Das Börsengesetz (BörsG) ist das zentrale Gesetz in Deutschland, das die Organisation, den Betrieb und die Aufsicht von Börsen regelt. Es legt die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zulassung von Börsenplätzen, Wertpapieren und Marktteilnehmern fest und stellt sicher, dass der Handel geordnet, transparent und fair abläuft. Das Börsengesetz bildet die Grundlage für die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte und schützt sowohl Anleger als auch Emittenten vor Marktmanipulation und unlauteren Praktiken.
Das Börsengesetz regelt verschiedene Aspekte des Börsenbetriebs, darunter:
Für Anleger ist das Börsengesetz ein Garant für Sicherheit, Transparenz und Fairness an den Kapitalmärkten. Es sorgt dafür, dass alle Marktteilnehmer nach einheitlichen Regeln handeln müssen, Marktinformationen korrekt und vollständig veröffentlicht werden und Verstöße geahndet werden. Anleger können so fundierte Entscheidungen treffen und sich auf die Integrität der Börse verlassen.
Unternehmen profitieren von einem klar geregelten Börsenbetrieb, da das Börsengesetz Transparenzanforderungen, Berichtspflichten und Zulassungsvoraussetzungen festlegt. Eine Einhaltung der Vorschriften erhöht das Vertrauen der Investoren, erleichtert Kapitalmaßnahmen wie Börsengänge oder Kapitalerhöhungen und verbessert die Wahrnehmung des Unternehmens am Markt. Die gesetzlichen Vorgaben tragen damit zur Stabilität und Attraktivität des Unternehmens an der Börse bei.
Das Börsengesetz bildet die Grundlage für die Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die jeweiligen Börsen selbst. Diese Institutionen überwachen die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, prüfen Börsenorganisationen, kontrollieren Handelsaktivitäten und greifen bei Marktmanipulationen ein. Ergänzt wird das Börsengesetz durch weitere Regularien wie das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) oder europäische Verordnungen, um ein einheitliches und sicheres Marktumfeld zu gewährleisten.
Ein Beispiel für die Anwendung des Börsengesetzes ist die Zulassung der Siemens-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse. Siemens erfüllt die Kriterien für die Börsenzulassung, veröffentlicht regelmäßig Finanzberichte, hält die Berichtspflichten nach Börsengesetz und WpHG ein und wird von der BaFin überwacht. Anleger profitieren von dieser Regulierung durch ein hohes Maß an Transparenz, Fairness und Rechtssicherheit.
Das Börsengesetz ist das zentrale Regelwerk für die Organisation, den Betrieb und die Aufsicht von Börsen in Deutschland. Es schafft klare Standards für die Zulassung von Börsenplätzen, Wertpapieren und Marktteilnehmern, gewährleistet Transparenz, Integrität und Fairness und schützt Anleger sowie Emittenten. Für Unternehmen bietet es Orientierung und Sicherheit bei Kapitalmaßnahmen, während Anleger von einem stabilen und verlässlichen Marktumfeld profitieren. Insgesamt trägt das Börsengesetz entscheidend zur Funktionsfähigkeit und Stabilität der Kapitalmärkte bei.