Wertpapieranalyse: Fundierte Meinung – ohne Garantie

Auch die Zunft der Kapitalmarktexperten lag im vergangenen Jahr mit ihren Kursprognosen deutlich daneben. Kaum einer der Ende 2007 befragten Wertpapieranalysten sah den Deutschen Aktienindex DAX auf einem Stand von weniger als 8.000 Punkten. Einige hielten sogar mehr als 10.000 Zähler für wahrscheinlich. Diese Voraussagen wurden zwar zur Jahresmitte 2008 deutlich nach unten angepasst. Den dramatischen Einbruch der Kurse nach der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers und den tatsächlichen Schlussstand von 4.810 Punkten konnte sich aber auch dann kaum jemand vorstellen.

Die zurückliegenden Extremereignisse zeigen beispielhaft: Im Nachhinein ist man fast immer schlauer. Dies sollte der Anleger wissen, wenn er bei seiner Anlageentscheidung Kursprognosen aus den Researchabteilungen der Banken oder Analysehäuser berücksichtigt. Deren Empfehlungen sind deswegen auch keine Garantie des künftigen Kursverlaufs. Vielmehr ist die Wertpapieranalyse nichts mehr, aber auch nicht weniger als eine fachlich fundierte Meinung über künftige Marktentwicklungen, die auf der Grundlage einer sorgfältigen Analyse der jeweiligen Unternehmenssituation erstellt wurde.

Für den Anleger ist es daher wichtig, nicht nur auf die Meinung eines einzigen Analysten zu vertrauen, sondern weitere Empfehlungen zu berücksichtigen, so das Deutsche Aktien− institut. Zudem gilt es zu prüfen, ob die zugrunde liegenden Annahmen plausibel sind. Dass der Investor tatsächlich von der Berücksichtigung von Wertpapieranalysen profitieren kann, belegen zahlreiche empirische Studien.

Quelle: Deutsches Aktieninstitut