Zinsen runter, Aktienkurse rauf? Was die Zinsschritte der Notenbanken für Anleger bedeuten

Donnerstag, 19.09.24 10:49

Im September 2024 standen gleich zwei wichtige Zinsschritte auf der Agenda: Erst senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins, dann zog die US-Notenbank Fed mit einer geldpolitischen Lockerung nach. Doch was bedeuten diese Schritte für Anleger bzw. Aktionäre?

 

Inflationsdruck runter, Zinsen runter

 

Vor der Zinswende im Juni 2024 hatte die EZB lange Zeit im Kampf gegen die Inflation die Zinsen hochgehalten. Mit Erfolg: Zuletzt war die Teuerungsrate in der EU wieder auf 2,2 Prozent gesunken - und damit auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Die Europäische Zentralbank reagierte darauf und senkte den am Finanzmarkt richtungsweisenden Einlagenzins im September zum zweiten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte auf jetzt 3,5 Prozent. Die EZB-Chefin Christine Lagarde ließ zwar offen, wie es geldpolitisch weitergehen wird. Doch Marktbeobachter rechnen derzeit mit einer weiteren Zinssenkung im Dezember.

 

Die US-Notenbank Fed hat eine Woche später einen ähnlichen Kurs eingeschlagen: Sie senkte den Leitzins deutlich um 0,5 Prozentpunkte auf eine Spanne von fünf bis 4,75 Prozent. In diesem Jahr soll es laut Ausblick der Fed zwei weitere kleinere Zinssenkungen geben, für 2025 sind aktuell vier Zinsschritte vorgesehen.

 

Aktien statt Spargeld

 

Während Sparer, die Anlageformen wie Fest- oder Tagesgeld bevorzugen, bereits im Vorfeld erste Zinssenkungen von Banken in Kauf nehmen mussten, die ihre Konditionen anpassen, könnten Börsianer von den Zinssenkungen profitieren. Denn eine expansive Geldpolitik der EZB und der Fed wurden in der Vergangenheit von den Aktienmärkten häufig positiv bewertet. Vor allem dann, wenn Marktteilnehmer die Zentralbanken als zuversichtlich bezüglich der Wirtschaftsentwicklung wahrnehmen.

 

In diesem Kontext sind Zinssenkungen meist gut für die Börse, weil niedrigere Zinsen Anleger aus festverzinslichen Anlagen, die weniger Renditen bieten, in Aktien treiben können. Infolgedessen steigt die Liquidität und die Börse kann Fahrt aufnehmen. Auch wird bei niedrigen Zinsen die Kreditaufnahme günstiger und die Finanzierungskosten für Unternehmen sinken. Dies fördert Investitionen und führt häufig ebenfalls zu einem positiven Umfeld für Aktien. Last but not least wirken sich Zinssenkungen auch auf die Bewertung von Aktien aus. Da Cashflows von Unternehmen bei niedrigeren Zinsen weniger stark abgezinst werden, erhöht sich häufig die Bewertung von Unternehmen.

 

Allerdings sind Zinssenkungen kein „Allheilmittel” für am Aktienmarkt notierte Konzerne. Wahrscheinlich werden auch sogenannte „Wachstumsunternehmen” mit einem hohen Verschuldungsgrad von den Zinssenkungen profitieren. Doch die Risiken gegenwärtig unprofitabler Firmen sind für Anleger hoch. Deshalb sollten Anleger jetzt nicht „blindlings” an der Börse investieren, sondern auch weiterhin auf eine hohe Unternehmens- und Anlagequalität achten. Zum Beispiel mit Champions-Investments wie den boerse.de-Fonds, mit denen Sie diversifiziert in die überwiegend langfristig besten Aktien der Welt investieren können.

 

Auf gute Investments!
Ihr

 

Markus Schmidhuber

Content-Manager

 

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Markus Schmidhuber ist seit 2010 Content Manager bei boerse.de – dem ältesten Finanzportal Europas und mit über einer Million monatlicher Nutzer eines der führenden Börsenportale. In dieser...

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