Was bedeutet SWIFT?

Montag, 14.03.22 17:31
Charts mit einer Lupe betrachtet.
Bildquelle: pixabay

Eine der ersten Sanktionen der westlichen Staaten gegen Russland war der Ausschluss des Landes aus dem SWIFT-Abkommen. Was aber bedeuten die fünf Großbuchstaben?

Was so ähnlich klingt wie ein Reinigungstuch ist eine Organisation, die ein besonders sicheres Telekommunikationsnetz betreibt, das weltweit von mehr als 11.000 Banken genutzt wird. Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication – dafür steht die Abkürzung – wurde 1973 in Belgien als eine Genossenschaft gegründet und wickelt den gesamten Nachrichtenverkehr der angeschlossenen Institute und Firmen ab.

Wie funktioniert SWIFT?


Über das Netz können Mitteilungen von einer Bank zur anderen verschickt werden. Die Adresse von Empfänger oder Absender ist dabei der Business Identifier Code (BIC), den es für jede Bank nur einmal gibt. SWIFT hat weltweit geltende Standards für Nachrichten entwickelt, die die Geldinstitute automatisiert verarbeiten können. Das System gilt als sehr schnell und sicher. Gegenstand der Nachrichten sind Überweisungen, aber z.B. auch Aktienkäufe oder große Überweisungen zwischen Banken. Täglich werden 40 bis 50 Millionen Mitteilungen verschickt, die für Geldgeschäfte in Höhe von fünf Billionen US-Dollar stehen.

Was bedeutet der SWIFT-Ausschluss für Russland?


Geldgeschäfte mit dem Ausland sind ohne SWIFT nicht mehr möglich. Wenn Russlands Banken keine Nachrichten mehr verschicken oder empfangen können, dann sind keine automatisierten Zahlungen mehr möglich. Die Folge ist, dass Unternehmen Lieferungen nach Russland einstellen, weil russische Käufer ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Die EU und westliche Verbündete haben bislang sieben russische Banken von den internationalen Finanzströmen ausgeschlossen. Ausgenommen von der Sanktion sind derzeit nur die Sberbank und die Gazprombank. Über diese Institute bezahlen die EU-Staaten ihre Importe von russischem Öl und Gas.

Was bedeutet der Ausschluss für Deutschland?


Da Zahlungen mit Russland außer für Öl und Gas nicht mehr möglich sind, wird die deutsche Wirtschaft hart getroffen. Im vergangenen Jahr lieferten hiesige Unternehmen Produkte im Wert von 26,6 Milliarden Euro nach Russland, besonders Maschinen und Autos. Für dieses Jahr bringen die Sanktionen deutschen Firmen Einnahmeausfälle in Milliardenhöhe.

Wie oft passiert es, dass Länder von SWIFT ausgeschlossen werden?


Bisher sind nur zwei Länder komplett von den internationalen Finanzströmen abgeschnitten: Erstens Nordkorea seit 2017 wegen seines Atomprogramms. Und zweitens der Iran seit 2012 wegen seines Programms zur Urananreicherung. Die Wirtschaft beider Länder leidet extrem unter dieser harten Sanktion.

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Quelle: boerse.de

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