-Signale.Dagegen ist Rohöl wie von uns prognostiziert in eine moderateKorrekturphase übergegangen. Auch hier haben wir am Topeinen Teilgewinn von 42% vom Tisch genommen!
Trendbrief-Perspektive:
Die Aktienmärkte befi nden sich unverändert im Korrekturmodus.Dieser dürfte uns noch über mehrere Wochenerhalten bleiben. Sowohl aus charttechnischer als auchaus markttechnischer Sicht erscheint eine Wiederaufnahmeder Hausse-Bewegung in den nächste Wochen eherunwahrscheinlich. Wir erwarten im besten Fall eine sehrvolatile Seitwärtsbewegung. Daher sollten Anleger weiterhinauf eine ausgewogene Mischung zwischen Long- undShort-Engagements achten. Wichtig dabei ist, dass dabeider unterschiedlichen Entwicklung in den einzelnen BranchenRechnung getragen wird. Dabei setzen wir aktuellinsbesondere auf Short-Positionen bei Banken und imAutomobilsektor!
Quelle: bv