Big Bang

Was ist der Big Bang?

Der Begriff „Big Bang“ wird in der Finanzwelt und in der Kosmologie verwendet, hat aber unterschiedliche Bedeutungen. In der Wirtschaft und im Börsenkontext bezieht sich der „Big Bang“ auf eine umfassende, plötzliche Liberalisierung oder Reform von Märkten, meist verbunden mit Deregulierung, Technologisierung und Liberalisierung von Handelsstrukturen. Der Begriff leitet sich von der Vorstellung ab, dass ein „explosiver“ Startpunkt bestehende Strukturen grundlegend verändert. Historisch bekannt ist der „Big Bang“ an der Londoner Börse 1986, der den Börsenhandel revolutionierte. In der Kosmologie hingegen beschreibt der Big Bang den Ursprung des Universums vor etwa 13,8 Milliarden Jahren.

Big Bang an der Londoner Börse

Am 27. Oktober 1986 setzte die Londoner Börse in Großbritannien umfangreiche Reformen um, die als „Big Bang“ bekannt wurden. Ziel war es, den Handel effizienter, transparenter und international wettbewerbsfähiger zu gestalten. Zu den zentralen Maßnahmen gehörten:

  • Aufhebung der festen Kommissionen: Maklerprovisionen wurden liberalisiert, um Wettbewerb zu fördern.
  • Elektronischer Handel: Einführung moderner elektronischer Handelssysteme anstelle des traditionellen offenen Ausrufhandels.
  • Offene Mitgliedschaft: Banken und ausländische Institute konnten nun direkten Zugang zum Handel erhalten.
  • Fusion von Handel und Maklertätigkeit: Investmentbanken durften nun direkt am Handel teilnehmen.

Diese Reformen führten zu einer Internationalisierung und Professionalisierung des Börsenhandels und machten London zu einem der führenden Finanzplätze weltweit. Der „Big Bang“ zeigte, wie technologische Modernisierung und Deregulierung bestehende Marktstrukturen fundamental verändern können.

Big Bang in anderen Märkten

Der Begriff wird auch auf andere Finanzmärkte angewendet, wenn umfassende Reformen oder Liberalisierungen erfolgen. Beispiele sind:

  • Die Liberalisierung des deutschen Wertpapierhandels in den 1990er Jahren, die elektronische Handelssysteme einführte.
  • Die Einführung neuer Kapitalmarktregeln oder Technologiereformen, die bisher geschlossene Märkte öffnen und Wettbewerb fördern.

In jedem Fall bezeichnet der „Big Bang“ eine plötzliche, umfassende und nachhaltige Veränderung bestehender Marktstrukturen.

Big Bang in der Kosmologie

In der Wissenschaft, speziell in der Kosmologie, bezeichnet der Big Bang den Moment, an dem das Universum vor etwa 13,8 Milliarden Jahren aus einem extrem dichten und heißen Zustand entstanden ist. Aus dieser anfänglichen Expansion haben sich Zeit, Raum, Materie und Energie entwickelt. Astronomische Beobachtungen wie die kosmische Hintergrundstrahlung und die Rotverschiebung entfernter Galaxien bestätigen dieses Modell als Grundlage für die moderne Astrophysik.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Big Bang ist sowohl in der Finanzwelt als auch in der Wissenschaft ein bedeutender Begriff. In der Börsen- und Wirtschaftswelt steht er für plötzliche, umfassende Marktliberalisierungen und technologische Modernisierungen, die bestehende Strukturen tiefgreifend verändern. In der Kosmologie bezeichnet er den Ursprung des Universums und ist Grundlage unseres Verständnisses von Raum, Zeit und Materie. Für Investoren und Marktbeobachter ist der finanzielle Big Bang ein Beispiel dafür, wie regulatorische und technologische Reformen Märkte grundlegend transformieren können.



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