Technische Indikatoren
Der „Relative Momentum Index“ wurde 1993 von Roger Altman veröffentlicht, der sich mit der Optimierung des „RSI“ befasste und dabei in der „RSI“-Berechnung einen neuen Parameter einführte. Altmanns Ausgangspunkt war die Feststellung, dass die Ursache für Timingprobleme von Indikatoren häufig darin zu sehen sind, dass der Betrachtungszeitraum ungenügend mit der Kursschwingung korreliert. So ist der „RSI“ nicht immer leicht zu interpretieren, da seine Overbought-/Oversold-Niveaus nicht erreicht werden, bzw. zeitabhängig angepasst werden müssten. Als Ausweg werden beim „RSI“ häufig Trend-, Unterstützungs- und Widerstandslinien verwendet, um die Umkehrpunkte vorwegzunehmen. In den Augen Altmans ein zu subjektives Verfahren.
Der „RMI“ berechnet sich analog zum „RSI“. Dabei vergrößert Altman die Periodenzahl des betrachteten Momentums von eins im „RSI“ auf einen Wert von etwa fünf.
u = Max( Ct - Ct-m , 0 )
d = Max( - (Ct - Ct-m) , 0 )
U = ((n-1) * Ut-1+u) / n
D = ((n-1) * Dt-1+d) / n
RMI = 100 * U / ( U + D)
wobei
U = Durchschnitt der Aufwärts-Schlusskursmomenti der letzten n Tage
D = Durchschnitt der Abwärts-Schlusskursmomenti der letzten n Tage
m = Periodenzahl für das Momentum
n = 20
m = 5
Der „RMI“ zeigt im Vergleich zum „RSI“ einen glatteren Verlauf und erreicht die Extremzonen 30/70 leichter. Die wesentliche Indikation wird beim „RMI“ durch den Aufenthalt in den Overbought-/Oversold-Zonen 30/70 gegeben. Altman empfahl, eine Parameter- und Extremzonen-Optimierung über einen Zeitraum von 10 Jahren (unterteilt in vier gleiche Abschnitte) durchzuführen, um herauszufinden, ob sich die Verwendung des „RMI“ im Vergleich zum „RSI“ lohnt. Er selbst hat diese Optimierung für den S&P 500 durchgeführt und stellte statistisch eine wesentliche Verbesserung durch die Variation des Momentum-Parameters fest.
Erich Florek weist darauf hin, dass die Größenverhältnisse von Momentum und Glättung auch vertauscht werden können, z. B. mit den Werten 3/8 oder 5/13 statt 20/5. So verwendet, wird der Indikator seiner Meinung nach wesentlich effektiver und aussagekräftiger. Die Extremzonen sollten dann in Richtung 20/80 verkleinert werden. Durch die Vergrößerung des Momentum-Zeitraums, bekommt das Aufwärtsmomentum u einen glatteren Verlauf (Upside- und Downside-Perioden wechseln einander seltener ab) und der „RMI“ weist zunehmend eine Sägezahnform auf. Für diesen Fall zeigt sich der „RMI“ nach Florek als gutes Instrument zur Trendbestimmung, indem das Verweilen in den Extremzonen entsprechende Trendphasen anzeigt (vgl. auch „Polarized Fractal Efficiency“).
Wie bei allen Reversal-Strategien sollte der „RMI“ nicht als alleinige Signalquelle verwendet werden, damit nicht der Eintritt in Trendphasen, bei denen man auf der falschen Seite liegt, zum Ruin führt. Dies kann im einfachen Fall die Festlegung eines Stop-Limits sein.
Quelle:
Thomas Müller,
TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN
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