Zahl der Aktionäre und Aktienfondsanleger im ersten Halbjahr 2009 stabilisiert

Sonntag, 27.09.09 12:00
Aktien Graph
Bildquelle: iStock by Getty Images
Im ersten Halbjahr 2009 waren rund 8,8 Mio. Anleger in Deutschland direkt oder indirekt in Aktien investiert. Dies entspricht einem Anteil von 13,6 Prozent der Bevölkerung. Damit ist die Zahl der Aktienanleger insgesamt um 20.000 gestiegen, wie das Deutsche Aktieninstitut mitteilt.

Die 8,8 Mio. Aktienbesitzer unterteilen sich in knapp 2 Mio. reine Aktionäre (3,1 Prozent der Bevölkerung), die ausschließlich direkt in die Aktie investieren, 5,4 Mio. Fondsanleger (8,4 Prozent) sowie 1,4 Mio. Anleger (2,1 Prozent), die sowohl Aktien als auch Anteile an Aktienfonds halten. Gegenüber dem Höchststand im Jahr 2001 bedeutet die aktuelle Zahl der Aktienanleger einen Rückgang um rund 4 Mio. Anleger (-31,4 Prozent), gegenüber dem Jahr 1997 ein Plus von 3,2 Mio. Anlegern oder 57,1 Prozent.



Abb. 1: Zahl der Aktionäre und Fondsbesitzer in Deutschland

Die Zahl der Anleger in Aktienfondsanteile stieg um 232.000 bzw. 3,5 Prozent an auf nunmehr 6,8 Mio. Dies entspricht einem Anteil von 10,5 Prozent an der Bevölkerung. Im langjährigen Vergleich liegt die Zahl der Aktienfondsanleger damit um 4,5 Mio. über dem Wert des Jahres 1997 (plus 196,1 Prozent), aber 2,9 Mio. unter dem Rekordstand des Jahres 2001 (minus 30 Prozent).

Der Zunahme der Zahl der Fondsanleger steht allerdings im 1. Halbjahr 2009 ein Rückgang der Anzahl der Aktionäre gegenüber, die direkt in Aktien investiert sind. Derzeit halten rund 3,4 Mio. Anleger bzw. 5,2 Prozent der Bevölkerung Aktien in der Direktanlage. Das sind noch einmal 190.000 bzw. 5,3 Prozent weniger als noch im 2. Halbjahr 2008.



Abb. 2: Zahl der direkten Aktionäre in Deutschland

Der langfristigen Attraktivität der Geldanlage in Aktien stehen häufig nachteilige politische Rahmenbedingungen entgegen – hauptsächlich die seit dem 1.1.2009 geltende Abgeltungsteuer. Diese diskriminiert die Aktie als Anlageinstrument gegenüber anderen Anlageformen erheblich. Inklusive Körperschaftsteuer werden Erträge aus der Beteiligung an Aktiengesellschaften i.d.R. Mit einer Steuerlast von über 48 Prozent, Zinserträge demgegenüber nur mit 25 Prozent (zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) belegt.

Dies ist sozial- und vermögenspolitisch kontraproduktiv, kritisiert das Deutsche Aktieninstitut. Vor allem die jüngere Generation ist auf einen eigenverantwortlichen Vermögensaufbau und eine eigenverantwortliche Altersvorsorge angewiesen, um die nachlassende Leistungsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme zu kompensieren. Es muss daher im Interesse der Politik liegen, die Geldanlage in Aktien zum langfristigen Vermögensaufbau bzw. zur Altersvorsorge nicht zu behindern.

Die neue Bundesregierung wird daher auch daran zu messen sein, ob sie eine Reform der Abgeltungsteuer beschließt. Notwendig sind eine Senkung der steuerlichen Gesamtbelastung, eine Erhöhung der Sparer-Pauschbeträge, die Wiedereinführung der Steuerfreiheit von Veräußerungsgewinnen bei längerer Haltedauer und die Verbesserung der Verrechnungsmöglichkeit von Verlusten aus Aktiengeschäften mit sonstigen Kapitalerträgen. Auch Werbungskosten, die im Zusammenhang mit der Erwirtschaftung von Kapitaleinkünften anfallen, müssen wieder abzugsfähig werden.

(3.153 Zeichen) Ihr Ansprechpartner: Dr. Franz-Josef Leven / Tel. 069 / 929 15-24 / E-Mail: [email protected]

Quelle: Deutsches Aktieninstitut



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