Technische Indikatoren
Der „Time Series Forecast (TSF)“ ist in seinem Aufbau einem „Moving Average“ ähnlich, der Trend des Basistitels wird jedoch mit Hilfe einer Regressionsgleichung nach der Methode der kleinsten Quadrate ermittelt. Diese Methode beinhaltet – vereinfacht beschrieben – das Anlegen einer Geraden in den Chart des Basistitels, die mit der Maßgabe konstruiert wird, den Abstand zwischen den Kursen und der Geraden zu minimieren.
Entsprechend des Beobachtungszeitraumes wird für jede Periode eine Regressionsgerade berechnet. Im „Time Series Forecast“ werden die Endpunkte dieser Regressionsgeraden für jeweils eine Periode vorlaufend abgebildet.
Durch die Regressionsrechnung wird der bisherige Trend in die Zukunft extrapoliert. Während der „Moving Average“ mit Zeitverzögerung den vorherrschenden Trend abbildet, versucht der „Time Series Forecast“ die zukünftigen Kurse vorwegzunehmen, womit sich auch der Name dieses Indikators erklärt. Diese unterschiedliche Wirkungsweise verdeutlicht die folgende Grafik.
Es wird über einen beliebigen Zeitraum, bspw. für 10 Tage, eine Regressionsgerade berechnet. Der letzte Punkt dieser Regressionsgeraden plus die Steigung der Geraden (pro Periode) stellt den aktuellen „Time Series Forecast“-Wert dar. Am Folgetag wird wiederum eine Regressiongerade für die zurückliegenden 10 Tage berechnet. Auch hier repräsentiert der Punkt dieser Geraden bei der Nachfolgeperiode, den aktuellen „TSF“-Wert. Der „Time Series Forcast“ ergibt sich schließlich aus der Aneinanderreihung dieser Regressionspunkte.
1. Berechnung einer Regressionsgeraden (Rt= a + t*St, wobei S die Steigung der Geraden ist) über die letzten n-Perioden R von Ct-n+1t.
2. Der letzte Punkt dieser Regressionsgeraden stellt den aktuellen „TSF“-Wert dar: TSFt = Rt+ S.
3. Die Aneinanderreihung der fortlaufend ermittelten „TSF“-Werte ergibt den „Time Series Forecast“.
Tägliche oder wöchentliche Berechnung über einen der gewünschten Ausrichtung entsprechenden Regressionszeitraum (vgl. „Moving Averages“).
Der „Time Series Forecast“ ist ein den Kursen stets vorauslaufender Indikator, mit einer äußerst sensitiven Wirkung.
Wenn sich der Trend im Basistitel entsprechend der vorangegangenen Kursentwicklung fortsetzen würde, könnte der „Time Series Forecast“ jeweils die Kurse des nächsten Tages vorhersagen.
Da der „Time Series Forecast“ stets auf den aktuellen Kurs des Basistitels reagiert, neigt dieser Indikator dazu, über das Ziel hinauszuschießen. Sofern der Kurs im Basistitel aber wieder dreht, dreht auch der „Time Series Forecast“ ohne Zeitverzögerung.
Zur Signalgenerierung gelten die gleichen Anwendungsmöglichkeiten wie bei den „Moving Averages“ (siehe dort), d.h. für Kauf- und Verkaufssignale werden die Kreuzungspunkte verschiedener „TSF“-Kurven mit unterschiedlichen Einstellungszeiträumen oder auch die Kreuzungen zwischen „Time Series Forecast“ und dem Kurs des Basistitels herangezogen. Für letztere Ausrichtung gilt auch die folgende Anwendung.
„TSF-Oscillator“
Im „Time Series Forecast-Oscillator“, auch als „Regressions-Oszillator“ bekannt, wird die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswertes und dem zugehörigen „TSF“ berechnet. Das Ergebnis ist ein nach beiden Seiten offener Oszillator mit der Null-Linie als Mittelpunkt. Zur Signalgenerierung können hier die vielfältigen Möglichkeiten der Oszillatoren-Analyse herangezogen werden, wie beispielsweise das Durchkreuzen der Null-Linie, die Berechnung eines „GDs“ oder das Anlegen von Extremlinien.
Die Schnelligkeit des „Time Series Forecast“ sollte unbedingt durch das Setzen von Filtern reduziert werden.
Quelle:
Thomas Müller,
TM BÖRSENVERLAG AG: Das GROSSE Buch der TECHNISCHEN INDIKATOREN
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