Technische Indikatoren

Mass Index von Chande und Dorsey Erklärung – Technische Analyse

Aussage:

Der von Tushar Chande und Donald Dorsey entwickelte „Mass Index“ soll Trendwechsel identifizieren, ohne dass sich dieser Indikator als reiner Trendfolger verstehen würde. Denn entsprechend seiner Definition präsentiert sich der „Mass Index“ zumeist ohne Aussage, um nur ganz selten auf einen möglichen Wechsel der Trendrichtung hinzuweisen. Dabei werden keine konkreten Kauf- oder Verkaufssignale generiert, so dass der „Mass Index“ nur in Kombination mit anderen Indikatoren verwendet werden kann.

Grundlage ist hier die Glättung der jeweiligen Differenzen aus den Höchst- und Tiefstkursen einer Periode. Für die Analyse relevant werden die Aussagen des „Mass Index“ ausschließlich nach dem Dreh aus dem oberen Extrembereich


Berechnung:

Zunächst wird die Differenz von Tagestief und Tageshoch errechnet. Das Ergebnis wird nun mehrfach geglättet, in dem zunächst ein „exponentieller Moving Average“ gebildet wird, der den Zähler der „Mass Index“-Formel definiert. Im Nenner wird dieser „exponentielle Moving Average“ nochmals geglättet, d.h. auf diesen „EMA“ der Hoch/Tief-Differenz wird erneut ein „exponentieller Moving Average“ errechnet.

Für die Berechnung des „Mass Index“ werden die jeweiligen Quotienten entsprechend der Standardeinstellung addiert. Das Ergebnis ist eine um den Wert der Standardeinstellung oszillierende Darstellung.

Chande und Dorsey errechneten den „Mass Index“ über einen Zeitraum von 25 Tagen (Standardeinstellung) mit einem „EMA“ von 9 Tagen.


Formel:

Mass Index = EMAx (Ht - Lt)/ EMAx (EMAx (Ht - Lt))
+ EMAx (Ht-1 - Lt-1)/ EMAx (EMAx (Ht-1 - Lt-1))
+... EMAx (Ht-y+1 - Lt-y+1)/ EMAx (EMAx (Ht-y+1- Lt-y+1))


Einstellung:

x = 9 Tage (Wochen) für „EMA“
y = 25 Tage (Wochen) für „Mass Index“


Interpretation:

Im „Mass Index“ wird die Differenz der Tagesbewegungen gemessen und quantifiziert. Ein steigender „Mass Index“ zeigt, dass sich die Differenz der Hoch-/Tiefkurse ausweitet und analog ein fallender, dass sich diese Differenz verringert. Dementsprechend kann der „Mass Index“ zur Gruppe der Volatilitätsindikatoren gerechnet werden.

Tushar Chande und Donald Dorsey haben für die Interpretation des „Mass Index“ lediglich den sog. „Reversal Bulge“ definiert. Dieser ist nach den Entwicklern gegeben, wenn der 25-Perioden-„Mass Index“ über 27 ansteigt und anschließend unter 26,5 zurückfällt. In diesem Fall haben über einige Tage überdurchschnittliche Hoch/Tief-Differenzen vorgeherrscht, weshalb eine Trendänderung sehr wahrscheinlich ist.

Sofern der „Mass Index“ einen Trendwechsel signalisiert, muss mit anderen Indikatoren untersucht werden, ob damit ein Aufwärts- oder Abwärtstrend eingeschlagen wird. Die beiden Entwickler haben hierfür einen 9-Perioden-„EMA“ auf den Basistitel benutzt, so dass bei einem gegebenen „Reversal Bulge“ die Richtung des „EMA“ bzw. die Kreuzung zwischen Basistitel und diesem „EMA“ als Kauf- oder Verkaufssignal zu interpretieren ist.

Entsprechend seiner Standardeinstellung und Original-Definition kommen vom „Mass Index“ recht wenige Signale oder besser „Hinweise“. Selbstverständlich kann dieser Indikator aber auch nach den bekannten Anwendungen in der Indikatoren-Analyse verwendet werden. Wichtig sind vor allem die Umkehrpunkte im „Mass Index“, so dass sich hier die Konstruktion eines „GDs“ auf den Indikator anbietet. Dabei sind die Umkehrpunkte umso relevanter, je höher der Indikator notiert.


Empfehlung:

Durch eine Verkürzung der Standardeinstellung können im „Mass Index“ wesentlich häufiger „Reversal Bulges“ festgestellt werden. Da der „Mass Index“ oftmals auch einen Trendwechsel anzeigt, während die Trendbewegung noch läuft, bietet sich vor allem die Kombination mit einem Oszillator an.


Quelle:
Thomas Müller, TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN

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