boerse.de-Hintergrund: Amazon und die steigende Beliebtheit von E-Books

Dienstag, 23.10.12 15:58
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In der Vergangenheit war es den Menschen sehr wichtig, gelesene Bücher tatsächlich zu besitzen und im eigenen Regal abzulegen. Immerhin wollte man Besuchern zeigen, welches Wissen man schon angehäuft hat. Doch im Zeitalter von Tablet-PCs, Smartphones und E-Books geht es immer häufiger darum, auf möglichst einfache Art und Weise Zugang zu Inhalten zu bekommen. In einer GfK-Umfrage aus dem Frühjahr gaben entsprechend dann nur noch 48 Prozent an, dass es ihnen wichtig sei, Bücher im eigenen Regal stehen zu haben.

Schöne neue Welt

Nun bietet der weltweit größte Buchhändler Amazon auch in Deutschland einen E-Book-Verleih an. Dabei sollen Kunden des Premiumdienstes Prime Zugriff auf 8.500 deutschsprachige Titel für das Lesegerät Kindle erhalten. Allerdings ist die Idee nicht neu, Bücher nicht zu besitzen, sondern sie zu leihen. Jedoch versprühten die Leihbüchereien bisher sehr wenig Charme.

Niemand hatte Lust lange Zeit auf Bestseller zu warten. Zudem war der Anblick der Bücher, die durch mehrere Hände gegangen waren, kein sehr schöner. Mit einem schicken Tablet-PC in der Hand sieht die Sache schon ganz anders aus. In Sekundenschnelle können die Leser zwischen den verschiedensten Werken hin und her springen. Außerdem wird man im Zug, Café oder auf der Parkbank beim Lesen von weniger modernen Menschen beneidet.

Inhalt nur an zweiter Stelle

Für Amazon geht es allerdings weniger darum dem Leser den Zugang zu Inhalten zu erleichtern, sondern in erster Linie darum, die Leser an das Amazon-Universum zu binden. Denn auf diese Weise sollen sie an Produkte wie das Kindle gewöhnt werden. Den Verlagen ist ein solches Geschäftsmodell allerdings ein Graus. Viele haben Angst, dass es ihnen ähnlich wie der Musikindustrie ergeht. Denn dort „verscherbelt“ Apple die Lieder zu 69 oder 99 Cent und diktiert den Musikverlagen die Bedingungen.

Auf der anderen Seite geht es Apple weniger um die Inhalte. Diese sind vielmehr das Mittel, mit dem die Käufer zum Kauf von iPhones, iPads und weiterer Apple-Produkte animiert werden sollen. Gleichzeitig dürften die Buchverlage Angst haben, dass auf dieses Weise die physischen Buchverkäufe komplett wegbrechen, die seit jeher Hauptbestandteil ihres Geschäftsmodells waren. So oder so:

2013er-KGV von 101

Amazon ist und bleibt meiner Ansicht nach eine interessante Aktie. Eben weil die Jungs nicht nur erfolgreich Bücher verkaufen, sondern auch sonst dem User alles andere wichtige im Leben nach Hause senden. Aktuell über dem GD100 und GD200, dagegen mit einem imposanten 2013er-KGV von über 100 ausgestattet. Aber mal ehrlich. Wenn Sie diesen Chart (auf Euro-Basis) sehen – wer schaut da noch auf das KGV?



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Quelle: boerse.de

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