EBITDA

Was ist EBITDA?

EBITDA steht für Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization und bezeichnet den Gewinn eines Unternehmens vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. EBITDA ist eine zentrale Kennzahl zur Beurteilung der operativen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, da sie die operative Profitabilität unabhängig von Finanzierung, steuerlichen Effekten und Buchwertabschreibungen darstellt. Analysten, Investoren und das Management nutzen EBITDA, um die Effizienz des Kerngeschäfts zu bewerten und die Performance verschiedener Unternehmen vergleichbar zu machen.

Berechnung des EBITDA

Die Berechnung des EBITDA erfolgt ausgehend vom Jahresüberschuss oder Betriebsergebnis:

  • Formel: EBITDA = Betriebsergebnis + Abschreibungen + Amortisationen oder alternativ EBITDA = Jahresüberschuss + Steuern + Zinsen + Abschreibungen + Amortisationen
  • Betriebsergebnis (EBIT): Gewinn vor Zinsen und Steuern.
  • Abschreibungen: Wertminderungen auf Sachanlagen, die nicht den operativen Cashflow widerspiegeln.
  • Amortisationen: Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte wie Patente oder Lizenzen.

Beispiel: Ein Unternehmen erzielt ein EBIT von 10 Mio€ und hat Abschreibungen von 3 Mio€ sowie Amortisationen von 2 Mio€. Das EBITDA beträgt 10 + 3 + 2 = 15 Mio€.

Bedeutung von EBITDA

EBITDA ist eine wichtige Kennzahl für Investoren, Analysten und Unternehmensführer:

  • Operative Leistungsfähigkeit: Zeigt den Gewinn aus dem Kerngeschäft ohne Verzerrung durch Finanzierung oder Steuern.
  • Vergleichbarkeit: Ermöglicht den Vergleich von Unternehmen verschiedener Branchen oder mit unterschiedlichen Kapitalstrukturen.
  • Cashflow-Orientierung: EBITDA ist eng mit dem operativen Cashflow verbunden und zeigt, wie viel Geld aus der Geschäftstätigkeit generiert wird.
  • Bewertung: Häufig genutzt bei Unternehmensbewertungen, z.B. zur Berechnung von Multiplikatoren wie EV/EBITDA.

Beispiele für EBITDA

Praktische Beispiele verdeutlichen die Anwendung:

  • Ein produzierendes Unternehmen erzielt einen Jahresüberschuss von 5 Mio€, Zinsaufwand von 1 Mio€, Steuern von 2 Mio€ und Abschreibungen von 3 Mio€. Das EBITDA beträgt 5 + 1 + 2 + 3 = 11 Mio€.
  • Ein Dienstleistungsunternehmen verwendet EBITDA, um die operative Effizienz seiner Geschäftseinheiten zu vergleichen und interne Performanceziele zu setzen.
  • Die Analyse des EBITDA der Allianz-Aktie hilft Investoren, die operative Profitabilität unabhängig von Finanzierungsstruktur und Steuern zu beurteilen.

Vorteile und Herausforderungen von EBITDA

  • Vorteile: Unabhängige Bewertung der operativen Leistungsfähigkeit, Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen, enge Beziehung zum Cashflow, Basis für Unternehmensbewertungen und Multiplikatoren.
  • Herausforderungen: Keine Berücksichtigung von Zinsen, Steuern oder notwendigen Investitionen, kann bei kapitalintensiven Unternehmen verzerrt sein, sollte immer zusammen mit anderen Kennzahlen analysiert werden.

boerse.de-Schlussfolgerung

EBITDA ist eine zentrale Kennzahl, um die operative Leistung eines Unternehmens unabhängig von Finanzierung, Steuern und Abschreibungen zu bewerten. Sie unterstützt Investoren und Analysten bei der Vergleichbarkeit von Unternehmen, der Beurteilung des Cashflows und der operativen Effizienz. Trotz ihrer Vorteile sollte EBITDA immer im Zusammenhang mit weiteren Kennzahlen wie Nettogewinn, Free Cashflow oder Investitionsausgaben betrachtet werden, um ein vollständiges Bild der Unternehmensperformance zu erhalten.



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