Die Einlagensicherung (auch Einlagenschutz oder Deposit Guarantee Scheme) bezeichnet den gesetzlich vorgeschriebenen sowie freiwillig erweiterten Schutz von Kundeneinlagen bei Banken und Kreditinstituten. Sie stellt sicher, dass Privatpersonen und Unternehmen ihre Guthaben auf Giro-, Spar-, Tages- und Festgeldkonten im Falle einer Insolvenz oder Zahlungsunfähigkeit der Bank bis zu einer definierten Grenze zurückerhalten. Die Einlagensicherung ist ein zentraler Bestandteil der Finanzmarktstabilität und verhindert Bank-Runs sowie den Vertrauensverlust in das Bankensystem.
In der Europäischen Union ist die Einlagensicherung durch die Richtlinie 2014/49/EU (DGSD) harmonisiert und unterscheidet klar zwischen der verpflichtenden gesetzlichen Einlagensicherung und den darüber hinausgehenden freiwilligen Einlagensicherungssystemen der nationalen Bankenverbände.
Seit 2015 gilt EU-weit ein einheitlicher Schutz von 100.000 Euro pro Einleger und pro Kreditinstitut. In Deutschland ist dies durch das Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) umgesetzt. Jedes zugelassene Institut muss einer gesetzlichen Entschädigungseinrichtung angehören:
Seit 2024 muss die Auszahlung im Entschädigungsfall innerhalb von 7 Arbeitstagen erfolgen. Geschützt sind Privatpersonen, Vereine und kleine/mittlere Unternehmen. Nicht geschützt sind Wertpapiere, Fonds oder Inhaberschuldverschreibungen.
Die meisten deutschen Bankkunden profitieren von deutlich umfangreicheren freiwilligen Systemen:
Die gesetzlichen Fonds werden ex-ante durch risikobasierte Beiträge der Banken finanziert (Ziel: mind. 0,8 % der gedeckten Einlagen). Freiwillige Fonds arbeiten teils ex-ante, teils mit Nachschusspflicht der Mitgliedsinstitute. Im Schadensfall erfolgt die Auszahlung automatisch und direkt an die Kunden.
Dank der starken deutschen Systeme können Anleger Tages- und Festgeld auch bei hohen Zinsen (wie 2023–2025) ohne nennenswertes Risiko anlegen. Viele verteilen Beträge über 100.000 € bewusst auf mehrere Institute („Bank-Hopping“), obwohl dies bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken meist unnötig ist.
Die Einlagensicherung – insbesondere in der starken deutschen Ausprägung mit gesetzlichem Schutz bis 100.000 € und meist praktisch unbegrenztem freiwilligen Schutz – gehört zu den wichtigsten Sicherheitsnetzen für Privatanleger. Sie ermöglicht risikobewusstes Sparen und Anlegen bei attraktiven Zinsen, ohne Angst vor Totalverlust haben zu müssen. Wer in Deutschland bei einer etablierten Bank oder Sparkasse spart, genießt eines der sichersten Einlagenschutzsysteme weltweit.