Technische Indikatoren

Demand Index von James Sibbet Erklärung – Technische Analyse

Aussage:

In dem von James Sibbet Ende der 70er Jahre entwickelten „Demand Index“ werden die Kurse mit dem Volumen nach dem Ansatz des RSI kombiniert.


Berechnung:

Ungewöhnlicherweise ist der „Demand Index“ zwar in zahlreichen Software-Paketen enthalten – weshalb er auch an dieser Stelle Erwähnung findet – doch in der Literatur sind uns keine Quellen bekannt, in denen ausführlicher Aufbau und Berechnung des „Demand Index“ aufgeführt wären. Es heißt dort entweder, dass die Formel zur Berechnung des „Demand Index“ für eine Darstellung zu komplex sei, oder dass die Formel von ihrem Entwickler nicht zur Veröffentlichung freigegeben sei.

Nach Thomas E. Aspray ist der „Demand Index“ das Verhältnis aus der so genannten Buying Pressure (BP) und Selling Pressure (SP). Buying Pressure und Selling Pressure werden durch eine spezifische Gewichtung des Volumens definiert, die von der Größe der Kursbewegung und der Lage des Close in einer durchschnittlichen Mehrperioden-Range abhängt:

für steigende Kurse: BP = V SP = V / Weight
für fallende Kurse: BP = V / Weight SP = V

Gewöhnlich wird das Verhältnis von BP und SP in einem Bereich von -100 bis +100 aufgetragen, so dass im Mittelpunkt 0 ein ausgeglichenes Verhältnis vorliegt. Der Index nimmt negative Werte an, wenn SP überwiegt. -50 bedeutet dabei doppelten Verkaufsdruck und der Extremwert -100 ausschließlichen Verkaufsdruck. Entsprechend überwiegt der Kaufdruck bei positiven Indexwerten, z.B. steht +25 für das Verhältnis 4:3 und +75 für vierfachen Kaufdruck.

(Es sei erwähnt, dass im „Original Demand Index“ von Sibbet der obere Maximalwert mit +0, der untere Maximalwert mit -0 und der Mittelpunkt mit 1 bezeichnet wurden.)


Interpretation:

Sibbet stellte die folgenden Handelsregeln für seinen „Demand Index“ auf:

  • Eine Divergenz zwischen dem „Demand Index“ und dem Basistitel deutet auf eine bevorstehende Kursschwäche hin.
  • Einem eindeutigen Hochpunkt im „Demand Index“ folgt häufig eine Aufwärtsbewegung mit neuen Hochpunkten im Basistitel. Der „Demand Index“ läuft hier also den Kursen voraus.
  • Ansteigende Kurse, die von einem niedrigeren Hochpunkt im „Demand Index“ begleitet werden, deuten häufig einen wichtigen Wendepunkt des Basistitels an. In diesem Fall werden die Hochpunkte vom Index also nicht bestätigt.
  • Ein Kreuzen der Mittelpunktslinie zeigt einen Wechsel im Trend an. Bei einem Überbieten gilt ein neuer Aufwärtstrend, bei einem Unterbieten analog ein Abwärtstrend. Hier versteht sich der „Demand Index“ also als Trendfolger.
  • Sofern der „Demand Index“ im Bereich seiner Mittelpunktslinie notiert, sind die Veränderungen im Basistitel unerheblich, d.h. es ist kein neuer, länger andauernder Trend zu erwarten.
  • Bilden „Demand Index“ und Basistitel eine große, länger andauernde Divergenz heraus, steht ein wesentlicher Umkehrpunkt der Kurse bevor.

Auch können hier – über die Empfehlungen Sibbets hinaus – die vielfältigen Möglichkeiten der Indikatorenanalyse für die Generierung von Kauf- und Verkaufssignalen herangezogen werden, wie z.B. das Anlegen eines „GDs“ oder die Kreuzung der Mittelpunktslinie.


Quelle:
Thomas Müller, TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN

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